Der kriselnde Flugzeugbauer Boeing will einem Pressebericht zufolge die Montage seines 787 Dreamliner nach South Carolina verlagern. Der Schritt solle noch in dieser Woche bekannt gegeben werden, schreibt das "Wall Street Journal" am Mittwoch unter Berufung auf eingeweihte Personen.
Der Konzern hatte bereits im Juli erklärt, man suche nach Optionen, um der sinkenden Nachfrage nach dem Langstreckenjet zu begegnen. Ein Boeing-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.
Damit würde die Montage des 787 Dreamliner von der US-Westküste an die Ostküste wechseln. Aktuell wird die Maschine noch im Werk Everett in US-Bundesstaat Washington montiert. Wie viele Mitarbeiter von dem Schritt betroffen sein könnten, bleibt nach Angaben der Zeitung unklar.
Die Coronakrise ist nicht das einzige Problem von Boeing
Der Konzern steht auch abseits der Corona-Pandemie beim 787 Dreamliner wegen Produktionsmängeln unter Druck. Anfang September hatte das Unternehmen eingeräumt, dass Inspektionen wegen der Mängel für Verzögerungen bei den Auslieferungen sorgten. Offen bleibt laut dem Blatt ebenfalls, ob diese Probleme entscheidend für die Verlagerung der Montage sind.
Zudem ist Boeing schwer angeschlagen und muss sparen. Die Corona-Pandemie und das Debakel um den nach zwei Abstürzen mit Flugverboten belegten Krisenjet 737 Max haben den Konzern tief in die roten Zahlen gebracht.
Boeing hatte daher bereits im April mitgeteilt, die Mitarbeiterzahl um rund zehn Prozent zu reduzieren, erwägt inzwischen aber noch einen größeren Stellenanbau. Zudem stellt der Konzern die Produktion des Jumbo-Jets 747 ein.