Automatisches Lagersystem in einer Fabrikhalle.

Der Insolvenzverwalter Marc Schmidt-Thieme konnte einen neuen Investor für Trafö finden. - Symbol (Bild: bong - stock.adobe.com)

Das Hoffen und Bangen um die Zukunft des Anlagenbauers Trafö in Lauda-Königshofen hat ein Ende: „Wir haben für das Traditionsunternehmen mit seinen mehr als 40 Beschäftigten einen neuen Investor gefunden. Die Übernahme durch das Familienunternehmen Lippert aus Pressath in Bayern ist nun unter Dach und Fach. Damit bleiben der Standort und nahezu alle Arbeitsplätze hier erhalten“, konnte der vom Amtsgericht Mosbach bestellte Insolvenzverwalter und Sanierungsexperte, Rechtsanwalt Marc Schmidt-Thieme von der Kanzlei Hoefer Schmidt-Thieme, heute mitteilen.

Wegen des insolvenzbedingten Ausfalls einer Forderung in Millionenhöhe hatte die Geschäftsführung der Trafö-Förderanlagen, ein international renommierter Spezialist für automatische Lagersysteme, im Oktober 2020 Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen müssen. Der Anlagenbauspezialist war damals durch die Insolvenz der Konzernmutter, der Lingl-Gruppe, in einen Liquiditätsengpass geraten, so dass die Zahlungsunfähigkeit drohte.

Strukturierter Investorenprozess führe zum Erfolg

Insolvenzverwalter Marc Schmidt-Thieme führte den Betrieb in der Folge vollumfänglich fort und startete einen strukturierten Investorenprozess, der jetzt zum Erfolg führte. „Wir haben in der Endphase mit mehreren Interessenten verhandelt, wobei letztlich Lippert das beste Angebot auch im Hinblick auf die Zukunft von Trafö vorgelegt hat“, so Schmidt-Thieme.

Der neue Investor hat bereits bekannt gegeben, Trafö am Standort Lauda-Königshofen erhalten und weiter expandieren zu wollen. Das Unternehmen wird künftig als Trafö Lagersysteme firmieren. Betriebsrat und Gewerkschaft begrüßten die Übernahme von Trafö durch Lippert.

Lippert zählt rund 800 Mitarbeiter

Der Investor, das Familienunternehmen Lippert erwirtschaftet mit rund 800 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 100 Millionen Euro, davon 50 Prozent im Export. Seine Expertise liegt in der Herstellung von Anlagen für die keramische Industrie und in Förder- und Automatisierungslösungen für verschiedene Branchen. Auf diesem Gebiet ist die mittlerweile in dritter Generation geführte Firma einer der führenden Produzenten. Bis heute hat das Unternehmen mehr als 2.000 Anlagen in über 40 Ländern installiert.

Trafö hat sich in über 70-jähriger Tätigkeit zu einem hochspezialisierten Anlagenbauer für automatische Lagersysteme beziehungsweise die vollautomatische Materialbereitstellung entwickelt. Mit seinen kundenindividuellen Produkten, Software und Services zählt Trafö zu den fünf größten Unternehmen der Branche in Deutschland und ist auch international technologisch führend. Zu den Kunden zählen agrartechnische und metallverarbeitende Betriebe genauso wie die Automobil-Industrie und Luft- und Raumfahrtunternehmen. Zuletzt erwirtschafte das Unternehmen einen Umsatz von über zehn Millionen Euro.

Quelle: Kanzlei Hoefer I Schmidt-Thieme

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