Automobilzulieferer: Wer kauft wen? 1

FRANKFURT (ilk). Es ist nur ein Planspiel, aber ein höchst interessantes: PRTM anaylsierte auch in diesem Jahr wieder die Finanzkraft und Wettbewerbstärke von 38 Automobilzulieferern auf Basis der von den Unternehmen publizierten Daten. Und: Laut PRTM-Chef Dr. Norbert Wittemann bewahrheiten sich die Vorhersagen durchaus: „Unternehmen, die im letzten Jahr hoch platziert waren, also zu potentiellen Aufkäufern gehörten, haben tatsächlich Akquisitionen getätigt.“ Benteler, ElringKlinger und Leoni gehörten beispielsweise dazu. Die Position deutscher Unternehmen bewertet Wittemann als nach wie vor gut. Mit Bayer und Bosch befänden sich zwei Zulieferer sogar unter den Top Acht; im letzten Jahr seien es aber noch fünf gewesen. Insofern sei eine gewisse „Verschlechterung“ zu konstatieren.

„Ursächlich dafür“, erläuert Wittemann, „war vor allem die Abhängigkeit der deutschen Zulieferer vom Premiumsegment.“ Aber auch die Tatsache, dass deutsche Zulieferer zwecks Kosteneinsparung nicht in dem Umfang Personal abbauten wie Zulieferer aus anderen Regionen, spiele eine Rolle. Wittemann: „Während Unternehmen im Nafta-Raum die Stammbelegschaften teilweise um 30 % reduziert haben, blieben diese in Deutschland nahezu stabil.“ Die Schlussfolgerung ist aber positiv, denn das Halten der Stammbelegschaft werde in der aktuellen Situation zum Wettbewerbsvorteil: „Deutsche Zulieferer sind in der aktuellen Auftragslage ohne Anlaufzeiten lieferfähig“, betont Wittemann. Die PRTM-Studie legt also auch nahe, dass deutsche Unternehmen vom bevorstehenden Aufschwung überproportional profitieren könnten.

Dass einige Unternehmen wie BASF, ElringKlinger oder Knorr-Bremse etwas abgerutscht seien, schuldet Wittemann der Beeinträchtigung der Finanzposition durch Akquisitionen.

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