Mit dem neuen Helokopter H160 hat Airbus Helicopters am Dienstag das bislang streng geheime Projekt

Mit dem neuen Helokopter H160 hat Airbus Helicopters am Dienstag das bislang streng geheime Projekt "X4" bei der US-Messe "Heli-Expo" in Orlando offiziell vorgestellt. - (Bild: Airbus)

Airbus Helicopters hat einen neuen Hubschrauber vorgestellt, der in Form und Material einzigartig ist. Im deutschen Donauwörth wird die Zelle des H160 gefertigt – und zwar komplett aus Verbundwerkstoffen.

Mit dem neuen Helokopter H160 hat Airbus Helicopters am Dienstag das bislang streng geheime Projekt “X4″ bei der US-Messe “Heli-Expo” in Orlando offiziell vorgestellt. Die Maschine, die mit der Typbezeichnung H160 im Jahr 2018 auf den Markt kommen soll, löst die bisherigen Dauphin-Hubschrauber ab.

Zwar wird auch der H160 wie der Vorgänger hauptsächlich in Frankreich gebaut. Diesmal ist aber auch der deutsche Standort Donauwörth maßgeblich an der Produktion beteiligt. “In Donauwörth wird die Zelle hergestellt. Dabei handelt es sich um das Gehäuse der Maschine, vergleichbar mit der Karosserie beim Auto, also ein zentrales Bauteil”, erklärt Firmensprecherin Julia Sailer.

Komplett aus Verbundwerkstoffen gebaut

Im H160 soll laut Airbus Helicopters eine ganze Reihe von Neuerungen vereint werden. “Der H160 ist der erste zivile Hubschrauber überhaupt, der komplett aus Verbundwerkstoffen besteht. Daraus resultiert eine leichte, robuste, besonders korrosions- und ermüdungsresistente Struktur mit geringerem Wartungsaufwand.” Hier sei Donauwörth das Kompetenzzentrum innerhalb des Konzerns, betont Julia Sailer. Bisher bestanden die Zellen aus Hybridstrukturen, in denen unter anderem Aluminium enthalten war.

Für den Antrieb der H160 hat Airbus Helicopters das neue Turbomeca 1,100-shp. Arrano Triebwerk gewählt, das laut Herstellerangaben eine deutliche Reduzierung des Treibstoffverbrauchs bietet und somit eine verbesserte Reichweite und Nutzlastkapazität ermöglicht – bei gleichzeitig erhöhter Umwelteffizienz. Das optimierte Wartungskonzept verringere deutlich die Notwendigkeit einer Vor-Ort-Inspektion und trage somit zu niedrigeren Betriebskosten des Hubschraubers bei.

Die Entwicklung des CFK-Hubschraubers startete laut Airbus Helicopters im Jahr 2013. Bei der Messe in den USA präsentierte die Firma nun einen von drei Prototypen, die gebaut werden. Der Erstflug wird 2015 stattfinden, die Serienfertigung ist für 2018 geplant.

In Donauwörth werden bisher zwei Hubschraubertypen produziert, die vornehmlich an zivile oder sogenannte halbstaatliche Kunden verkauft werden: der EC135 und der EC145. Dass nun auch ein wichtiges Bauteil für einen weiteren, etwas größeren Helikopter vom Band gehen soll, ist laut Sailer positiv für das Werk: „Es wirkt stabilisierend für Donauwörth, wenn wir an einem zusätzlichen Hubschrauberprogramm beteiligt sind.“

Karoline Kopp

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