Ein roter Tesla steht auf einem betonierten Gelände.

Das Tesla-Werk in Brandenburg soll die fortschrittlichste Serienproduktionsstätte für Elektrofahrzeuge der Welt werden. - (Bild: Mit freundlicher Genehmigung von Tesla, Inc.)

Nach der Errichtung dreier Tanks ohne Genehmigung haben Kontrolleure die komplette Baustelle von US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide bei Berlin unter die Lupe genommen. Das Landesamt für Umwelt führe zusätzlich zum Bußgeldverfahren eine umfangreiche Überprüfung der gesamten Baustelle durch, sagte der Sprecher des Umweltministeriums, Sebastian Arnold, am Freitag. "Damit will die Überwachungsbehörde nach der Errichtung von drei nicht genehmigten Tanks durch Tesla sicherstellen, dass nicht noch weitere ungenehmigte Aktivitäten auf dem Gelände durchgeführt wurden und werden."

Bei der Großkontrolle waren auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Arbeitsschutzes und des Landkreises Oder-Spree dabei. Das Brandenburger Landesumweltamt hatte nach einem Schwarzbauverdacht der Grünen Liga und des Naturschutzbundes festgestellt, dass Tesla mehrere Tanks für unterschiedliche Flüssigkeiten gebaut hatte, obwohl keine Genehmigung vorlag. Die Umweltschützer gingen von einem Kältemitteltank für die Chemikalie Tetrafluorpropen aus. Das Umweltamt bereitet nun ein Bußgeldverfahren vor. Tesla hat sich bisher nicht dazu geäußert.

Verzögerter Produktionsstart

Das Unternehmen hatte auf der Baustelle auch zeitweise unterirdische Rohre ohne Genehmigung verlegt. Nach Angaben aus Tesla-Konzernkreisen ging der Autobauer aber davon aus, dass dies bereits zulässig war. Tesla hatte auch zunächst ohne Genehmigung mit dem Testen von Pfählen begonnen.

Die Baustelle der ersten Elektroautofabrik von Tesla in Europa ist weit fortgeschritten, obwohl die Entscheidung des Landes Brandenburg über die abschließende umweltrechtliche Genehmigung noch fehlt. Tesla baut jedoch über einzelne vorzeitige Zulassungen. Das Unternehmen wollte eigentlich im Juli dieses Jahres in Grünheide die Produktion aufnehmen. Weil der Antrag für die Autofabrik um eine Batteriefabrik erweitert wurde, verzögert sich dies: Tesla plant nun für Ende 2021 mit dem Produktionsstart.

 

Neues Modell nun auch in Europa

In wenigen Wochen startet Tesla mit der Auslieferung seines Mini-SUV Model Y in Europa. Die ersten Fahrzeuge sollen im August in Deutschland übergeben werden, wie der Elektroauto-Hersteller am Freitag ankündigte. Sie kommen allerdings aus Shanghai. Tesla wollte ursprünglich im Juli mit der Produktion des Model Y in Grünheide in Berlin beginnen. Der Beginn der Auslieferungen des Model Y in Europa war für das dritte Quartal angekündigt.

Der Mini-SUV ist eine etwas größere Version von Teslas erstem Massenmarkt-Wagen Model 3. Im zweiten Quartal lieferte die Firma gut 199.000 Fahrzeuge der Modelle 3 und Y aus, die größeren und teureren Model S und Model X kamen auf knapp 2.000 Auslieferungen.

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dpa