
Produktion des 7er BMW. - (Bild: BMW)
Das teilte der Dax-Konzern in München mit. Vor einem Jahr hatte BMW hier noch 1,88 Milliarden Euro operativen Gewinn gemacht. Auch ohne die Sonderbelastungen lief nicht alles rund, die Kosten für neue Technik und Modelle lasten den Münchenern genauso auf der Bilanz wie Gegenwind von Wechselkursen und höheren Rohstoffpreisen.
Die Münchener stellen für das EU-Kartellverfahren rund um angeblich verbotene Absprachen deutscher Autobauer in Sachen Abgasnachbereitung 1,4 Milliarden Euro zurück. Anfang April hatte BMW bereits angedeutet, wohl mehr als eine Milliarde Euro dafür aufwenden zu müssen.
Das Unternehmen will sich gegen die Vorwürfe gegebenenfalls jedoch "mit allen rechtlichen Mitteln zur Wehr setzen". Daimler und Volkswagen haben bisher keine Rückstellungen gebildet, beide hatten einen Kronzeugenantrag gestellt. Daimler soll dem Vernehmen nach der erste gewesen sein und kann daher auf den größeren Erlass bei einer möglichen Strafe hoffen.
BMW erwartet für 2019 niedrigere Marge
In diesem Jahr rechnet BMW nun nur noch mit einer Marge vor Zinsen und Steuern von 4,5 bis 6,5 Prozent im Automobilgeschäft, wie das Unternehmen konkretisierte. 2018 hatte sie noch 7,2 Prozent betragen. Die BMW-Stammaktie lag nach Handelsbeginn rund ein Prozent im Minus, europaweit zeigten sich Autowerte wie am Vortag erneut schwach.
Schnelle Besserung zumindest ist auch weiter nicht in Sicht. Der gestiegene Absatz in den ersten drei Monaten unterstreiche, dass BMW die richtigen Produkte habe, sagte Vorstandschef Harald Krüger. "Wir liegen operativ auf Kurs und rechnen insbesondere in der zweiten Jahreshälfte mit Rückenwind dank steigender Verfügbarkeit zahlreicher neuer Modelle", sagte er. Der Konzern verspüre eine Vielzahl von Belastungen, werde in einem herausfordernden Umfeld aber weiter seine Strategie umsetzen.
BMW investiert in E-Mobility
Neben der Vorsorge für eine mögliche Kartellstrafe bekommt BMW nämlich weiter das schwierige Umfeld in der Autobranche zu spüren. Von Januar bis März hatte der Konzern zwar etwas mehr Autos verkauft als vor einem Jahr - das lag jedoch am chinesischen Markt, auf dem die Premiumautos der Marke mit dem weißblauen Logo trotz Marktschwäche gut laufen. Die Verkäufe in China fließen aber nicht in den Konzernumsatz ein, und die Gewinne des chinesischen Joint Ventures verbucht BMW erst im Finanzergebnis.
BMW gibt derzeit viel Geld aus, um Elektroantriebe zu entwickeln, diese in neuen Modellen auf die Straße zu bringen und damit letztlich Strafen der EU-Kommission für zu hohe CO2-Abgase zu vermeiden. Die Kosten für Forschung und Entwicklung kletterten zu Jahresbeginn um mehr als 8 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Wenn die verschärften Abgasregeln im Jahr 2021 erstmals richtig greifen, will BMW fünf vollelektrische Autos im Programm haben. 2025 sollen es dann zwölf sein. Inklusive der aufladbaren Mischantriebe, Plugin-Hybride genannt, soll das Angebot dann mindestens 25 Elektromodelle umfassen.
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Wie viel BMW sparen will
Weil das alles viel Geld kostet, spart BMW an vielen Ecken und Enden. BMW peilt in den kommenden vier Jahren zusammengenommen 12 Milliarden Euro Einsparungen an. Dazu will BMW wenig gefragte Modell- und Motorvarianten konsequent aus dem Angebot streichen, die Fahrzeugentwicklung stärker digitalisieren und den Vertrieb straffen.
Der Umsatz auf Konzernebene ging um 0,9 Prozent auf 22,5 Milliarden Euro zurück, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag bei 589 Millionen Euro knapp 80 Prozent niedriger. Deutlich besser als im Vorjahreszeitraum lief es in der Sparte mit Finanzdienstleistungen rund um den Autoverkauf sowie in der Motorradsparte, die allerdings nur einen kleinen Beitrag zum operativen Gewinn liefert. Unter dem Strich verdiente BMW mit 588 Millionen Euro nur noch rund ein Viertel des Überschusses aus dem Vorjahreszeitraum.
Auch ohne die Rückstellung wäre die Marge im Automobilgeschäft von 9,7 Prozent vor einem Jahr auf 5,6 Prozent gefallen. Das war ein deutlicherer Rückgang als Analysten im Schnitt erwartet hatten.
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