In der Diskussion über mehr Investitionen und politische Förderprogramme für klimaschonendere Technologien im Verkehr verlangen große Autozulieferer mehr Mitsprache. Bisher werde etwa die Produktion vieler Bauteile für emissionsfreie Fahrzeuge in bestimmten EU-Regeln zum ökologischen Umbau der Wirtschaft "nicht explizit miteingeschlossen oder durch Hürden fast unmöglich gemacht", hieß es am Dienstag bei Continental. Dies könnte auch Folgen für das Geschäft der Zulieferer mit CO2-armer oder -freier Technik haben, kritisierte der Dax-Konzern aus Hannover. Dabei seien gerade hier weiterhin erhebliche und effektive Investitionen nötig.
In Berlin berieten Politiker und Branchenvertreter am Nachmittag über Zukunftsthemen in der Mobilität. Kanzler Olaf Scholz hatte zum Autogipfel eingeladen. Conti nahm nicht teil, mahnte aber, sollte es in den nächsten Jahren zu Nachteilen europäischer Anbieter gegenüber solchen aus anderen Weltregionen kommen, "hätte das schwerwiegende Konsequenzen für die Wettbewerbsfähigkeit aller Zulieferer in Europa. Schließlich würde ihnen der Zugang zu dem «grünen» Kapital verwehrt. Die Transformation der Mobilitätsindustrie steht auf dem Spiel."
Die USA beispielsweise wollen den Ausbau klimaschonender Technologien auch in der Mobilität mit Milliarden subventionieren. In der EU müssten Zulieferer an der sogenannten Taxonomie für ökologische Investitionen beteiligt werden, so Conti. "Deshalb fordern wir mit Nachdruck eine entsprechende Anpassung der Regulierung."
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace äußerte geringe Erwartungen an die Gespräche im Kanzleramt. "Ich habe schon so viele Autogipfel verfolgt, die ohne Ergebnis, ohne Wirkung zu Ende gegangen sind", sagte der Co-Geschäftsführer in Deutschland, Martin Kaiser. "Das Vertrauen in die Politik, dass Regierungen jetzt große Konzerne wie VW global regulieren, ist mir verloren gegangen." Deswegen sei es jetzt Zeit für Gerichte, in diese Bresche zu springen.
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