Das Wochenendbier der "Produktion" - in diesem Webcast-Format sprechen die Chefredakteure Claus Wilk und Stefan Weinzierl meinungsstark und unabhängig über die Themen aus Maschinenbau und Industrie, die in der laufenden Woche in der Redaktion hochploppen, recherchiert werden und die Branche beschäftigen. In dieser Ausgabe diskutieren die beiden über den gerade gehypten Begriff der "Industrie 5.0". Seien Sie dabei!
Das Konzept der Industrie 5.0 wirft in Fachkreisen viele Fragen auf, besonders wenn die Mehrheit der Menschen die vorherigen Phasen wie Industrie 4.0 oder sogar 3.0 nicht vollständig versteht. Diese neue Bezeichnung scheint, geht es nach den beiden Chfredakteuren Claus Wilk und Stefan Weinzierl, mehr ein Marketing-Gag zu sein als eine tatsächlich notwendige Entwicklung.
Industrie 4.0 fokussierte sich bereits auf die Integration von Technologien, die menschenzentriert sind – eine Idee, die scheinbar in Industrie 5.0 weitergeführt, jedoch nicht wesentlich innoviert wird, so die Meinung der beiden Journalisten. Viele Experten und Anwender fühlten sich durch diese ständige Neubenennung nicht nur überfordert, sondern auch frustriert, da der wirkliche Nutzen oft unklar bleibt.
Ein interessanter Aspekt, der oft übersehen werde, ist dagegen der digitale Zwilling – eine Technologie, die zunehmend in den Vordergrund tritt und reale Anwendungsfälle bietet. Der digitale Zwilling zeigt, dass die Fortschritte in der Digitalisierung durchaus konkret und greifbar sind, weit entfernt von den abstrakten Konzepten einer sogenannten Industrie 5.0.
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Die Einführung von Industrie 5.0 könnte man als einen verzweifelten Versuch sehen, ein neues Konzept zu etablieren, das möglicherweise keine praktische Relevanz hat, so erscheint es den beiden Redakteuren. Während einige Unternehmen sich intensiv mit Digitalisierung auseinandersetzten und diesen Begriff eher als Synonym für fortschreitende Automatisierung und Vernetzung verwendeten, scheint Industrie 5.0 eher eine theoretische Überlegung zu sein.
Es sei wichtig, dass die Industrie systemisch denkt. Technologien sollten nicht isoliert betrachtet werden, sondern als Teil eines Gesamtsystems, in dem eine Technologie die andere bedingt. Beispielsweise kann der digitale Zwilling als Grundlage für weitere Entwicklungen im Bereich des industriellen Metaverse dienen, was wiederum zeigt, dass die Konzepte von Industrie 4.0 nach wie vor relevant und zukunftsträchtig sind.