Siemens

Die Krise im Kraftwerksgeschäft und sinkende Ergebnisse im Energiemanagement belasten die Siemens AG derzeit. - (Bild: Siemens AG)

Mit durchwachsenen Zahlen hat der Elektrokonzern Siemens das neue Geschäftsjahr begonnen. Starken Auftragseingängen standen im ersten Quartal Rückgänge bei Gewinn und operativem Ergebnis gegenüber, wie der Konzern am Mittwoch kurz vor seiner Hauptversammlung in München mitteilte. Die anhaltende Krise im Kraftwerksgeschäft belasteten dabei ebenso wie sinkende Ergebnisse im Energiemanagement. "Das konnten wir schon einmal besser", sagte Siemens-Chef Joe Kaeser bei der Vorstellung der Zahlen.

Mit Blick auf die geplante Fusion der Siemens-Zugsparte mit dem französischen TGV-Hersteller Alstom gab sich Kaeser gelassen. "Es wäre für alle Beteiligten gut, wenn sie gelänge", sagte er. "Aber wir werden sie nicht um jeden Preis suchen." Die Teams hätten ein "sehr ausgewogenes Konzept" vorgelegt, nun liege der Ball bei der EU-Kommission. Diese sieht das Zusammengehen der Hersteller von ICE und TGV mit Blick auf den europäischen Markt äußerst kritisch.

Wegfallende Sondereffekte und US-Steuerreform ließen Siemens profitieren

Unterm Strich verdiente der Konzern wegen wegfallender Sondereffekte im ersten Quartal 1,1 Milliarden Euro - knapp 50 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Damals hatte Siemens besonders von der US-Steuerreform profitiert. Auch der Verkauf der Osram-Anteile hatte den Gewinn auf ein besonders hohes Niveau gehoben, wie der Konzern kurz vor der Hauptversammlung in München weiter mitteilte. Operativ liege der Wert in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Das bereinigte Ergebnis (Ebita) der Industriegeschäfte sank in den drei Monaten per Ende Dezember um 6 Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro. Der Umsatz legte im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr hingegen zu - um ein Prozent auf 20,1 Milliarden Euro. Deutlich zulegen konnte Siemens zudem im Neugeschäft. Vor allem dank einer starken Entwicklung in der Zugsparte stiegen die Auftragseingänge um 12 Prozent auf 25,2 Milliarden Euro - deutlich mehr, als Analysten erwartet hatten.

Kerngesunde Zugsparte Mobility

Die Zugsparte Mobility bleibt kerngesund. Sollte die Fusion am Veto der Kommission scheitern, stünden sämtliche Optionen offen, betonte Kaeser. Umsatz und Ergebnis lagen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Der Auftragseingang legte um 40 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro zu.

Die Krise in der Kraftwerksparte geht indes weiter. Zwar konnte Siemens über Serviceverträge den Auftragseingang im ersten Quartal um ganze 15 Prozent auf mehr als 3,5 Milliarden Euro steigern. Das bereinigte Ergebnis ging jedoch um 50 Prozent auf 119 Millionen Euro zurück.

Auch die Umsätze lagen mit 2,85 Milliarden Euro um knapp 10 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Überkapazitäten von Gasturbinen sowie die Energiewende machen dem Geschäftsbereich weiter zu schaffen. Siemens will in der Sparte in den kommenden Jahren eine halbe Milliarde Euro einsparen - Tausende Mitarbeiter müssen gehen.

Auch beim Energie-Management sind die Siemens-Verantwortlichen unzufrieden. Das Ergebnis brach hier im ersten Quartal um 46 Prozent auf 101 Millionen Euro ein. Grund sei eine schwache wirtschaftliche Performance bei Netzsteuerungsprojekten.

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dpa