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Die CRECG ging 1989 aus einer Abteilung des chinesischen Eisenbahnministeriums hervor und untersteht als staatseigenes Unternehmen dem zentralen State Council. CRECG brachte 2008 die China Railway Group (CRG) an die Börse und hält daran noch 59,49 % der Anteile. - (Bild: CRECG)

Noch vor wenigen Jahren verrichteten die Dampflokomotiven des Typs QJ, zu Deutsch ‚Großer Sprung nach vorn‘, ihren Dienst in Nordchina. Gleichzeitig baute China das größte Hochgeschwindigkeits-Zugnetz der Welt, eine Riesenflotte von Hochgeschwindigkeitszügen sowie Tausende Kilometer U- und S-Bahnen. Die China Railway Engineering Corporation (CRECG) und deren Tochterfirmen konstruieren und bauen diese Strecken nicht nur. Der drittgrößte Baukonzern der Welt produziert dazu auch hochwertigen Stahl, Schwerlastkräne, Baumaschinen sowie hochmoderne Steuerungstechnik und entwickelt riesige Stadtviertel.

Konzern baut ganze Stadtzentren

Zunächst erscheinen die Eigentumsverhältnisse und das Firmengeflecht unübersichtlich. Die CRECG ging 1989 aus einer Abteilung des chinesischen Eisenbahnministeriums hervor und untersteht als staatseigenes Unternehmen dem zentralen State Council.

CRECG brachte 2008 die China Railway Group (CRG) an die Börse und hält daran noch 59,49 Prozent der Anteile. Die CRG splittet sich in 31 Tochtergesellschaften und Beteiligungen, welchen wiederum zahlreiche Töchter gehören. Der Konzern baut ganze Stadtzentren mit Millionen Quadratmetern Nutzfläche wie die China Railway International Eco City in Guizhou. Hotels und Krankenhäuser gehören ebenso dem vormaligen Staatskonzern. Durch den Börsengang besteht jetzt eine Berichtspflicht.

Pünktlichkeitsquote von 98 Prozent

Hochgeschwindigkeitsstrecken und hochmoderne Stadtbahnsysteme erfordern Hightech. Das größte Hochgeschwindigkeitsnetz der Welt hat eine Pünktlichkeitsquote von 98 Prozent. Die Tochterunternehmen der CRG liefern für das Netz die Maschinen und Anlagen: Die 2008 in Zhengzhou gegründete China Railway Engineering Equipment Group ist auf die Konstruktion und Produktion von Tunnelbohr-Maschinen spezialisiert. China Railway Shanhaiguan Bridge Group konstruiert nicht nur gewaltige Bahn- und Straßenbrücken, sondern produziert dafür auch Baumaschinen und Schwerlastkräne.

Technologie vermehrt aus China

Viel Technik kam zunächst aus Europa, Amerika oder Japan. Doch zunehmend entwickelt der Konzern seine Technologie selbst und arbeitet intensiv mit vielen Hochschulen zusammen, unterhält zahlreiche hochmoderne Forschungszentren. Besonders für internationale Projekte stellt der Konzern auch Fachkräfte aus der ganzen Welt ein. Allein auf der Bahnmesse InnoTrans in Berlin gab es über 100 Stellenausschreibungen für hochqualifizierte Fachkräfte.

CRECG,CEO,Überseeprojekte
Der CEO von China Railway Engineering, Li Changjin, möchte den Anteil der Überseeprojekte am Umsatz steigern. Im laufenden Fünfjahresplan möchte er den Anteil mehr als verdoppeln. - (Bild: CRECG)

„Der Anteil der Überseeprojekte an unserem Gesamtumsatz ist noch sehr klein“, erklärte der Vorsitzende des Konzerns, Li Changjin. Im laufenden Fünfjahresplan möchten sie den Anteil mehr als verdoppeln. Zudem soll der Konzern effektiver werden. Im ersten Halbjahr 2016 stieg der Umsatz um 1,5 Prozent auf 43 Milliarden Euro, der Gewinn dagegen um 14,3 Prozent.

Der Konzern arbeitet derzeit an über 400 Bauprojekten in 68 Ländern und Regionen. Dazu gehören die 427 Kilometer lange China-Laos-Eisenbahn, die 329 Kilometer äthiopische Nationalbahn und die Metro in Mekka. Beim Bau einer Schnellstrecke zwischen Budapest und Belgrad sind die Chinesen ebenfalls im Geschäft.

Neue Seidenstraße zwischen Asien und Europa

Unter dem Schlagwort ‚One Belt One Road‘ möchte China eine neue Seidenstraße zwischen Asien und Europa bauen. Dabei geht es darum, die Infrastruktur in Ost- und Zentralasien auf- und auszubauen mit grenzüberschreitenden Straßen, Eisenbahnlinien, Glasfaserkabeln und künstlichen Wasserstraßen.

„China befürwortet eine multipolare Welt und die Globalisierung“, sagte Chinas Vizepremierministerin Liu Yandong. Kooperationen zwischen europäischen und chinesischen Konzernen sollten auch verstärkt in Drittländern stattfinden. Die ‚One Belt One Road‘-Initiative biete dafür noch viel Spielraum. Ein Hoch­geschwindigkeitszugsystem zwischen China und Europa könne ein Baustein dafür sein.

China Railway Engineering Corporation (CRECG)

  • Gründung: 1950
  • Neuorganisation: 1990
  • Hauptsitz: Peking
  • Produkte: Infrastruktur, Baumaschinen, Signaltechnik
  • Mitarbeiter: 284 000 (2015)
  • Umsatz: 82 Milliarden Euro (2015)
  • Gewinn: 1,4 Milliarden Euro (2015)
  • Wichtige Tochterfirmen:
    China Railway Engineering Equipment Group,
    China Railway Shanhaiguan Bridge Group,
    China Railway Electrification Engineering Group,
    China Railway Construction Group,
    China Railway Tunnel Group,
    China Railway International Group,
    China Railway Shanhaiguan Bridge Group,
    China Railway Real Estate Group,
    China Railway Resources Group,
    China Railway Finance
  • CEO: Li Changjin

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