Markus Duesmann verschränkt die Arme und schaut freundlich in die Kamera.

Nach einer schweren Coronaerkrankung folgt nun der Reha-Aufenthalt von Audi-Chef Markus Duesmann. - (Bild: Audi AG)

Es sah aus wie "Business as usual": Vergangenen Freitag ist Audi-Chef Markus Duesmann von Ingolstadt nach Wolfsburg gefahren, um dort eine Präsentation zu halten. Was kaum jemand wusste: Es war wohl sein vorerst letzter öffentlicher Auftritt. Wie das Magazin 'Business Insider' berichtete, teilte Duesmann vor wenigen Tagen intern mit, seine Tätigkeit für eine längere Reha-Therapie ruhen zu lassen. Er leide an den Spätfolgen seiner Corona-Erkrankung. Bereits seit Montag sei Duesmann in einer Spezialklinik in Behandlung.  

In Wolfsburg macht man sich Sorgen um Duesmann. Er gilt zusammen mit Herbert Diess als treibende Kraft für die Transformation des Konzerns. "Seine Leidenschaft und Dynamik haben maßgeblich für die heutige Aufbruchstimmung bei Audi gesorgt", sagt ein Top-Manager gegenüber 'Business Insider'.

Schwerer Verlauf und Krankenhausaufenthalt

Duesmann erkrankte vor zwei bis drei Monaten mit dem Coronavirus. Das bestätigten mehrere Quellen aus dem Konzern gegenüber 'Business Insider'. Er kämpfte mit einem schweren Krankheitsverlauf und musste deshalb auch ins Krankenhaus. Nachdem er viele Wochen außer Gefecht gesetzt war, habe er danach versucht, sein gewohntes Arbeitspensum wieder aufzunehmen. 

Die Tatsache, dass Duesmann seine Reha-Kur noch vor Beginn der anstehenden Betriebsferien aufnimmt, lässt jedoch vermuten, dass der Audi-Chef noch weit von einem regenerierten und ausgeglichenen Gesundheitszustand entfernt ist.  

Für den VW-Aufsichtsrat steht fest, dass Duesmann auf lange Zeit nicht ersetzt werden solle. Vielmehr hoffe man darauf, dass sich der Audi-Chef möglichst vollständig von den Folgen seiner schweren Erkrankung erholen kann.

Audi arbeitet an E-Mobilität

Bei Audi werden in der Zwischenzeit weiter die Weichen in Richtung E-Mobilität gestellt. Der Autobauer will in fünf Jahren die letzte Premiere für ein neues Automodell mit Verbrennermotor feiern. Das Auto werde dann etwa sieben Jahre lang verkauft werden, also etwa bis 2032 oder 2033 - je nach Kundennachfrage, sagte ein Sprecher im Juni. Danach will die VW-Tochter weltweit nur noch Fahrzeuge mit E-Antrieb verkaufen.  

Duesmann hatte den Verbrenner schon im März zum Auslaufmodell erklärt und gesagt: "Wir werden keinen neuen Verbrennungsmotor mehr entwickeln."

Seit 2018 produziert Audi in Brüssel große Elektro-SUVs. Der vollelektrische Luxussportwagen e-tron GT wird im Werk Neckarsulm gebaut. Im Stammwerk Ingolstadt soll ab 2022 ebenfalls ein vollelektrisches Modell produziert werden, der SUV Q6 e-tron auf der mit Porsche gemeinsam genutzten Plattform PPE. Der vollelektrische Audi Q4 e-tron wird im VW-Werk Zwickau gebaut. 


Quellen: Business Insider, Dpa 

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