Die Jobs der Stammbelegschaft beim Sportwagenbauer Porsche am Sitz in Stuttgart und Umgebung sind für die kommenden zehn Jahre gesichert. Die im Sommer ausgelaufene Beschäftigungssicherung wurde bis Ende Juli 2030 verlängert, wie das Unternehmen bestätigte. Sie gilt für rund 22.000 Mitarbeiter im Stammwerk Zuffenhausen, im Entwicklungszentrum in Weissach sowie an mehreren kleineren Standorten. Betriebsbedingte Kündigungen sind damit ausgeschlossen.
Zuvor hatten "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" (Mittwoch, 11.11.) und auch die "Automobilwoche" berichtet. "Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viele jüngere Mitarbeiter eingestellt. Diese benötigen gerade in diesen Zeiten eine langfristige Perspektive", sagte Betriebsratschef Werner Weresch der "Automobilwoche".
Positive Zahlen in der Coronakrise als gutes Argument
Weltweit hat Porsche rund 36.000 Mitarbeiter. Für das Werk in Leipzig gilt die neue Vereinbarung nicht, dort muss stets gesondert verhandelt werden. Die Arbeitnehmerseite erhält nach Angaben der Zeitungen über die Jobsicherung hinaus die Zusage, dass die Nachfolgegenerationen der Sportwagen Porsche 911, Cayman und Boxster weiterhin in Zuffenhausen produziert werden.
Auch der Nachfolger des Elektroautos Taycan solle in Zuffenhausen vom Band laufen. Im Entwicklungszentrum Weissach sollen die Karosserien sämtlicher Porsche-Fahrzeuge sowie eine neue Elektroauto-Plattform entwickelt werden. Die Arbeitnehmervertreter wiederum hätten zugestimmt, Produktivität und Flexibilität zu verbessern und damit Kosten zu senken. Die Einigung erfolgte in einem für die VW-Tochter trotz der Coronakrise gutem Geschäftsjahr. "Wir stehen sehr gut da", sagte ein Porsche-Sprecher. Porsche hatte in der Coronakrise zuletzt etwas Boden gut gemacht und lag mit seiner Rendite nach drei Quartalen knapp im angepeilten zweistelligen Bereich. Die Erlöse der Porsche AG, zu der auch Finanzdienstleistungen gehören, lagen bis Ende September bei rund 19,4 Milliarden Euro - gut fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Das operative Ergebnis lag mit rund zwei Milliarden Euro zwar mehr als ein Viertel unter Vorjahresniveau. Daraus ergibt sich aber immer noch eine im Branchenvergleich weit überdurchschnittliche Rendite von 10,4 Prozent. Der Wert dient als Maß für die Profitabilität eines Unternehmens.