Das Wochenendbier der "Produktion" - in diesem Webcast-Format sprechen die Chefredakteure Claus Wilk und Stefan Weinzierl meinungsstark und unabhängig über die Themen aus Maschinenbau und Industrie, die in der laufenden Woche in der Redaktion hochploppen, recherchiert werden und die Branche beschäftigen. In dieser Ausgabe: Die Bundestagswahl weckt Befürchtungen und Hoffnungen - wie man anhand zweier völlig unterschiedlicher Erfahrungen von Claus und Stefan erfährt.

Die beiden Protagonisten des „Produktion“-Webcaststs „Das Wochenendbier“, die Chefredakteure Claus Wilk und Stefan Weinzierl, haben in der Woche vor der Bundestagswahl zwei völlig unterschiedliche Erfahrungen gemacht und Eindrücke gesammelt: Claus in Gesprächen mit dem politischen Berlin und Stefan auf der Messe Maintenance in Dortmund. Beide haben Stimmungen und Erwartungen erfahren, aber verschiedene.

Für Stefan zeigte sich in den Dortmunder Messehallen eine fast schon erstaunlich gute Stimmung. Es herrschte Aufbruchstimmung. „Die Hallen waren voll, die Gespräche optimistisch, und das Gejammer hielt sich in Grenzen.“ Ein gutes Zeichen für die Branche – und vielleicht für das ganze Land.

Jammern auf hohem Niveau?

Den Deutschen wird oft eine gewisse „German Angst“ nachgesagt, doch mindestens genauso ausgeprägt ist das „German Complaining“. Ob Wirtschaftspolitik, Bürokratie oder Energiepreise – es gibt viele berechtigte Kritikpunkte. Doch wie Claus betont: „Unsere Volkswirtschaft steht trotz aller Herausforderungen immer noch erstaunlich stabil da. Vielleicht sollten wir uns weniger in Schreckensszenarien verlieren und mehr auf unsere Stärken besinnen.“

Das Problem sei nicht, dass die deutsche Industrie nichts könne – im Gegenteil. Know-how, Innovationskraft und ein starkes industrielles Fundament sind da. Doch zu oft lähmt Unsicherheit den Fortschritt. Die Mentalität des „Anpackens“ muss zurückkehren – in den Unternehmen ebenso wie in der Politik.

Berlin zögert – aber das darf nicht so bleiben

Während die Unternehmen nach vorn blicken, herrscht in der Politik Nervosität. „Keiner will es sich leisten, bei dieser Wahl einen Fehler zu machen“, beschreibt Claus seine Eindrücke aus Berlin. Doch Wählen allein reicht nicht – die neue Regierung muss liefern. Und zwar schnell.

„Die letzte Regierung war nicht durchweg schlecht“, stellt Stefan klar. „Aber sie hat oft gezögert, laviert und nicht konsequent genug gehandelt.“ Dabei zeigte sich, dass Pragmatismus funktioniert: Als es um die Energiekrise ging, wurden Probleme effizient gelöst. „Niemand hat im Winter gefroren – ein Beweis dafür, dass es geht, wenn man will.“

Das muss das Motto für die kommende Legislaturperiode sein: weniger Ideologie, mehr Umsetzung. „Es reicht nicht, sich nur zusammenzusetzen und zu diskutieren – die Politik muss ins Handeln kommen, so wie es die Industrie längst tut.“

Hingehen. Wählen. Anpacken.

Was also tun? „Ganz einfach: wählen gehen!“, sagen Claus und Stefan unisono. Denn nur wer seine Stimme abgibt, kann mitgestalten – und Deutschland eine Richtung geben, die es dringend braucht.

Am Ende bleibt die Hoffnung, dass sich das Wahlwochenende als Startschuss für eine neue Ära des Anpackens erweist. Ein Prost auf die Zukunft – und auf eine Regierung, die zeigt, was sie kann!

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