Rezession

Die Erholung nach der Corona-Krise ist in Gefahr - der drohende Gas-Lieferstopp und die Inflation sind dafür die hauptgründe. (Bild: ThnStudio - stock.adobe.com)

Ein vollständiger Lieferstopp von russischem Erdgas kann nach Einschätzung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) die Erholung der deutschen Wirtschaft von der Corona-Krise schnell zum Erliegen bringen. "Wir sind nur noch einen Wimpernschlag von der Rezession entfernt", sagte LBBW-Chefvolkswirt Moritz Kraemer der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Neben dem drohenden Aus der russischen Gaslieferungen sorge auch die hohe Inflation für "schwere Gewitterwolken am Konjunkturhimmel".

"Da braut sich der perfekte Sturm zusammen", warnte der Ökonom. Kraemer verwies auf den Anstieg der Erzeugerpreise, der mittlerweile stärker sei als in der Nachkriegszeit und in der Ölpreiskrise in den 70er Jahren. Sollte es zu einem Engpass bei den Gaslieferungen kommen, und die Bundesregierung rationiert die Belieferung von Unternehmen, sei schnell mit einer schweren Rezession zu rechnen. Dann wäre ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung in einer Größenordnung von drei oder vier Prozent möglich. "Dann wird es bei der Zuteilung der Gasmengen ein Hauen und Stechen in den Branchen geben, und die Dominos fallen quer durch die Wirtschaft."

Für das laufende Jahr rechnet die LBBW noch mit einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent in Deutschland. Selbst das Hauptszenario der LBBW ist nach Einschätzung von Kraemer aber keine richtige Erholung von der Corona-Krise. Und diese Entwicklung sei nur zu erwarten, wenn es keine Rationierung der Gasbelieferung gibt und darüber hinaus keine weiteren Schocks für die deutsche Wirtschaft.

dpa

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