Volvo, S90, Connectivity

Das Thema Connectivity spielt in der Autoindustrie eine immer wichtigere Rolle. - (Bild: Volvo)

Das ist das Ergebnis einer Studie von Berylls Strategy Advisors und mm customer strategy. Das Thema Datenschutz hatte bereits in den Befragungen der letzten Jahre große Relevanz und hat in Deutschland weiter an Bedeutung gewonnen. "Nur noch 31 Prozent der Kunden würden auf jeden Fall zustimmen, dass OEMs ihre Daten (anonymisiert) weiterverarbeiten", so Dr. Markus Müller-Martini von mm customer strategy. 2013 lag die Quote noch bei 34 Prozent. "Dass über Smartphones ein Großteil der Daten wahrscheinlich sowieso über Dritte genutzt wird, scheint dabei keine Rolle zu spielen."

Überraschend war der starke Anstieg der Bedeutung des Datenschutzes in China. In den letzten Jahren waren die Befragten in China jeweils deutlich vertrauensvoller hinsichtlich der Datennutzung durch die Autobauer: Über 50 Prozent waren 2015 mit der Datennutzung durch OEMs "auf jeden Fall einverstanden". 2016 hat sich dieser Wert auf 40 Prozent reduziert.

Die Top 10 der innovativsten Premiumhersteller

Wenn Kunden im Gegenzug für Daten vergünstigte Dienste angeboten werden, hat dies allerdings einen Einfluss auf die Nutzerbereitschaft: 56 Prozent der deutschen und 91 Prozent der chinesischen Befragten, die kein generelles Einverständnis zur Verarbeitung persönlicher Daten geben, würden ihre Meinung ändern und der Datenverarbeitung doch zustimmen, sollte es passende Vergünstigungen wie beispielsweise Rabatte bei Werkstattbesuchen geben. "Für OEMs bietet sich hier die Gelegenheit, zusätzliche Umsätze mit Fahrzeug-Daten zu generieren, solange sie ihre Kunden an den Vorteilen teilhaben lassen. Das vom Smartphone bekannte Modell des ‚Zahlens mit Daten‘ kann sich auch im Auto durchsetzen", erläutert Dr. Jan Burgard, Geschäftsführer von Berylls Strategy Advisors.

Negative Mundpropaganda zerstört Vertrauen in OEM-Angebote

Ein weiteres Schwerpunktthema des Car Connectivity Compass ist das Informations- und Kaufverhalten. Freunde und Familie sind die Hauptquelle für Kunden, um sich über digitale Dienste zu informieren an, gefolgt von Beratungsgesprächen im Autohaus. Für OEMs entsteht hieraus ein besonderes Risiko. Unzufriedene Erstkunden können durch negative Mundpropaganda in Ihrem Umfeld das Vertrauen in OEM-Angebote stark beeinflussen oder gar zerstören.

Neben einer zunehmenden Smartphone- und Mobile Data-Penetration, die Connectivity-Dienste im Auto substituiert, könnte dies zumindest zum Teil eine zurückgehende Zahlungsbereitschaft in Deutschland erklären. Gleichzeitig verdeutlicht es die brachliegenden Potenziale im Handel.

Der ein oder andere Händler verliert schnell den Anschluss, wenn er nicht von Herstellerseite konsequent mit den aktuellsten Informationen versorgt wird. Gleichzeitig müssen die Händler die Potenziale eines vernetzten Fahrzeuges und resultierender Kundendaten verstehen und nutzen.

"Kunden in China stehen dem Thema Connectivity grundsätzlich weiterhin offener gegenüber als in Deutschland", erläutert Müller-Martini. Sowohl die Bekanntheit der Dienste, als auch die Nutzungshäufigkeit sind deutlich höher als in Deutschland. Durch die deutlich höhere Staubelastung in China verbringen Kunden dort allerdings auch erheblich mehr Zeit im Auto und haben dementsprechend mehr Gelegenheit, Car Connectivity zu nutzen. Allerdings sehen auch die Chinesen anscheinend kaum Mehrwert in den heute angebotenen Diensten.

Quelle: Berylls Strategy Advisors

 

Sie möchten gerne weiterlesen?