Für das positive Auftragsergebnis im Juli haben Großaufträge gesorgt.

Für das positive Auftragsergebnis im Juli haben Großaufträge gesorgt. (Bild: ihorvsn - stock.adobe.com)

Der Auftragseingang hat erneut für einen Lichtblick in der angeschlagenen deutschen Industrie gesorgt. Im Juli sei der Eingang der Bestellungen dank des Einflusses von Großaufträgen im Monatsvergleich um 2,9 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Dies ist der zweite Anstieg in Folge, nachdem der Auftragseingang zuvor fünf Monate kontinuierlich gesunken war. Analysten wurden positiv überrascht. Sie hatten für Juli im Schnitt einen Rückgang um 1,7 Prozent erwartet.

Darüber hinaus wurde auch der Auftragseingang im Vormonat Juni nach oben revidiert. Er ist demnach um 4,6 Prozent im Monatsvergleich gestiegen, nachdem zuvor nur ein Anstieg um 3,9 Prozent gemeldet worden war. Im Jahresvergleich zeigte sich ebenfalls eine positive Entwicklung. In dieser Betrachtung meldete das Bundesamt für Juli einen Zuwachs um 3,7 Prozent, nach einem Rückgang um revidiert 11,2 Prozent im Vormonat.

Für das positive Ergebnis sorgten Großaufträge. Insbesondere habe ein starker Anstieg bei den Neuaufträgen im sogenannten "Sonstigen Fahrzeugbau" um 86,5 Prozent eine Rolle gespielt, heißt es in der Mitteilung von Destatis. Dabei handelt es sich unter anderem um Aufträge für Flugzeuge und Militärfahrzeuge. Diese Großaufträge herausrechnet, sei der Auftragseingang um 0,4 Prozent geringer gewesen als im Juni, heißt es weiter.

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Keine nachhaltigen Erholung der Industrie

Impulse habe es auch aus dem Ausland gegeben. Hier stiegen die Neuaufträge nach Angaben des Bundesamtes um 5,1 Prozent. Die Aufträge aus dem Inland hätten sich hingegen unverändert gezeigt.

Eine positive Entwicklung zeigte darüber hinaus der Dreimonatsvergleich. Von Mai bis Juli sei der Auftragseingang um 1,7 Prozent höher ausgefallen als in den drei Monaten zuvor, teilte das Bundesamt weiter mit.

Trotz der positiven Überraschung bei den Auftragseingängen rechnet Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank nicht mit einer nachhaltigen Erholung der deutschen Industrie in den kommenden Monaten. Dafür seien jüngste Stimmungsindikatoren wie etwa das Ifo-Geschäftsklima zu schwach ausgefallen. "Tröstlich ist aber unzweifelhaft, dass sich eine Bodenbildung bei den Auftragseingängen nach dem nun dreijährigen Abwärtstrend feststellen lässt", sagte Gitzel.

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dpa