Ein Containerschiff rangiert im Hafen

Nicht nur die Wirtschaft innerhalb Deutschlands leidet unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie - auch die Exporte werden stark getroffen. - (Bild: Adobe Stock/ Suriyapong)

Der deutsche Export ist im April in Folge der Corona-Krise dramatisch eingebrochen. Der Wert der Warenausfuhren sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 31,1 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das war der größte Rückgang eines Monats im Vergleich zum Vorjahresmonat seit Beginn der Außenhandelsstatistik im Jahr 1950 Verglichen mit März 2020 verringerten sich die Exporte um 24,0 Prozent.

Das Schließen von Grenzen gerade auch im europäischen Binnenmarkt, die weltweite Verhängung von Handels- und Reisebeschränkungen sowie enorme Störungen in der See- und Luftfracht führten zu einem drastischen Rückgang der Ausfuhren. Die Importe verringerten sich um 21,6 Prozent auf 72,2 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresmonat.

Im März hatten sich die Pandemie dann in Europa und den Vereinigten Staaten ausgebreitet. Die Exporte in die besonders betroffenen Länder Frankreich (minus 48,3 Prozent), Italien (minus 40,1 Prozent)
und Vereinigte Staaten (minus 35,8 Prozent) brachen gegenüber dem Vorjahresmonat ein.

Nachfrage nach "Made in Germany" wird sinken

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag rechnet mit einem Rückgang der Exporte im Gesamtjahr um mindestens 15 Prozent. Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet ein Minus von 15 Prozent bei der Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen. Da das wirtschaftliche Wachstum bei nahezu allen Handelspartnern dramatisch einbreche, werde auch die Nachfrage nach "Made in Germany" deutlich sinken, erläuterte der BDI.

Nach Einschätzung der Welthandelsorganisation (WTO) könnte der Welthandel in diesem Jahr um 13 bis 32 Prozent zurückgehen, je nach Verlauf der Corona-Pandemie. Schon 2019 hatte der Welthandel mit Waren stagniert, belastet von internationalen Handelskonflikten und der Abkühlung der globalen Konjunktur.

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dpa