Kuka Augsburg

Kuka hat im ersten Halbjahr 2020 mit vielen Auswirkungen der Coronakrise zu kämpfen. - (Bild: Kuka)

Der Roboterhersteller Kuka hat im ersten Halbjahr wegen der Corona-Krise unterm Strich einen Verlust von 80,6 Millionen Euro verbuchen müssen. Im Vorjahreszeitraum hatte der Augsburger Konzern noch einen Überschuss von rund 35 Millionen Euro verzeichnet. Bereits im ersten Quartal war Kuka in die roten Zahlen gerutscht.

Das Geschäft sei in allen Bereichen des Unternehmens rückläufig gewesen, berichtete Kuka am Mittwoch (5.8.). Für das laufende Jahr habe der Branchenverband einen Rückgang um ein Fünftel im Robotik-Markt prognostiziert. Auch für das Gesamtjahr rechnet Kuka daher mit einem Gewinnminus, detaillierte Ziele nennt das Unternehmen weiter nicht.

Automatisierung als Gewinner der Krise?

Im ersten Halbjahr brachen die Umsätze um etwa ein Viertel auf 1,54 Milliarden Euro ein, die Auftragseingänge gingen um fast ein Drittel auf 1,81 Milliarden Euro zurück. Kuka hofft aber auch, von der Pandemie längerfristig profitieren zu können, weil die eigenen Produkte künftig eventuell stärker nachgefragt würden. "Automatisierung kann als Gewinner aus dieser Krise hervorgehen und in allen Regionen an Bedeutung gewinnen", sagte Vorstandschef Peter Mohnen.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020

Die Folgen der Coronakrise werden jedoch voraussichtlich noch lange zu spüren sein, erklärt Kuka in einer Pressemitteilung. "Wir befinden uns in einer Zeit des Umbruchs, wichtige Märkte wie der Bereich Automotive werden sich - auch unabhängig von Corona - langfristig verändern. Unser Fokus liegt darauf, die Weichen für die Zukunft zu stellen, um Kuka durch diese Krise zu bringen und für die künftigen Entwicklungen aufzustellen", sagte Mohnen weiter.

Der Konzern rechne zudem damit, dass gerade Robotik- und Automatisierungslösungen infolge der Erfahrungen aus der Coronakrise mittelfristig stärker nachgefragt und viele verschobene Investitionen nachgeholt werden. 

So ist die Lage bei Kuka in China

Auch in China zeigen sich weiter die Auswirkungen des Coronavirus. Das Segment China erzielte im zweiten Quartal 2020 Auftragseingänge von 109,5 Millionen Euro. Dies bedeutet einen Rückgang von 21,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert (Q2 /19: 139,2 Millionen Euro). Die Umsatzerlöse sanken um 37,5 Prozent auf 83,5 Millionen Euro. Im Vorjahr lagen diese bei 133,5 Millionen Euro.

Die Book-to-Bill-Ratio stieg von 1,04 im zweiten Quartal 2019 auf 1,31 im zweiten Quartal 2020. Das EBIT betrug im abgelaufenen Quartal −16,8 Millionen Euro (Q2 /19: −2,3 Millionen Euro). Dies entspricht einer EBIT-Marge von −20,1 Prozent (Q2 /19: −1,7 Prozent). Überwiegend verantwortlich dafür war laut Unternehmen das niedrige Umsatzniveau. Die Reduzierung der Kosten konnte den starken Umsatzrückgang nicht vollständig kompensieren. Darüber hinaus wirkten sich Verschlechterungen bei Kundenprojekten negativ auf das Ergebnis aus.

Quellen: Dpa, Kuka

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