Nach dem Warnstreik der Hafenarbeiter ist an den Containerterminals des Betreibers Eurogate der Betrieb am Freitag (24.6.) wieder angelaufen. "Es läuft wieder normal", sagte ein Firmensprecher in Bremen. Seit Beginn der Frühschicht würden wieder Schiffe abgefertigt. Eurogate betreibt an der deutschen Nordseeküste große Containerabfertigungen in Bremerhaven, Wilhelmshaven und Hamburg.
Der 24-stündige Streik der Hafenarbeiter seit Donnerstagmorgen habe den Betrieb an der Kaikante völlig stillgelegt, sagte der Sprecher. "Die Containerbrücken standen an allen Terminals still." Nur landseitig sei etwas gearbeitet worden, also beim Transportieren von Containern im Terminal oder der Abfertigung von Lkws und Güterzügen.
Zu wirtschaftlichen Verlusten wegen des Streiks wollte sich Eurogate nicht äußern. Mit den Kunden sei über den vorher angekündigten Warnstreik gesprochen worden, sagte der Sprecher. Einige Reedereien hätten ihre Schiffe umdisponiert. Die Hafenkapazitäten seien derzeit auch nur ein Problem unter vielen in der Schifffahrt. Als Folge der Corona-Pandemie seien die Fahrpläne der Schiffe durcheinander.
Die Gewerkschaft Verdi wollte mit dem Warnstreik Druck machen in der Tarifrunde für die 12.000 Beschäftigten in 58 tarifgebundenen Seehafenbetrieben in Hamburg, Niedersachsen und Bremen. Verhandlungen mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) haben in vier Runden keine Einigung gebracht. In Niedersachsen wurden auch die Häfen Emden und Brake bestreikt.