Zwei Männer sortieren Einzelteile in der Produktion.

Viele Unternehmen freuen sich über die stärkere Auftragslage. - (Bild: HERRNDORFF_ images - stock.adobe.com)

Die deutsche Industrie hat das erste Halbjahr 2021 mit einem kräftigen Auftragsplus abgeschlossen. Der Wert der Bestellungen lag preisbereinigt (real) um 28,1 Prozent über dem von der Pandemie geprägten Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr des Corona-Krisenjahres 2020 betrug das Plus nach Angaben der Wiesbadener Behörde acht Prozent.

Nach einem Dämpfer im Mai legte der Auftragseingang im Juni des laufenden Jahres wieder deutlich zu. Von Mai auf Juni 2021 erhöhte sich der Wert der Bestellungen nach Berechnungen des Bundesamtes um 4,1 Prozent. Dabei profitierten die Firmen von Großaufträgen. Außerdem war der Rückgang von April auf Mai nach einer neuen Berechnung der Statistiker mit minus 3,2 Prozent nicht ganz so stark wie zunächst angegeben (minus 3,7 Prozent). Im Vergleich zum pandemiebedingt schwachen Juni 2020 lag der Wert der Aufträge im Juni des laufenden Jahres um 26,2 Prozent höher.

Die Umsätze erholen sich allerdings trotz prall gefüllter Auftragsbücher nicht in gleichem Maße. Lieferengpässe und Materialknappheit bremsen die Produktion. Der reale Umsatz lag im ersten Halbjahr nach Angaben des Bundesamtes um zehn Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Von Mai auf Juni des laufenden Jahres sanken die Erlöse um 1,4 Prozent.

"Der Industrie geht es eigentlich blendend. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt", stellte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank fest. "Wäre da nicht noch das Wort "eigentlich". Das Problem ist, dass die Industrie den exzellenten Auftragsbestand derzeit nicht in eine entsprechend gut laufende Produktion ummünzen kann. Die fehlenden Vorprodukte belasten."

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dpa