Das geht aus einer Analyse des CAR-Instituts der Uni Duisburg-Essen unter Leitung von Prof. Ferdinand Dudenhöffer hervor. Bedroht seien Arbeitsplätze im Einkauf, der Produktion, im Sales und Marketing sowie in der Verwaltung. „Nach unserer Einschätzung wird das bei Opel mit einem Personalabbau von gut 6.500 Mitarbeitern verbunden sein. So wie PSA (Peugeot, Citroen und DS) über die letzten Jahre ‚optimiert‘ hat“, so Dudenhöffer.
Ein Beleg dafür: Die Autosparte von PSA schreibt seit zwei jahren wieder Gewinne. Trotzdem geht die Optimierung weiter, sprich die Aufwendungen für Löhne und Gehälter sind auch im Jahre 2016 gesunken.
Der Automotive-Experte ist überzeugt, dass ein hartes Sanierungsprogramm auf Opel zukomme. Denn PSA brauche schnell Gewinne, um die Internationalisierung voran zu bringen. „Das Risiko zu lange auf 70 Prozent Europa zu sitzen ist nicht tragbar“, sagt Dudenhöffer, Inhaber des Lehrstuhls für Automobilwirtschaft an der Uni Duisburg-Essen.
Der europäische Automarkt ist mit 15 Prozent Weltmarktanteil, eine Insel mit wenig Wachstum, wie ein Blick auf die Statistik zeigt. Wachstum findet hauptsächlich in Asien statt.
Hohes Länderrisiko eingekauft
Deshalb hat sich PSA laut Dudenhöffer mit Opel ein hohes Länderrisiko eingekauft. Darüber hinaus werde es noch eine Weile bis sich Synergie-Effekte bemerkbar machen werden. „Klar, man ist jetzt bei 4,2 Millionen statt 3,1 Millionen Neuwagen. Aber es sind den nächsten drei Jahren kaum größere Rabatte beim Zulieferereinkauf möglich“, so Dudenhöffer.
Schließlich werden die Opel-Fahrzeuge erst mal mit den Opel-Teilen und die PSA-Modelle mit den PSA-Einkaufsteilen weitergebaut. „Man hat zwar Gemeinschaftsprojekte, aber die waren schon bei GM vorhanden“, erklärt der Autoexperte. Bis alle Autos der neuen PSA-Opel-Gruppe auf gemeinsamen – womöglich französischen – Plattformen stehen, dauere es noch.