
Ingenieure werden händeringend gesucht. - Bild: Pixabay
Laut einer Erhebung des Verbandes sind es aktuell 199.800 Frauen und Männer, 9.200 mehr als bei der Auswertung vor drei Jahren. Jeder zweite ist im Bereich Forschung, Entwicklung und Konstruktion beschäftigt. "Wir sind die Nummer eins als wichtigster Ingenieurarbeitgeber", sagte VDMA-Präsident Carl-Martin Welcker der Deutschen Presse-Agentur.
Innovationsbremse für Maschinenbauer
Auch wenn internationale Handelskonflikte, Konjunkturabkühlung und Strukturwandel in der Autoindustrie die exportorientierte Branche belasten, rechnet Welcker nicht mit einer grundlegend nachlassenden Nachfrage nach Ingenieuren. "Dazu ist der Bedarf viel zu groß." Nachholbedarf gebe es aktuell unter anderem im IT-Bereich. "Bei Maschinenbauingenieuren und auch Elektroingenieuren steuern wir mittelfristig auf eine Lücke zu."
Der Bewerbermangel bei Ingenieuren drohe sich zur Innovationsbremse für die Maschinenbauer auszuwachsen, warnte Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer. Der Umfrage zufolge konnte jeder dritte Job nur mit zeitlicher Verzögerung besetzt werden. "Stellen bleiben durchaus mal ein Jahr offen", sagte Rauen.
"Dabei sind wir eine attraktive Branche mit interessanten Tätigkeiten und guten Gehältern." Das Einstiegsgehalt von Ingenieuren im Maschinenbau liege im Schnitt bei 52.100 Euro jährlich.
So viel verdienen Ingenieure in Deutschland

In Mecklenburg-Vorpommern verdienen Ingenieure im Durchschnitt 40.273 Euro pro Jahr. Das Bundesland ist damit Schlusslicht des Rankings. Einer der großen Arbeitgeber ist dort der Windkraftanlagenhersteller Nordex. – Bild: Nordex

Schon etwas mehr – nämlich 43.626 – haben Ingenieure in Thüringen pro Jahr auf dem Gehaltszettel. Das reicht für Platz 15 im Ranking. Arbeiten können Ingenieure hier zum Beispiel bei Jenoptik, die unter anderem auf Lasertechnik spezialisiert sind. – Bild: Jenoptik

In Sachsen-Anhalt arbeiten Ingenieure im Durchschnitt für ein Jahresgehalt von 45.733 Euro. Damit liegt das Bundesland auf Platz 14 im Ranking. Auf dem Foto zu sehen ist die Landeshauptstadt Magdeburg. – Bild: Pixabay/TillVoigt

Ganze 48.433 Euro pro Jahr generieren Ingenieure in Sachsen. Das beschert dem Bundesland Platz 13 im Ranking. Zu den großen Arbeitgebern im Land gehört Infineon, ein Halbleiterhersteller. – Bild: Infineon

Im Saarland ‚machen‘ Ingenieure 52.528 Euro per annum. Damit belegt das Bundesland Platz 12 im Ranking. Ein großer Arbeitgeber ist hier zum Beispiel Automobilzulieferer ZF, der rund um Saarbrücken drei Werke betreibt. – Bild: ZF

In Brandenburg streichen Ingenieure jährlich ein Gehalt von 56.841 Euro ein. Das hat Platz 11 im Ranking zur Folge. Schloss Sansouci, das auf dem Bild zu sehen ist, beschäftigt zwar nicht so viele Ingenieure, liegt aber ebenfalls in Brandenburg. – Bild: Pixabay

In Rheinland-Pfalz verdienen Ingenieure durchschnittlich 57.007 im Jahr. Das sorgt für Platz 10 im Ranking. Viele Ingenieure aus diesem Bundesland arbeiten bei BASF in Ludwigshafen. – Bild: BASF

In Schleswig-Holstein arbeiten Ingenieure im Schnitt für ein Jahresgehalt von 58.062 Euro. Damit belegt das Bundesland Platz 9 im Ranking. Für das Land charakteristisch sind die rot-weiß-gestreiften Leuchttürme. Um sie zu errichten, ist zum Beispiel ein Bauingenieur notwendig. – Bild: Pixabay/carstenroe

In Nordrhein-Westfalen erhalten Ingenieure im Durchschnitt eine jährliche Entlohnung von 58.475 Euro. Dem Bundesland gebührt dadurch Platz 8 im Ranking. Energieversorger Eon hat seine Zentrale in Essen und beschäftigt viele Ingenieure in NRW. – Bild: Eon

Der Verdienst von Ingenieuren in Niedersachsen liegt im Durchschnitt bei 58.981 Euro pro Jahr. Dadurch belegt das Bundeland Platz 7 im Ranking. Neben VW in Wolfsburg arbeiten viele Ingenieure auch bei der Salzgitter AG. – Bild: Salzgitter

Wer in Bremen als Ingenieur arbeitet, hat im Jahr durchschnittlich 60.541 in der Lohntüte stecken. Damit belegt das Bundesland Platz 6 im Ranking. Einer der größten Arbeitgeber im Land ist der Bremer Hafen. – Bild: Pixabay/thgmueller

Ingenieure in Hamburg generieren im Durchschnitt 60.908 Euro pro Jahr an Gehalt. Das heißt Platz 5 im Ranking. Auch hier arbeiten viele Ingenieure beim Hafen. – Bild: Pixabay/Didgema

In Hessen ‚machen‘ Ingenieure durchschnittlich bereits 61.000 Euro im Jahr. So liegt das Bundesland auf Platz 4 im Ranking. Beschäftigt sind Ingenieure in Hessen zum Beispiel bei dem Familienunternehmen Rittal, das auf Schaltschrankbau spezialisiert ist. – Bild: Rittal

In der Hauptstadt erhalten Ingenieure im Durchschnitt eine jährliche Entlohnung von 62.311 Euro. Das beschert Berlin Platz 3 im Ranking. Arbeit finden Ingenieure in Berlin auch bei den zahlreichen Start-ups. – Bild: Pixabay/scholty1970
Laut der Umfrage, an der sich rund 320 Maschinenbauer beteiligten, erwarten mittlerweile 64 Prozent der Firmen Mangel an qualifizierten Ingenieuren. Vor drei Jahren waren es 51 Prozent der Befragten. Zugleich rechnen 54 Prozent der Unternehmen bis 2024 mit steigendem Bedarf an Ingenieuren und Ingenieurinnen.
"Tiefgreifendes, gesellschaftliches Akzeptanzproblem"
Dabei geht es nicht nur um Ersatz für die Generation der Babyboomer, die demnächst in Rente geht, sondern auch um Neueinstellungen. Die Erhebung findet regelmäßig seit 1955 statt. Nach wie vor dominieren Männer. Zwar stieg der Anteil der Ingenieurinnen im Maschinenbau seit der Erhebung vor drei Jahren. Er ist mit 9,2 Prozent aber immer noch vergleichsweise gering. VDMA-Präsident Welcker spricht in diesem Zusammenhang von "einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Akzeptanzproblem".
Dringend gesucht werden auch beruflich ausgebildete Fachkräfte. Jedes zweite befragte Unternehmen hat der Umfrage zufolge offene Stellen auch für Facharbeiter und Techniker. "Wir brauchen Master und Meister", sagte Welcker.
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