
Mangelndes Material zwingt Unternehmen dazu ihre Produktion herunterzufahren. - (Bild: Ioan Panaite - stock.adobe.com)
Materialmangel und fehlende Teile bremsen nach Einschätzung von Gesamtmetall die Erholung in der deutschen Metall- und Elektroindustrie. Zwar hielt die starke Nachfrage nach "Made in Germany" im zweiten Quartal an, die Produktion schrumpfte gegenüber dem ersten Vierteljahr aber um 1,5 Prozent, wie der Arbeitgeberverband am Dienstag mit Blick auf Daten des Statistischen Bundesamtes berichtete. Damit sei die Erholung vorerst ins Stocken geraten. Dennoch deutet sich an, dass die Unternehmen nach dem vergangenen Beschäftigungsabbau wieder vermehrt einstellen wollen.
"Rund 75 Prozent der M+E-Unternehmen gaben im Juli an, durch Materialknappheit in der Produktion behindert zu werden", erläuterte Gesamtmetall-Chefvolkswirt Michael Stahl. Es fehle an Halbleitern sowie an Stahl und Kunststoffen. Die Produktionsbehinderungen dürften noch bis ins zweite Halbjahr hineinreichen. Der Rückgang traf im Zeitraum April bis Juni vor allem den Fahrzeugbau (minus 9,5 Prozent), aber auch den Maschinenbau (minus 1,3 Prozent). Die Produktion der Elektroindustrie legte dagegen um 2,7 Prozent zu.
Auftragsbücher stark gefüllt
Die Auftragsbücher der Metall- und Elektroindustrie sind dank der weltweit starken Nachfrage dagegen gut gefüllt. Im zweiten Vierteljahr stiegen die Bestellungen um 5,2 Prozent gegenüber dem ersten Quartal. Im ersten Halbjahr insgesamt verbuchten die Unternehmen ein kräftiges Auftragsplus von 33,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Bei der Beschäftigung deutet sich den Angaben zufolge eine Trendwende an: Zwar ging die Zahl der Mitarbeiter im Mai weiter zurück, um 3,0 Prozent auf etwa 3,8 Millionen. Die Beschäftigungspläne der Unternehmen deuteten aber darauf hin, dass sie wieder vermehrt einstellten und der Abbau im dritten Quartal auslaufe.
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

Das waren die Technologie-Highlights der Grinding Hub
Die Schleiftechnik-Messe in Stuttgart fand 2022 erstmalig statt und zog viele Aussteller und Besucher an. Das waren die technologischen Sehenswürdigkeiten der Grinding Hub.Weiterlesen...

Transformation in Ostdeutschland nicht vernachlässigen
Die langfristige Transformation in Ostdeutschland soll nicht vernachlässigt werden, sagt die IG Metall. Warum die Energiewende eine Chance ist.Weiterlesen...

Vitesco will in Nürnberg 800 von 1.160 Arbeitsplätzen streichen
Vitesco streicht in Nürnberg hunderte Stellen. So erklärt der Autozulieferer den Schritt.Weiterlesen...

Deutsche Batterieproduktion müsste bei Gas-Embargo stoppen
Die stark wachsende Batterie-Industrie in Deutschland müsste bei einem Gas-Embargo ihre Produktion sofort einstellen. Die Details.Weiterlesen...

Geschäft mit Japan für deutsche Unternehmen immer wichtiger
Japan wird für deutsche Unternehmen immer wichtiger. Was der Ukraine-Krieg damit zu tun hat und wie die Lage der Unternehmen in Japan ist.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit