„Wir sprechen darüber“, zitiert Bloomberg den Bundeswirtschaftsminister wörtlich. Demnach sei Tesla-Chef Elon Musk in Sachen Batteriefabrik persönlich an Gabriel herangetreten. Möglicherweise wolle Tesla staatliche Subventionen, sagte der Minister laut Bloomberg. Details zu der Fabrik oder einen Zeitplan habe er aber nicht gegeben. Tesla Deutschland wollte die Pläne nicht kommentieren.
Die erste dieser so genannten Gigafabriken für Lithium-Ionen-Akkus baut Tesla aktuell in den USA: Die Fabrik in Nevada mit einer Größe von rund einer Million Quadratmetern soll ab 2020 bis zu 500.000 Elektroautos jährlich mit Batteriesystemen versorgen. Der Gesamtausstoß der Fabrik soll bei 35 Gigawattstunden liegen.
Tesla-Chef Elon Musk in Berlin
Kerntechnologie der Elektromobilität
Der mögliche Bau einer Tesla-Batteriefabrik in Deutschland dürfte die Konkurrenten BMW, Daimler und VW unter Druck setzten. Daimler, der bislang einzige auf diesem Feld tätige deutsche Hersteller, will deshalb zum Jahresende die Zellenproduktion im sächsischen Kamenz einstellen.
Erst vor wenigen Tagen hatte Volkswagen wegen des Rückstands der deutschen Autoindustrie bei der Fertigung von Batterien für Elektroautos ein Umdenken gefordert. "Ich bin der Meinung, wir brauchen eine Batteriefertigung in Deutschland. Das ist die Kerntechnologie der Elektromobilität", sagte VW-Markenchef Herbert Diess in Wolfsburg der Deutschen Presse-Agentur. "Ein großer Teil der Wertschöpfung wird in Zukunft die Batterie sein. Insofern fände ich eine konzertierte Aktion richtig."
Für ein einzelnes Unternehmen seien Investitionen in eine eigene Zellfertigung schwer darstellbar, sagte Diess. Es gebe dazu Gespräche mit der Politik. "Auch innerhalb der Industrie zusammenzuarbeiten, kann man sich schon vorstellen."
Zellen von Batterien gelten als Schlüssel für den Durchbruch von Elektroautos, weil sie bislang die Reichweite begrenzen und die Fahrzeuge teuer machen.