Mit der Erholung der deutschen Wirtschaft vom Corona-Einbruch im Frühjahr ist auch die Beschäftigung in der Industrie wieder gestiegen. Im September waren gut 5,5 Millionen Menschen in Betrieben des verarbeitenden Gewerbes tätig und damit 0,2 Prozent mehr als im August, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit. Es handle sich um den ersten Zuwachs zu einem Vormonat im laufenden Jahr, hieß es. Die Statistiker betrachteten Unternehmen mit mindestens 50 Beschäftigten.
Nach dem Lockdown im Frühjahr war die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal kräftig um 8,2 Prozent zum Vorquartal gewachsen. Mit dem Teil-Lockdown im November trüben sich die Aussichten aber wieder ein.
Ungeachtet der Erholung bei den Industriebeschäftigten zum August hinterlasse die Corona-Krise aber tiefe Spuren, erklärten die Statistiker. Gemessen an September 2019 schrumpfte die Beschäftigung um 172 000 Menschen, ein Minus von 3,0 Prozent. Rückgänge gab es in fast allen Branchen - am stärksten in der Metallerzeugung und -bearbeitung (- 5,8 Prozent), aber auch im Maschinenbau (- 4,5 Prozent) und der Autoindustrie (-3,6 Prozent). In der Chemiebranche stieg die Beschäftigtenzahl dagegen um 1,6 Prozent.
Auch bei den geleisteten Arbeitsstunden waren die Folgen der Pandemie spürbar. Sie sanken um 3,9 Prozent auf 683 Millionen Stunden – obwohl der September einen Arbeitstag mehr hatte als vor der Vorjahresmonat. Die Entgelte für die Industriebeschäftigten fielen um 4,3 Prozent auf rund 22,5 Milliarden Euro. Allgemein zählten Kurzarbeiter als Beschäftigte, betonten die Statistiker. Die Millionen Kurzarbeiter in der Corona-Krise wirkten sich daher nicht auf die Beschäftigtenzahl aus. Auch zähle Kurzarbeitergeld nicht als Entgeltbestandteil.