Brexit, Goodbye

Viele britische Unternehmen zieht es aufgrund des Brexits nach Deutschland - im vergangenen Jahr siedelten sich so viele wie noch nie neu in Deutschland an.

Im vergangenen Jahr haben sich so viele ausländische Unternehmen neu in Deutschland angesiedelt wie nie. 2062 Firmen bauten nach Zahlen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft German Trade and Invest (GTAI) Kapazitäten in Europas größter Volkswirtschaft auf oder aus.

Die meisten Investitionsprojekte kamen nach den am Montag offiziell veröffentlichten Zahlen aus den USA mit 345. Auf den Plätzen folgten Schweizer Firmen (229 Projekte), chinesische Unternehmen (188) und Unternehmen aus dem Vereinigten Königreich (168).

Während der Brexit britische Firmen nach Deutschland treibt, scheint der deutsche Markt für chinesische Investoren rauer geworden zu sein: Die Zahl der britischen Firmengründungen stieg seit dem Votum zum Austritt des Landes aus der EU im Sommer 2016 um 34 Prozent. Die Zahl der chinesischen Firmenansiedlungen sank im gleichen Zeitraum um 33 Prozent.

Auch die Zahl der Unternehmensübernahmen ist gestiegen: Wurden 2017 noch 1925 Transaktionen registriert, sind diese 2018 um über 47 Prozent auf 2825 gestiegen.

Insgesamt sei Deutschland ein beliebter Investitionsstandort für ausländische Unternehmen, bilanzierte GTAI-Geschäftsführer Robert Hermann. "Viele Investoren schätzen die guten Rahmenbedingungen für eine Ansiedlung in Deutschland", berichtet er. "Auch die Marktgröße und die Lage innerhalb der EU sind für viele Investoren ein überzeugendes Argument." Besonders hervorzuheben sei, dass nie zuvor so viele britische Firmen sich in Deutschland angesiedelt haben wie im vergangenen Jahr. "Wir haben diese über die Gründe befragt", so Robert Hermann weiter. "Für fast die Hälfte der Unternehmen, 45 Prozent, war der Brexit einer der Gründe dafür."

Zu den beliebtesten Branchen zählten vergangenes Jahr insbesondere Unternehmens- und Finanzdienstleistungen, gefolgt vom IKT- und Software-Sektor, Konsumgütern sowie Maschinenbau und Zubehör.

Etwa ein Drittel der ausländischen Unternehmen konzentriert ihr Engagement in Deutschland zunächst auf Marketing- und Vertriebsaktivitäten, 17 Prozent der Firmen nutzen den Angaben zufolge Deutschland als Produktions- und Forschungsstandort.

Video: Auslandsinvestitionen in Deutschland 2018

Mindestlöhne in der EU: So groß sind die Unterschiede

100 Euro Scheine

Ein Unterschied wie Tag und Nacht: Die gesetzlichen Brutto-Mindestlöhne pro Monat in diesen 22 EU-Ländern variieren enorm. Zwischen dem Gehalt des letzten und des ersten Platzes liegen Welten. Oder um es in Zahlen auszudrücken: 1.738 Euro. Zum Ländervergleich!

GTAI/dpa

Sie möchten gerne weiterlesen?