Zwei Mitarbeiter schauen auf einen PC

Viele Fertigungsunternehmen haben Schwierigkeiten, Entwickler zu finden. - (Bild: MIND-AND-I - stock.adobe.com)

Im Privaten sind Apps schon lange Standard. Das soll nun auch in der Fertigung so werden. Denn nach einer Umfrage von Outsystems haben knapp 50 Prozent der Unternehmen geplant, zehn oder mehr Apps zu entwickeln und zu nutzen. 31 Prozent der Fertiger wollen sogar 25 und mehr Apps erstellen. Outsystems ist eine Low-Code-Plattform, die Tools zur Entwicklung und Verwaltung von Omnichannel-Anwendungen anbietet.

Doch wie in fast allen Branchen hat auch die Fertigung mit Risiken und Herausforderungen zu kämpfen. Für 84 Prozent der Befragten sind das vor allem regulatorische Veränderungen, aber auch die Konkurrenz anderer Unternehmen zählen zu den größten Herausforderungen, wie die Grafik zeigt:

Die Grafik zeigt die größten Risiken für Fertigungsunternehmen
Die Fertigung sieht vor allem regulatorische Veränderungen als größte Herausforderung. - Grafik: Anja Ringel; Quelle: Outsystems

Die Gefahr eines unbekannten neuen Players sei nicht so groß, sagte dazu Martin Otten, Regional Vice President bei Outsystems auf einer Pressekonferenz. Der Grund: Die Prozesse erfordern Fachwissen, das ein neues Unternehmen nicht so schnell aufholen kann. Daher sei die Gefahr viel größer, dass etablierte Wettbewerber wirtschaftlicher arbeiten und zum Beispiel in Industrie 4.0 investieren, erklärte er.

Verschiebungen bei den Transformationszielen

Um sich gegen diese Mitbewerber behaupten zu können, wollen knapp 22 Prozent der Hersteller künftig Kosten senken und ihre Effizienz steigern. Rund 21 Prozent wollen außerdem ihre Agilität verbessern und Innovationen beschleunigen. Wachstum in neuen Märkten haben sich 15 Prozent als Ziel gesetzt.

Bei den Transformationszielen seien dabei Verschiebungen erkennbar gewesen, erklären die Studien-Experten. Demnach seien zunächst Agilität und Innovationen die vorrangigen Ziele gewesen. Mit der momentanen Krise sei dann das Bedürfnis gestiegen, auf neue Verhaltensweisen und Präferenzen von Kunden zu reagieren.

Zentrales Thema in der Fertigung sei daneben auch neue Software wie die bereits erwähnten Apps, sagte Otten. Aber: Nur zehn Prozent der Fertigungsunternehmen finden es einfach, Entwickler zu finden. Und lediglich 23 Prozent der befragten Unternehmen haben im Vergleich zum Vorjahr größere Applikations-Entwicklungsteams. In diesem Bereich sei die Finanzbranche der attraktivere Arbeitgeber, erklärte Otten.

Wie kann also das Tempo in der Applikationsentwicklung erhöht werden? Dafür hat sich die Studie auch andere Branchen angeschaut und analysiert, wie dort die App-Entwicklung vorangebracht wird. Demnach investieren Vorreiter im Bereich Agilität mehr und vor allem in Technologien, die Entwicklungen automatisieren oder visuelle Umgebungen bieten. Das sei auch für die Fertigung der zentrale Aspekt, so Otten. Denn das sei die Grundlage, um vor allem die Digitalisierung der Werkshallen voranzutreiben, zum Beispiel mit digitalen Zwillingen.

Zudem sollen Unternehmen ihre Effizienz im steigenden Wettbewerb sicherstellen. Das sei auch wichtig, um im Kampf um qualifiziertes Personal nicht gegenüber agileren Branchen das Nachsehen zu haben.

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