Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die Zahl an Fachkräften in Deutschland in den kommenden vier Jahren spürbar erhöhen. "Fachkräftemangel darf nicht zur dauerhaften Wachstumsbremse in Deutschland werden", sagte Heil der Deutschen Presse-Agentur. Die Sicherung von Fachkräften sei "ein zentraler Schwerpunkt" seiner Arbeit in dieser Legislatur.
"Wir erleben in einzelnen Regionen und Branchen bereits, dass Arbeitskräfte und oft Fachkräfte fehlen. Dass Lkw-Fahrer fehlen. Dass Menschen in der Pflege fehlen", sagte der SPD-Politiker. Um dieses Problem zu beheben, wolle er in Deutschland die Möglichkeiten zur Weiterbildung deutlich stärken "Mein Ziel ist, dass Deutschland eine Weiterbildungsrepublik wird."
Der Koalitionsvertrag biete dafür "eine Fülle von neuen Instrumenten". Dazu gehöre etwa die "Bildungszeit nach österreichischem Vorbild", die er in Deutschland einführen wolle. Sie ermögliche Beschäftigten bis zu einem Jahr finanzielle Unterstützung für eine Weiterbildungsauszeit.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern
Auch Langzeitarbeitslose sollen nach dem Willen des Ministers wieder häufiger ins Erwerbsleben zurück. Hier soll das geplante Bürgergeld ermöglichen, finanziell abgesichert zu sein und zugleich einen Berufsabschluss nachzuholen. Zwei Drittel der Langzeitarbeitslosen hätten keine abgeschlossene Berufsausbildung, betonte Heil.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf will Heil nach eigenen Angaben über mehr Ganztagsbetreuung, flexiblere Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten fördern. Sie soll vor allem das berufliche Potenzial von Frauen stärken.
Ergänzend brauche es aber auch noch mehr qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland, sagte Heil. Er wolle dafür Hürden abbauen und das Einwanderungsgesetz "entbürokratisieren".