
Energiekrise, Lieferengpässe, Fachkräftemangel und Co: Die Industrie steht vor vielen Herausforderungen. Alle Meldungen aus Maschinenbau und Co. gibt es in unserem News-Blog. (Bild: Quality Stock Arts - stock.adobe.com)
DIHK: Innovationsaktivitäten deutscher Unternehmen auf Tiefstand
Mo, 04.12.2023, 8:46: Die Innovationsbereitschaft der deutschen Wirtschaft ist 2023 nach Angaben der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) auf den niedrigsten Stand seit der ersten Erhebung 2008 gesunken. Von mehr als 2200 befragten Unternehmen will nur noch jedes dritte seine Innovationsaktivitäten ausweiten, wie nach einem Bericht der 'Wirtschaftswoche' aus dem DIHK-Innovationsreport hervorgeht. Bei der Befragung vor drei Jahren habe dies noch fast jedes zweite Unternehmen geplant. Jedes sechste Unternehmen wolle Innovationsaktivitäten in den kommenden zwölf Monaten verringern.
DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben sprach von einem deutlichen Warnzeichen für den Wirtschaftsstandort. "Deutschland braucht dringender denn je neue Ideen und Produkte, um wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen". Laut DIHK-Umfrage ist der Fachkräftemangel mittlerweile zum Innovationshemmnis Nummer eins geworden. Fast drei Viertel der Unternehmen sehen sich danach durch ihre begrenzten personellen Kapazitäten ausgebremst.
An zweiter Stelle stehen den Angaben zufolge die hohen bürokratischen Anforderungen. Mehr als zwei Drittel der Betriebe beklagten, dass die Bürokratie sie in ihren Innovationen einschränke. Dazu zählten komplexe Zulassungs- und Genehmigungsverfahren ebenso wie kleinteilige Dokumentationspflichten.
Als Warnzeichen gelte zudem das steigende Interesse der Unternehmen, im Ausland Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (F&E) aufzubauen. Bei der Umfrage vor drei Jahren habe nur ein Viertel der Unternehmen F&E-Kapazitäten im Ausland aufbauen wollen. Inzwischen liege der Anteil bei einem Drittel.
Wansleben fordert von der Politik ein innovationsfreundliches Umfeld, "das den Unternehmen Freiräume lässt, neue Exportschlager zu entwickeln". Dazu gehörten technologieoffene Förderprogramme, die schnell und bürokratiearm Unternehmen erreichen, niederschwellige Möglichkeiten, mit der Wissenschaft zu kooperieren und Reallabore, um Innovationen zu erproben. (dpa)
Podcast: Kukas Chief Innovation Manager über Innovationsmanagement
Deutsche Exporte im Oktober gesunken
Mo, 04.12.2023, 8:20: Deutschlands Exportunternehmen haben im Oktober weniger Waren ins Ausland geliefert. Die Ausfuhren "Made in Germany" sanken kalender- und saisonbereinigt sowohl im Vergleich zum Vormonat (minus 0,2 Prozent) als auch gegenüber dem Vorjahresmonat (minus 8,1 Prozent), wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Insgesamt wurden Waren im Wert von 126,4 Milliarden Euro ins Ausland geliefert.
Eingeführt wurden Waren im Wert von 108,6 Milliarden Euro. Hier wurde ein Rückgang im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent und zum Vorjahresmonat (minus 16,3 Prozent) verzeichnet.
Der deutsche Außenhandel bekommt seit geraumer Zeit die Schwäche der Weltkonjunktur zu spüren, die die Nachfrage nach "Made in Germany" dämpft. Auch in der Exportbilanz für die ersten zehn Monate gab es ein Minus. Der Wert der ausgeführten Waren sank um 0,8 Prozent auf 1304,6 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Im vergangenen Jahr hatte der deutsche Außenhandel auch wegen teils deutlicher Preiserhöhungen noch ein Rekordergebnis erzielt. Genau beziffern lassen sich die Effekte allerdings nicht, da die Statistiker keine preisbereinigten Daten zum Außenhandel erheben. (dpa)

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ABB setzt sich ehrgeizigere Finanzziele
Do, 30.11.2023, 12:45: Der Technologiekonzern ABB hat sich ambitioniertere Finanzziele gesetzt. Künftig wollen die Schweizer auf vergleichbarer Basis jährlich um "5 bis 7 Prozent über den Konjunkturzyklus" wachsen, wie das Unternehmen mitteilte. Bisher strebte ABB auf dieser Basis ein jährliches Umsatzwachstum von durchschnittlich 3 bis 5 Prozent an. Das Ziel für den Wachstumsbeitrag von Übernahmen bleibt bei 1 bis 2 Prozent.
Für die operative Gewinnmarge (Ebita-Marge) wird nun ein Wert zwischen 16 und 19 Prozent angestrebt. Bisher galt eine Zielvorgabe von "mindestens 15 Prozent" ab dem Jahr 2023. (dpa)
Gesamtmetall-Chef Wolf rechnet 2024 mit Personalabbau
Di, 28.11.2023, 9:07: Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf prognostiziert für die Metall- und Elektroindustrie ein schwieriges Jahr. "Was wir sehen ist, dass in den Mitgliedsbetrieben in diesem Jahr die Zahl der Kurzarbeitsanträge stark angestiegen ist. Ich rechne damit, dass die Firmen 2024 Personal abbauen werden", sagte Wolf dem 'Reutlinger General-Anzeiger'. Auch die Zahl der Insolvenzen in der Metall- und Elektroindustrie werde steigen. "Das wird größere und kleinere Unternehmen treffen. Es ist eine Frage der Struktur." Wer sich nicht auf die Transformation vorbereitet habe, sei stärker gefährdet.
Wolf stimmte die Beschäftigten zugleich auf niedrigere Tarifabschlüsse ein. Der letzte Abschluss, der bis Oktober 2024 gelte, sei hoch gewesen, da sich die Lage nicht so positiv entwickelt habe wie erhofft, vielleicht zu hoch. "Wir werden in Zukunft in der Metall- und Elektroindustrie kürzertreten müssen." Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall warnte vor negativen Folgen eines hohen Abschlusses. In der Metallindustrie werde sehr gut verdient. Es gebe aber viele Branchen, in denen keine so hohen Löhne gezahlt werden, die aber auch wichtig seien wie etwa Pflege, Bildung oder Krankenbetreuung. (dpa)
Schaeffler bietet für Vitesco nun doch mehr
Mo, 27.11.2023, 10:35: Im Ringen um die Gunst der Vitesco-Aktionäre legt der Autozulieferer Schaeffler bei seiner Übernahmeofferte nun doch nach. Die Herzogenauracher wollen mit 94 Euro je Aktie des Antriebsspezialisten drei Euro mehr bieten als bisher, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten. Neben bedeutenden Vitesco-Investoren, die mehr gefordert hatten, hatte auch Vitesco-Chef Andreas Wolf das alte Angebot zumindest aus mittel- bis langfristiger Perspektive für zu niedrig erachtet. Die Offerte läuft voraussichtlich bis zum 15. Dezember 2023. Schaeffler und Vitesco gaben am Montag auch den Abschluss einer Vereinbarung zur Firmenzusammenführung bekannt.
"Vorstand und Aufsichtsrat von Vitesco Technologies werden die Umsetzung des Erwerbsangebots und des Unternehmenszusammenschlusses nach Maßgabe der Vereinbarung konstruktiv begleiten", teilte Vitesco weiter mit. Gleichwohl sei der neue Übernahmepreis angesichts des Entwicklungspotenzials von Vitesco aus finanzieller Sicht weiterhin nicht angemessen. Für risikoaverse oder kurzfristig orientierte Anleger könne das Erwerbsangebot im aktuellen Marktumfeld aber eine potenziell attraktive Ausstiegsmöglichkeit darstellen. Anleger, die an Vitesco Technologies beteiligt blieben, würden indes bei Vollzug der Verschmelzung Aktien am kombinierten Unternehmen erhalten.
An der Börse sorgte die Angebotserhöhung für wenig Begeisterung: Die Vitesco-Aktie notierte im Handel am Vormittag mit minus einem Prozent etwas unter dem neuen Angebotspreis. Einige Anleger hatten sich also noch mehr erhofft. Die Schaeffler-Anteilsscheine verloren bis zu 0,9 Prozent.
Vitesco-Aktionäre stimmen im April über Verschmelzung der Unternehmen ab
Wie die Unternehmen weiter mitteilten, sollen die Vitesco-Aktionäre dann auf einer Hauptversammlung am 24. April 2024 über die geplante Verschmelzung der beiden Unternehmen abstimmen. "Mit dem Zusammenschluss werden Schaeffler und Vitesco in der Lage sein, ihr Geschäfts- und Technologieportfolio entlang vier fokussierter Sparten zu komplettieren und erweitern", hieß es weiter.
Das kombinierte Unternehmen kommt den Angaben zufolge auf einen Pro-Forma-Jahresumsatz von rund 25 Milliarden Euro und zählt mehr als 120.000 Mitarbeitende. Durch den Zusammenschluss sieht das Management auch Sparpotenzial. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern sollen bis 2029 Synergieeffekte von bis zu 600 Millionen Euro pro Jahr erreicht werden. Sitz der neuen Firma "Schaeffler AG" soll Herzogenaurach sein. Vitesco-Manager Thomas Stierle soll in den Vorstand einziehen und dort die Sparte Elektromobilität verantworten.
Noch Mitte November hatte sich Schaeffler gegen eine Angebotserhöhung gesträubt: Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld hatte angedeutet, keine Notwendigkeit für Änderungen zu sehen. Früheren Angaben zufolge hält die Industriellenfamilie Schaeffler über ihre Beteiligungsfirmen bereits knapp die Hälfte an Vitesco und hat sich weitere Anteile in Höhe von rund neun Prozent über Finanzinstrumente gesichert. (dpa)
Thyssenkrupp-Stahlchef fordert von Scholz "Transformationsgipfel"
Di, 21.11.2023, 8:11: Nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts hat Thyssenkrupp-Stahlchef Bernhard Osburg Bundeskanzler Olaf Scholz aufgefordert, einen "Transformationsgipfel" einzuberufen. Dabei sollten Bund, Land, Gewerkschaften und Unternehmen beraten, was die nächsten konkreten Schritte sind, um die Transformation nicht zum Stoppen zu bringen, sagte Osburg am Montagabend in Duisburg.
Es dürfe jetzt nicht nur eine politische Finanzierungsdebatte geben, sondern die Bundesregierung müsse jetzt auch die Richtung entscheiden, wie es mit der Transformation der Industrie in Deutschland weitergehen solle. "Wenn das nicht gelingt, muss am Ende Deutschland seine Klimaziele abschreiben." Thyssenkrupp Steel ist Deutschlands größter Stahlerzeuger.
Der Klimatransformationsfonds stehe mit der Entscheidung des Gerichts im Prinzip nicht mehr zur Verfügung, so Osburg weiter. "Das ist aus unserer Perspektive so zu werten, dass wir eigentlich die Gelder, die es dringend braucht, die industrielle Transformation hier in Deutschland nach vorne zu bringen, nicht mehr zur Verfügung haben."
Dies bedeute, dass aus der Perspektive der Stahlindustrie etwa Klimaschutzverträge nicht gesichert seien. "Das ist ein ganz großes Thema, weil es eigentlich das einzige Förderinstrument ist, was wir nach vorne auch für weitere Transformationsschritte hier am Standort entsprechend brauchen werden." Auch Gelder für den Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes stünden im Risiko. Betroffen sei außerdem der Zubau von Kraftwerkskapazitäten zur Stabilisierung der Stromversorgung durch erneuerbare Energien.
Osburg betonte, dass die von Bund und Land zugesagten Fördermittel für den Bau einer großen Direktreduktionsanlage in Höhe von knapp zwei Milliarden Euro per Förderbescheid gesichert seien. Die Anlage soll einen Hochofen ersetzen und später mit klimaneutral betriebenem Wasserstoff Stahl erzeugen, um große Mengen Kohlendioxid einzusparen. Der Aufbau der Anlage müsse dabei allerdings Hand in Hand gehen mit dem Aufbau der Wasserstoff-Transport-Infrastruktur, die für den Betrieb notwendig sei. (dpa)
Stimmung ist schlecht bei deutschen Maschinenbauern in China
Fr, 17.11.2023, 11:41: Stagnierende Umsätze, nicht ausgelastete Kapazitäten und fehlende Aufträge haben den in China aktiven Maschinenbau-Unternehmen aus Deutschland die Stimmung vermiest. Nur noch jede zehnte Firma beurteilt die derzeitige Geschäftslage als gut, wie der VDMA aus seiner jüngsten Konjunkturumfrage berichtet. Gleichzeitig beschreiben 43 Prozent ihre Situation als schlecht, für 47 Prozent ist sie zufriedenstellend.
"Das ist die schlechteste Stimmung, die wir seit dem Beginn der Umfrage im Jahr 2016 verzeichnet haben. Das Jahr 2023, eigentlich ein Jahr der Öffnung und Normalisierung, stellt unsere vor Ort ansässigen Unternehmen vor enorme Herausforderungen", berichtete die VDMA-Geschäftsführerin in China, Claudia Barkowsky, laut einer Mitteilung.
Im Durchschnitt rechnen die Unternehmen für das laufende Jahr mit stagnierenden Umsätzen. Für 2024 werde ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 4,0 Prozent erwartet. Mittel- und langfristig bestehe die Hoffnung, dass China ein Wachstumsmarkt bleibe. (dpa/jd)
Was sich mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz ändert
Fr, 17.11.2023, 08:42: Der Fachkräftemangel ist riesig und der Arbeitsmarkt angespannt. Das soll sich nun mit einem neuen Gesetz ändern. Verbände sehen das kritisch.
Fachkräfte werden in Deutschland dringend gebraucht. Die Lücke auf dem Arbeitsmarkt muss auch durch Zuwanderung geschlossen werden, da sind sich Politik, Wirtschaft und Fachleute einig. Helfen soll das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das ab diesem Samstag schrittweise in Kraft tritt.
"Wir schaffen ein modernes Einwanderungsgesetz auf der Höhe der Zeit und stehen damit im weltweiten Vergleich ganz vorne", sagte die Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, Reem Alabali-Radovan (SPD), der Deutschen Presse-Agentur. Das Gesetz sei überfällig gewesen, mutige Reformen seien zu lange versäumt worden. "Jetzt ist es 5 vor 12."
Doch was verbirgt sich hinter dem Gesetz? Wichtige Fragen und Antworten im Überblick:
Gab es so etwas nicht schon?
Ja, seit März 2020 hat Deutschland ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Das Gesetz war von der schwarz-roten Koalition beschlossen worden, um den Zuzug von qualifizierten Arbeitskräften aus Nicht-EU-Staaten zu erleichtern. Jetzt wurde es reformiert, weil immer noch vielerorts Personal fehlt, vor allem Fachkräfte.
Dass das Fachkräfteeinwanderungsgesetz von 2020 nicht die gewünschte Wirkung entfaltet hat, lag auch an der Corona-Pandemie, sagte Pau Palop-García vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). Außerdem sei der bürokratische Aufwand für Ausländer, die als Erwerbsmigranten nach Deutschland kommen wollen, immer noch hoch.
Was ändert sich nun?
Neu ist die Einführung einer sogenannten Chancenkarte auf Basis eines Punktesystems. Zu den Auswahlkriterien für arbeitswillige Einwanderer, die diesen Weg wählen, gehören Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Alter und Deutschlandbezug. Ausländische Fachkräfte müssen künftig ein Mindestgehalt von rund 43 800 Euro erreichen, statt wie zuletzt 58 400 Euro brutto jährlich.
Asylbewerber, die vor dem 29. März 2023 eingereist sind und eine Qualifikation sowie ein Jobangebot haben, sollen - wenn sie ihren Asylantrag zurücknehmen - eine Aufenthaltserlaubnis als Fachkraft beantragen können. Bislang musste man dafür erst ausreisen und sich dann vom Ausland aus um ein Arbeitsvisum bemühen.
Wer als hochqualifizierte Fachkraft aus dem Nicht-EU-Ausland nach Deutschland kommt, soll künftig nicht nur den Ehepartner und die Kinder mitbringen dürfen, sondern auch Eltern und Schwiegereltern. Voraussetzung für den Familiennachzug ist aber, dass der Lebensunterhalt für die Angehörigen gesichert ist. Sozialleistungen beantragen können die Eltern nicht.
Wie ernst ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt?
Aktuell können Deutschlands Unternehmen rund 1,73 Millionen offene Stellen nicht besetzen, so das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in seiner Quartalsabfrage. Allein bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) sind im Oktober 748 665 unbesetzte Stellen gemeldet. Laut der BA liegt derzeit die durchschnittliche abgeschlossene Vakanzzeit, um eine Stelle zu besetzen, bei 153 Tagen. Das spiegele laut BA die Schwierigkeiten vieler Betriebe wider, trotz steigender Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung zeitnah passende Arbeits- und Fachkräfte zu finden.
Was sagen Verbände dazu?
In der Pflege und im Handwerk wird händeringend Personal gesucht. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sieht im Gesetz aber keine Lösung für das Fachkräfteproblem. "Einerseits, weil der Fachkräftemangel in den Pflegeberufen weltweit ein Problem ist, andererseits, weil die Rahmenbedingungen für Pflegefachpersonen in Deutschland nicht attraktiv sind", sagte DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper.
"Das beste Gesetz nützt nichts, wenn zu viel Bürokratie zu bewältigen ist, und wenn es an der Umsetzung hapert", sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Jörg Dittrich. Vor allem den kleinen und mittelständischen Betrieben fehle es an konkreten Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen bei der Suche und Rekrutierung handwerklich qualifizierter Fachkräfte im Ausland sowie bei der Integration vor Ort.
Geht das Gesetz weit genug?
Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz weise in die richtige Richtung, sagte Anja Piel, Vorstandsmitglied beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). "Wo es große Fachkräftelücken gibt, bestehen meist aber auch strukturelle Probleme wie schlechte Bezahlung und schlechte Arbeitsbedingungen." Nun gelte es, vorhandene Potenziale besser auszuschöpfen.
"Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist ein wichtiges Willkommens-Signal", teilte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) mit. Es könne aber nur ein erster Schritt sein. Die Migrationsverwaltung sei schon jetzt völlig überlastet. "Arbeitskräfte, die bereits einen Arbeitsvertrag haben und morgen anfangen könnten, warten monatelang darauf loszulegen."
Wie groß ist das Interesse?
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bietet Beratungen für Menschen im Ausland an, die sich für eine Arbeit in Deutschland interessieren. Im vergangenen Jahr gab es nach Angaben des BAMF 71 409 Beratungen zur Fachkräfteeinwanderung - eine Steigerung von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Deutschland sei - trotz der schwierigen Sprache - bei Fachkräften im Ausland sehr beliebt, sagte Sekou Keita vom IAB. In Umfragen lande Deutschland häufig auf dem dritten Platz, knapp hinter Kanada und den USA. "Deutschland zehrt sehr vom Image der starken Wirtschaft mit guten beruflichen Möglichkeiten", sagte Keita.
PSI vollzieht den Generationswechsel im Vorstand
Mi, 15.11.2023, 15:01: Im Rahmen des am 15. Mai 2023 angekündigten Generationswechsels im Vorstand hat Robert Klaffus am 1. November 2023 sein Amt als Vorstandsvorsitzender (CEO) der PSI Software SE angetreten. Von 2005 bis 2023 war er in verschiedenen Positionen im Siemens-Konzern tätig, zuletzt als Senior Vice President Operations im Bereich Elektrifizierung.
Für den Aufsichtsratsvorsitzenden Karsten Trippel ist der Generationswechsel im Vorstandsteam ein wichtiger Schritt zur Fortsetzung der langfristigen Wachstumsstrategie des PSI-Konzerns: "Wir sind überzeugt, dass wir mit Robert Klaffus Berufung zum CEO die Weichen für die erfolgreiche Weiterentwicklung der PSI zum modernen integrierten Softwareunternehmen gestellt haben." Robert Klaffus verantwortet die Vorstandsgeschäfte seit dem 1. November 2023 gemeinsam mit Gunnar Glöckner, dem Finanzvorstand (CFO) der PSI.
Der PSI-Konzern entwickelt Softwareprodukte zur Optimierung des Energie- und Materialflusses bei Versorgern und Industrie.
Quelle: PSI
Industrieproduktion in der Eurozone sinkt stärker als erwartet
Mi, 15.11.2023, 11:54: Die Industrieunternehmen aus der Eurozone haben im September weniger produziert. Die Herstellung sank im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang um 1,0 Prozent erwartet. Der Produktionsdämpfer folgt auf einen Anstieg der Fertigung um 0,6 Prozent im August.
Wie es weiter in der Mitteilung hieß, sank die Produktion von Gebrauchsgütern sowie von Verbrauchsgütern. Rückgänge gab es auch bei der Energieproduktion und bei der Fertigung von Vorleistungsgütern, während die Produktion von Investitionsgütern stieg.
Im Jahresvergleich ging die gesamte Produktion im Währungsraum deutlich stärker um 6,9 Prozent zurück. Analysten hatten ein Minus von 6,3 Prozent erwartet. (dpa/jd)

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Bilfinger steigert Quartalsgewinn deutlich
Mo, 13.11.2023, 10:41: Der Industriedienstleister Bilfinger hat im dritten Quartal vor allem dank seines Sparprogramms deutlich mehr verdient. "Wir setzen unsere Strategie um. Dabei liegen die Steigerung von Ebita und Cashflow im Fokus", sagte Vorstandsvorsitzender Thomas Schulz laut Mitteilung. Das Effizienzprogramm sei nahezu abgeschlossen. Zwar sei die Stimmung in einzelnen Branchen, wie der Chemieindustrie, oder Regionen, wie in Deutschland, von Skepsis gekennzeichnet. Bilfinger sei jedoch mit seiner flexiblen Strategie in der Lage, auf kurzfristige Marktentwicklungen zu reagieren. Das Management sei daher zuversichtlich, seine Mittelfrist-Ziele zu erreichen. Die Ziele für das laufende Jahr bestätigte der Vorstand.
Der Umsatz kletterte im dritten Quartal im Jahresvergleich um vier Prozent auf 1,12 Milliarden Euro, wie der Sdax-Konzern in Mannheim mitteilte. Währungsbereinigt legten die Erlöse um sieben Prozent zu.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Unternehmenswert (Ebita) legte mehr als die Hälfte auf 57 Millionen Euro zu. Dazu trug auch das erst jüngst aufgelegte Sparprogramm bei. Die dazugehörige Marge verbesserte sich von 3,4 Prozent im Vorjahr auf 5,1 Prozent. Unter dem Strich blieb in den drei Monaten bis Ende September ein Gewinn von 37 Millionen Euro nach 22 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. (dpa)
Podcast: VDMA-Vizepräsident Kawlath zur Lage im Maschinenbau
Continental setzt in Automotive-Sparte den Rotstift an
Mo, 13.11.2023, 07:53: Continental will die schwächelnde Autozuliefersparte laut einem Bericht mit einer Verschlankung der Verwaltung wieder profitabel machen. In der Automotive-Sparte, in der auch die Geschäfte mit Displays und Fahrassistenzsystemen gebündelt sind, sollen weltweit rund 5.500 Stellen abgebaut werden, über 1.000 davon an den rund 30 deutschen Standorten, wie das 'Manager Magazin' am Sonntag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete. Das wären knapp drei Prozent der über 200.000 Conti-Mitarbeiter. Der Schritt soll einige Hundert Millionen Euro sparen. Ein Sprecher von Continental sagte auf Anfrage, Gerüchte würden nicht kommentiert. Das Unternehmen prüfe aber "weitere Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmensbereichs Automotive".
Dies schließt laut dem Sprecher mögliche Veränderungen in Verwaltungsstrukturen ein, um künftig schnellere und agilere Entscheidungen zu ermöglichen und die Kostenseite zu entlasten. Entsprechende Maßnahmen würden geprüft. Ob es bereits eine Entscheidung gebe, konnte er nicht sagen.
Treffen wird es laut dem 'Manager Magazin' denn auch vor allem die Verwaltung, Produktion und Entwicklung sind offenbar zunächst ausgenommen. Die Pläne sollen an diesem Montag in einem Webcast mit den Mitarbeitern vorgestellt werden.
Mit dem Schritt wolle der seit Mai amtierende Automotive-Spartenchef Philipp von Hirschheydt ab 2025 jährlich 400 Millionen Euro Kosten einsparen, schreibt das Magazin weiter. Bereits 2024 sollen rund 200 Millionen Euro erreicht werden.
So solle die größte Conti-Sparte mit ihren gut 100.000 Beschäftigten und zuletzt 18,3 Milliarden Euro Jahresumsatz wieder auf einen profitablen Kurs kommen. (dpa)
Erdgasspeicher in Deutschland sind voll: 100-Prozent-Marke erreicht
Mo, 06.11.2023, 10:01: Als Russland im Sommer 2022 den wichtigsten Gashahn zudrehte, war die Sorge groß, dass im Winter zu wenig Erdgas da sein könnte. Doch so weit kam es nicht. Eine wichtige Rolle für die Gasversorgung spielen weiterhin die Gasspeicher. Sie sind mittlerweile erneut randvoll.
Die Erdgasspeicher in Deutschland haben am Sonntagmorgen die 100-Prozent-Marke erreicht. Der Füllstand lag bei 100,03 Prozent, wie am Sonntagabend aus vorläufigen Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE hervorging. Die Menge des in den Speichern gelagerten Erdgases entspricht bei 100 Prozent Füllstand nach früheren Angaben der Bundesregierung etwa dem Verbrauch von zwei bis drei durchschnittlich kalten Wintermonaten.
Der Speicherverband GIE gab die gespeicherte Erdgas-Menge mit 254,92 Terawattstunden an. Zum Vergleich: Im Januar und Februar 2023 wurden laut Bundesnetzagentur in Deutschland insgesamt gut 196 Terawattstunden Erdgas verbraucht. Zur weiteren Einordnung: Im gesamten Jahr 2022 wurden in Deutschland laut Bundesnetzagentur insgesamt 847 Terawattstunden Erdgas verbraucht. Eine Terawattstunde sind eine Milliarde Kilowattstunden.
Behördenpräsident Müller: "Eine gute Nachricht"
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, zeigte sich erfreut: "Es ist eine gute Nachricht, dass die Speicher nun zu 100 Prozent gefüllt sind. Wir sind viel besser vorbereitet auf den Winter als wir es im letzten Jahr waren", sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur dpa. Für eine vollständige Entwarnung sei es aber zu früh. "Wir bitten die Menschen, sich weiter genau zu überlegen, welcher Verbrauch sich einsparen lässt." Wer Gas sparsam verbrauche, könne auch im kommenden Winter viel Geld sparen. "Ein Durchschnittshaushalt hat durch achtsamen Gasverbrauch im letzten Jahr rund 440 Euro gespart."
Speicherbetreiber lehnen weitergehende Pflichten ab
"Mit der erneut vollständigen Befüllung sind die Betreiber und Nutzer der Gasspeicher ihrer Verantwortung für eine sichere Gasversorgung im Winter umfassend nachgekommen", sagte der Geschäftsführer des Speicherverbandes Initiative Energien Speichern (Ines), Sebastian Heinermann der dpa. Er hoffe, dass dies in der Politik Vertrauen schaffe, so dass von weiteren Eingriffen in die Speichernutzung abgesehen werden könne. Heinermann verwies in diesem Zusammenhang auf aktuelle Vorschläge der Bundesregierung zur Änderung des Gasspeichergesetzes. Diese sähen weitergehende Pflichten für Speicherbetreiber und -nutzer vor. Für den Winter bedeute die erneut vollständige Befüllung, dass unter den aktuellen Bedingungen nur noch extrem kalte Temperaturen zu einer Gasmangellage führen könnten.
Deutschland erhält Erdgas aus zahlreichen Ländern
Im Oktober importierte Deutschland nach Angaben der Netzagentur insgesamt gut 74 Terawattstunden Erdgas. Zuletzt kam das Erdgas durch Pipelines vor allem aus Norwegen, Belgien und den Niederlanden. Kleinere Mengen flossen aus Frankreich, Österreich, der Schweiz und über die neuen Flüssigerdgas-Terminals an den deutschen Küsten in das deutsche Fernleitungsnetz. Über die Ostseepipeline Nord Stream 1 war zuletzt am 30. August 2022 Erdgas aus Russland nach Deutschland gekommen.
Gasspeicher wurden 2023 schneller befüllt
Die Gasspeicher sind in diesem Jahr schneller befüllt worden als im vergangenen Jahr. 2022 waren 100 Prozent am Morgen des 14. November registriert worden. Eine 2022 während der Gaskrise eingeführte Verordnung sieht unter anderem vor, dass die Speicher am 1. November zu mindestens 95 Prozent gefüllt sein müssen. Am 1. Februar müssen sie noch zu 40 Prozent gefüllt sein. Die 95 Prozent waren bereits am 26. September erreicht worden.
Die Gasspeicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Im Winter nehmen die Füllstände üblicherweise ab, nach dem Ende der Heizperiode wieder zu.
Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden verzeichnete am Sonntagmorgen einen Füllstand von 99,3 Prozent. Auch EU-weit sind die Speicher fast voll. Laut GIE lag der Füllstand bei fast 99,6 Prozent.
Kühlt das Gas ab, passt mehr in die Speicher
Warum der Füllstand auch mehr als 100 Prozent betragen kann, erklärt der Speicherverband Ines so: Die Speicherbetreiber gäben das Fassungsvermögen von Gasspeichern unter normalen Bedingungen mit 100 Prozent an. "Wird Gas unter optimalen Voraussetzungen eingespeichert, kann das zu einer Erhöhung der Speichermöglichkeiten führen", erklärte Heinermann. So sinke das Volumen von Erdgas, wenn seine Temperatur abnehme. "Hat also das gespeicherte Gas nach der Verdichtung zur Einspeicherung Zeit, um abzukühlen, dann lässt sich am Ende mehr Gas in einem Speicher lagern."
Quelle: DPA
Schwacher September: Deutschlands Exporte gesunken
Fr, 03.11.2023, 8:30: Deutschlands Exporteure haben die Schwäche der Weltwirtschaft auch im September zu spüren bekommen. Die Ausfuhren von Waren "Made in Germany" sanken sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Exportiert wurden demnach Waren im Wert von 126,5 Milliarden Euro. Das waren 7,5 Prozent weniger als im September 2022. Zum August 2023 gab es ein Minus von 2,4 Prozent.
Die Exportbilanz für die ersten neun Monate fiel dank eines positiven Jahresauftakts besser aus: Der Wert der ausgeführten Waren stieg binnen Jahresfrist leicht um 0,1 Prozent auf 1.177,8 Milliarden Euro.
Noch deutlicher als die Ausfuhren verringerten sich innerhalb eines Jahres im September die Importe mit einem Rückgang um 16,6 Prozent auf 110,0 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vormonat sanken sie um 1,7 Prozent.
Im vergangenen Jahr hatte der deutsche Außenhandel auch wegen teils deutlicher Preiserhöhungen ein Rekordergebnis erzielt. Genau beziffern lassen sich die Effekte allerdings nicht, da die Statistiker keine preisbereinigten Daten zum Außenhandel erheben. (dpa)
Boeings Teile-Website nach Cyberangriff offline
Fr, 03.11.2023, 7:33: Eine Boeing-Website, über die der US-Flugzeugbauer unter anderem Ersatzteile verkauft, ist am Donnerstag nach einer Online-Attacke offline gegangen. Boeing teilte im Text auf der Seite mit, es habe einen "Cyber-Vorfall" in dem Geschäftsbereich gegeben. Die Flugsicherheit werde davon nicht beeinträchtigt.
Wenige Stunden zuvor hatte die Hackergruppe Lockbit im Darknet einige Daten veröffentlicht, die nach ihren Angaben von Boeing stammen. Die Hacker hatten nach eigenen Angaben versucht, den Konzern zu erpressen. Sie drohten, erbeutete Informationen zu veröffentlichen, wenn Boeing bis 2. November nicht bezahle. Von Boeing gab es am Donnerstag zunächst keine weiteren Informationen zu dem Vorfall. (dpa)

Was ist Cybersecurity?
Als Cybersecurity bezeichnet man Maßnahmen zum Schutz von Computersystemen, Netzwerken und Daten vor unbefugtem Zugriff, Missbrauch oder Schäden. Dies umfasst Technologien, Prozesse und Verfahren zur Überwachung und Verteidigung gegen Cyber-Bedrohungen wie Hackerangriffe, Datendiebstahl, Malware und andere Formen von Cyberkriminalität.
Trübe Neun-Monats-Bilanz: Deutlich weniger Aufträge im Maschinenbau
Do, 02.11.2023, 10:58: Die Durststrecke im deutschen Maschinenbau hält an. Auch im September gingen bereinigt um Preiserhöhungen (real) weniger Bestellungen ein als ein Jahr zuvor. In den ersten neun Monaten verbuchte die exportorientierte Branche einen Rückgang beim Auftragseingang von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie der Maschinenbauverband VDMA am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. "Die Folgen von hoher Inflation und Verunsicherung durch Kriege und anderen geopolitischen Verwerfungen zeigen sich mehr oder weniger deutlich in allen Märkten", erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Im September blieben die Bestellungen real um 13 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. Der Auftragseingang aus dem Inland sank um 15 Prozent, die Nachfrage aus dem Ausland fiel um 13 Prozent. "Leider drücken die nicht enden wollenden schlechten Nachrichten weiterhin auf die Investitionslaune der Kunden weltweit", sagte Wiechers. Hinzu kommt: "Das Weltwirtschaftswachstum, unser Treiber Nummer eins, ist schwach."
Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht in diesem Jahr von einem Wachstum der Weltwirtschaft von 3,0 Prozent aus. Für das kommende Jahr erwartet der IWF nach seiner jüngsten Prognose ein Plus von 2,9 Prozent. Damit die Kunden weltweit in neue Maschinen und Anlagen investierten, sei eigentlich ein Wachstum von mehr als drei Prozent, erforderlich, sagte Wiechers.
Im Gesamtjahr 2023 rechnete der Maschinenbauverband wegen der Auftragsflaute zuletzt mit einem realen Rückgang der Produktion um 2,0 Prozent. Auch im kommenden Jahr wird ein Minus von 2,0 Prozent erwartet. (dpa)
VDA-Umfrage: Jeder dritte Zulieferer plant Investitionsverlagerung
Do, 02.11.2023, 8:52: Bürokratische Hürden und hohe Energiekosten belasten nach Darstellung der Autobranche auch die Zulieferer und beeinflussen deren Investitionspläne. Bei einer Umfrage des Verbands der Automobilindustrie (VDA) unter mittelständischen Mitgliedern gab mehr als ein Drittel der Betriebe an, geplante Investitionen aus Deutschland ins Ausland zu verlagern. Ihr Anteil habe sich von 22 Prozent bei einer ähnlichen Umfrage vor rund einem Jahr auf nun 35 Prozent erhöht, teilte der VDA am Mittwoch mit. Investitionsziele sind demnach vor allem andere EU-Länder, aber auch Asien und die USA. Weitere 14 Prozent gaben demnach an, Investitionen ganz zu streichen.
Der VDA warnt vor einem Attraktivitätsverlust des Wirtschaftsstandorts Deutschland. "Dass immer mehr Unternehmen Investitionen ins Ausland verlagern, ist ein Warnsignal für Berlin", betonte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. "Es gilt, gegenzusteuern und regulatorisches Klein-Klein durch langfristige Strategien für mehr Wettbewerbsfähigkeit zu ersetzen."
Nötig seien konkrete Maßnahmen, um den Strompreis für die Industrie zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Ausland zu stärken. Rund ein Viertel der befragten mittelständischen Unternehmen rechnet der Umfrage zufolge für das kommende Jahr mit einer Verschlechterung der aktuellen Situation. (dpa)
Ford schließt sein Aachener Forschungszentrum Mitte 2024
Mo, 30.10.2023, 14:11: Bei seiner personellen Schrumpfkur in Europa gibt der US-Autobauer Ford sein Forschungszentrum in Aachen bis Mitte 2024 auf und verlagert Stellen nach Köln. Wie schon zu Jahresbeginn angekündigt, werde man "Kräfte bündeln müssen, um im globalen Wettbewerb möglichst flexibel agieren zu können", heißt es in einem Schreiben von Ford-Deutschlandchef Martin Sander an die Belegschaft, das der dpa vorliegt. "Daher werden wir die verbleibenden Tätigkeiten des Ford Research & Innovation Center in Aachen künftig in die entsprechenden Bereiche in Köln integrieren." Einige Stellen sollen wegfallen.
Der kleine, 1994 eröffnete Standort in Aachen hatte zuletzt noch gut 200 Stellen. In Köln waren es zu Jahresbeginn knapp 14.000 gewesen. Ford ist im Umbruch, die Produktion seines langjährigen Kleinwagen-Klassiker Fiesta hat das Unternehmen im Sommer eingestellt. Mit Milliardeninvestitionen baut der Konzern seinen Kölner Standort um, damit dort im großen Stil Elektroautos gebaut werden können. Entwicklungskompetenzen gibt der seit 1930 in Deutschland tätige Konzern an seine US-Zentrale ab, daher wird hierzulande der Rotstift angesetzt und die Zahl der Stellen sinkt. (dpa)
Triebwerksrückruf reißt MTU tief in die roten Zahlen
Fr, 27.10.2023, 8:38: Die Qualitätsprobleme bei Antrieben für den Airbus-Mittelstreckenjet A320neo haben dem Triebwerksbauer MTU im dritten Quartal einen herben Verlust eingebrockt. Wegen einer Sonderbelastung von einer Milliarde Euro für den Rückruf der Getriebefan-Triebwerke stand unter dem Strich ein Verlust von 568 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern mitteilte. MTU baut das Triebwerk zusammen mit seinem größeren Partner Pratt & Whitney aus den USA, der bei der Herstellung der Turbinenscheiben ein problematisches Metallpulver verwendet hat. Wegen der Inspektionen müssen in den kommenden Jahren jeweils hunderte Airbus-Jets weltweit am Boden bleiben.
Ohne die Kosten des Triebwerksrückrufs sieht MTU-Chef Lars Wagner das Münchner Unternehmen jedoch auf Kurs. Bereinigt um die Sonderbelastung von einer Milliarde Euro soll der Umsatz in diesem Jahr wie geplant auf 6,1 bis 6,3 Milliarden Euro klettern. Der ebenfalls bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) soll mit gut 800 Millionen Euro einen Rekordwert erreichen. Einschließlich der Sonderbelastung dürfte das operative Ergebnis jedoch in den roten Zahlen landen. (dpa)
Intel überrascht mit Ergebnis und Ausblick positiv
Fr, 27.10.2023, 8:26: Silberstreif am Horizont der zuletzt kriselnden Halbleiterbranche: Nach zuletzt negativen Nachrichten von einigen Chipherstellern und Ausrüstern liefert ausgerechnet der in den vergangenen Jahren im Schatten vieler anderer Unternehmen stehende Branchenveteran Intel eine positive Überraschung - damit nimmt das Comeback des 1968 gegründeten Unternehmens immer konkretere Formen an. Intel peilt im laufenden letzten Jahresabschnitt dank einer anziehenden Nachfrage, Fortschritten beim Umbau der Produktion und dem Boom rund um Angebote mit sogenannter Künstlicher Intelligenz endlich mal wieder mit einem Umsatzplus. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn soll sich weiter verbessern.
In den drei Monaten bis Ende Dezember werde ein Erlös zwischen 14,6 Milliarden Dollar und 15,6 Milliarden Dollar (bis zu 14,8 Milliarden Euro) angepeilt, teilte das im US-Leitindex Dow Jones notierte Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss mit. In der Mitte der Spanne wäre das ein Plus von acht Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2022. Im dritten Quartal sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf 14,2 Milliarden Dollar.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn zog im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar an. Im laufenden vierten Quartal soll der bereinigte Gewinn weiter steigen. Das Ergebnis des dritten Quartals fiel besser aus, als von Experten im Schnitt erwartet. Auch die Prognose überraschte positiv. Die Aktie zog nachbörslich deutlich an und baute damit die bisherigen Jahresgewinne aus. Trotz der jüngsten Erholung gab der Kurs der Intel-Aktie in den vergangenen Jahren deutlich nach. Intel fiel deswegen beim Börsenwert deutlich hinter Unternehmen wie AMD oder Nvidia zurück. (dpa)

Kommen Sie zum Maschinenbau-Gipfel Salon!
Der Maschinenbau-Gipfel ist richtungsweisend und impulsgebend für die gesamte Branche. Damit Sie nicht ein ganzes Jahr auf spannende Diskussionen verzichten müssen, laden wir Sie zu unserem neuen Afterwork Networking-Format "Maschinenbau-Gipfel Salon" mit anschließendem Catering ein – live vor Ort oder digital.
Der nächste Maschinenbau-Gipfel Salon ist am 5. Dezember 2023 in Präsenz oder digital in unserer Community-App. Das Thema diesmal: Die klimaneutrale Fabrik.
Update: Siemens Energy spricht mit Bund über Staatshilfen
Do, 26.10.2023, 12:03: Siemens Energy spricht mit dem Bund über mögliche staatliche Bürgschaften. Der Konzern bestätigte am Donnerstag entsprechende Berichte. Man führe "Vorgespräche mit unterschiedlichen Parteien, darunter Partnerbanken von Siemens Energy sowie der Bundesregierung, um den Zugang zu einem wachsenden Volumen an Garantien sicherzustellen, die das erwartete starke Wachstum ermöglichen", hieß es vom Energietechnikkonzern. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte, die Bundesregierung sei "in engen und vertrauensvollen Gesprächen" mit dem Unternehmen. Die Gespräche dauerten an, daher könne man Details nicht kommentieren.
Laut 'WirtschaftsWoche' soll es um Bürgschaften zu Krediten von bis zu 15 Milliarden Euro gehen. Das Magazin beruft sich dabei auf Finanzkreise. Siemens Energy kommentierte die Summe nicht. Auch der 'Spiegel' berichtete über den Vorgang, nennt aber andere Summen. Laut 'WirtschaftsWoche' sollen die Bürgschaften einem Szenario vorbeugen, in dem Banken für Projekte wichtige Kreditlinien von Siemens Energy verteuern oder ganz streichen.
Als Grund für den steigenden Garantiebedarf für langfristige Projekte nennt Energy ein starkes Wachstum des Auftragseingangs - insbesondere im gut laufenden Nicht-Windkraft-Bereich. "Das enorme Tempo der Energiewende sorgt für eine hohe Nachfrage nach unseren Technologien, unser Auftragsbestand liegt bei 110 Milliarden Euro", betonte ein Sprecher. "Diese an sich positive Entwicklung, führt dazu, dass wir in größerem Ausmaß Garantien an unsere Kunden vergeben müssen. Das ist eine Herausforderung für alle Unternehmen. Wir bringen daher Maßnahmen zur Stärkung unserer Bilanz auf den Weg und führen auch Gespräche mit der Bundesregierung, wie wir Garantiestrukturen im schnell wachsenden Energiemarkt sicherstellen können."
Gleichzeitig betonte Siemens Energy, dass seine Ergebnisse für das im September abgelaufenen Geschäftsjahr im Rahmen der Prognose liegen werden. Das bedeutet allerdings einen Milliardenverlust.
Siemens Energy kämpft mit Problemen in seiner Windkraftsparte. Für bestimmte Anlagen an Land nimmt diese vorerst keine weiteren Aufträge an, weswegen die Zahlen dort im kommenden Jahr laut Energy voraussichtlich unter den Erwartungen liegen werden. Andere Geschäftsfelder laufen dagegen gut.
Bei Anlegern kamen die Nachrichten schlecht an: Schon im frühen Handel hatte die Energy-Aktie deutlich Federn gelassen, nach der offiziellen Bestätigung sackte sie um fast 36 Prozent ab. (dpa)
Berichte: Siemens Energy spricht mit Bund über Milliardenbürgschaften
Do, 26.10.2023, 9:11: Siemens Energy verhandelt Berichten zufolge mit dem Bund über staatliche Bürgschaften in Milliardenhöhe. Laut 'WirtschaftsWoche' soll es um Bürgschaften zu Krediten von bis zu 15 Milliarden Euro gehen. Das Magazin beruft sich dabei auf Finanzkreise. Ein Siemens-Energy-Sprecher kommentierte den Bericht am Donnerstagmorgen nicht. Auch der 'Spiegel' berichtet über den Vorgang, nennt aber niedrigere Summen.
Laut 'WirtschaftsWoche' sollen die Bürgschaften einem Szenario vorbeugen, in dem Banken für Projekte wichtige Kreditlinien von Siemens Energy verteuern oder ganz streichen. Siemens Energy kämpft mit Problemen in seiner Windkraftsparte, für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr wird ein Milliardenverlust erwartet. Andere Geschäftsfelder laufen dagegen gut und die Orderbücher sind dick gefüllt.
Bei Anlegern kam die Nachricht schlecht an: Im frühen Handel knickten die Papiere des Energietechnikunternehmens deutlich ein. (dpa)
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Schneider Electric profitiert weiter von hoher Nachfrage nach Energietechnik
Do, 26.10.2023, 8:31: Die anhaltend hohe Nachfrage nach Technik zum Energiesparen treibt den französischen Konzern Schneider Electric weiter an. Im dritten Quartal sei der Umsatz aus eigener Kraft, also vor den Effekten aus Währungsumrechnungen sowie Zu- und Verkäufen, um knapp zwölf Prozent auf 8,8 Milliarden Euro geklettert, teilte das im EuroStoxx 50 notierte Technologieunternehmen mit. Das Wachstum fiel damit höher aus, als von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfasste Experten im Schnitt erwartet hatten.
Mit einem organischen Umsatzplus von fast 17 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro fiel das Wachstum vor allem in Nordamerika, dem wichtigsten Markt des Unternehmens, besonders hoch aus. Da der Euro im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr deutlich stärker war, blieb in der ausgewiesenen Gewinn- und Verlustrechnung nichts von dem organischen Wachstum übrig. In Euro gemessen stagnierte der Erlös. Der in einigen Bereichen mit Siemens konkurrierende Konzern bestätigte zudem die im Sommer erhöhte Prognose für das laufende Jahr.
Schneider Electric ist an der Börse derzeit rund 80 Milliarden Euro wert und zählt damit zu den wertvollsten Unternehmen der Eurozone. (dpa)
Fachkongress Fabrikplanung

Wie plant man als Fabrikplaner strategieoffene Fabriken? Wie implementiert man Veränderungen in den langen Lebenszyklus einer Fabrik? Diese Fragen werden auf dem 19. Fachkongress Fabrikplanung diskutiert.
- 14. und 15. November in Ludwigsburg
- Vorträge und Workshops für die Teilnehmenden
- Werksführungen bei Mercedes-Benz und Kärcher
Weitere Informationen und Anmeldung: Hier klicken!
Dassault Systèmes bekräftigt Ziele für 2023
Do, 26.10.2023, 8:18: Dassault Systèmes gab am Mittwoch die ungeprüften IFRS-Finanzergebnisse für das dritte Quartal mit Ende 30. September bekannt. Der positive Trend aus dem bisherigen Geschäftsjahr setzt sich weiter fort. Softwareumsatz, wiederkehrende Umsätze sowie der Umsatz im Lizenzbereich stiegen deutlich, während die operative Gewinnspanne erneut über den Erwartungen lag.
Der Softwareumsatz stieg im dritten Quartal um zwölf Prozent und übertraf damit das obere Ende der angestrebten Zielspanne. Das Wachstum im Bereich der wiederkehrenden Umsätze beschleunigte sich weiter und betrug im dritten Quartal 18 Prozent. Dazu trugen in erster Linie der zunehmende Anteil großer Abschlüsse im Bereich der 3D Experience Plattform sowie die breite Nutzung des Lizenzmodells bei. Beim Umsatz im Lizenzbereich war ebenfalls ein starker Zuwachs von 20 Prozent zu verzeichnen. Bemerkenswert war vor allem die Steigerung um 46 Prozent bei den Umsätzen, die mit der 3D Experience Plattform erzielt wurden.Dassault Systèmes verbuchte im dritten Quartal 2023 eine operative Gewinnspanne auf Nicht-IFRS-Basis von 31 Prozent. Damit ergibt sich, ohne Berücksichtigung von Wechselkurseffekten, eine Verbesserung um 50 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Gewinn pro Aktie einschließlich aller Umtauschrechte (diluted EPS) auf Nicht-IFRS-Basis stieg wie berichtet um sieben Prozent auf 0,28 Euro. Das entspricht einem Plus von 20 Prozent bei konstanten Wechselkursen und übertraf damit die Geschäftsziele.
Für das laufende Geschäftsjahr 2023 bekräftigte das Unternehmen noch einmal das angestrebte Umsatzwachstum von 8 bis 9 Prozent. Das (Non-IFRS) Ziel beim Gewinn pro Aktie (diluted EPS) wurde nach oben korrigiert und soll bei 1,19 bis 1,21 Euro liegen. Das Unternehmen ist damit nach eigener Aussage auf dem Weg, den Fünfjahresplan zur Verdopplung des Gewinns pro Aktie bis 2023 wie geplant zu erfüllen. (Dassault Systèmes)
Neuer Schwung für Windkraft in Europa durch EU-Kommission
Di, 24.10.2023, 10:05: Die EU hat ambitionierte Ziele für die Windenergie. Die Kommission will mit verschiedenen Maßnahmen anschieben. Denn lange Genehmigungsverfahren, steigende Rohstoffkosten, billigere Turbinen aus dem Ausland und Inflation: Vieles macht der Windenergieindustrie in Europa derzeit zu schaffen.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nennt die Windindustrie der Staatengemeinschaft 'eine europäische Erfolgsgeschichte', die derzeit aber vor «einer einzigartigen Mischung von Herausforderungen» stehe. Tatsächlich hängt die EU beim Ausbau der Windkraft im globalen Vergleich hinterher.
Was die Kommission machen will
Die Brüsseler Behörde will an verschiedenen Punkten ansetzen. Um die Genehmigungsprozesse zu beschleunigen, plant sie etwa ein Online-Tool, das die Mitgliedsstaaten bei Genehmigungsverfahren unterstützt. Das geht aus einem Entwurf für den Aktionsplan hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Dem Entwurf zufolge soll das Tool etwa Antworten auf häufig gestellte praktische Fragen der Länder geben, die im Zusammenhang mit der Umsetzung der überarbeiteten Genehmigungsvorschriften bestehen. Generell sollen die Verfahren dem Entwurf zufolge deutlich stärker digitalisiert werden.
Auch die Auktionsverfahren sollen verändert werden. Hier sieht Zipf vom Industrieverband den größten Hebel. Bislang darf in der Regel derjenige Projektentwickler einen Windpark bauen, der bei einer Auktion den niedrigsten Preis bietet. Dem Entwurf der Kommission zufolge sollen künftig auch andere Faktoren berücksichtigt werden - etwa Nachhaltigkeit, der Schutz von Umwelt und Meeresboden und Lieferfähigkeit. Andere Kriterien wie beispielsweise Cybersicherheit will die Kommission verpflichtend machen.
Der Grünen-Europaabgeordnete Michael Bloss sagte mit Blick auf die Pläne der Kommission, Europa müsse nun den Booster einschalten. "Europa darf nicht länger zurückbleiben, während die USA und China den Windenergie-Sektor dominieren." Es brauche Vorfahrt für die Windkraft - etwa einfachere Genehmigungen, weniger Bürokratie, europäische Produktion und Ausbau der Offshore-Infrastruktur. Allein auf den Markt zu setzen sei naiv angesichts der mächtigen Wettbewerber.
Quelle: DPA
Maschinenbauer Dürr senkt Prognose für 2024
Mo, 23.10.2023, 09:42: Dürr hat die Prognose für 2024 wegen schwacher Geschäfte mit der Holzbearbeitung gesenkt. Eine positive Margenentwicklung in den anderen Geschäftsbereichen werde den Ergebnisrückgang des bei Homag gebündelten Holzbearbeitungsgeschäfts wohl nicht kompensieren können, teilte der Konzern vergangene Woche in Bietigheim-Bissingen mit.
Wegen des stark rückläufigen Auftragseingangs infolge des anhaltenden Abschwungs im Markt für Holzbearbeitungsmaschinen soll die Marge des Konzerns gemessen am Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) vor Sondereffekten im kommenden Jahr bei 4,5 bis 6,0 Prozent
liegen - bei einem Umsatzwachstum von 5 bis 10 Prozent. Die bisher für 2024 prognostizierte Marge von 8 Prozent setze eine Geschäftserholung in der Holzbearbeitung voraus und werde frühestens für 2026 erwartet, hieß es.Dürr will deshalb nun Maßnahmen erarbeiten, um die Kosten zu senken. Damit solle sichergestellt werden, dass die um Sondereffekte bereinigte operative Marge in diesem Geschäft nächstes Jahr nicht unter zwei Prozent sinkt. Das Management plane neben dem verstärkten Einsatz flexibler Arbeitszeitinstrumente auch die Verringerung der Kapazitäten, hieß es. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern sollen in den kommenden Wochen geführt werden. Konkrete Informationen sollen laut Dürr "zeitnah" bekannt gegeben werden. (dpa/jd)
Tesla verfehlt Erwartungen mit Quartalszahlen
Do, 19.10.2023, 10:15: Tesla hat mit den Zahlen für das vergangene Quartal die Markterwartungen verfehlt. Der Elektroauto-Hersteller steigerte zwar den Umsatz im Jahresvergleich um neun Prozent auf 23,35 Milliarden US-Dollar (rund 22,15 Milliarden Euro). Doch Analysten hatten im Schnitt mit gut 24 Milliarden US-Dollar gerechnet. Der Gewinn sank im Jahresvergleich um 44 Prozent auf 1,85 Milliarden US-Dollar.
Tesla hatte zuletzt mehrfach die Preise gesenkt, um die Nachfrage anzukurbeln. Die Auslieferungen sanken im vergangenen Quartal unter anderem wegen geplanter Auszeiten zur Modernisierung von Fabriken.
Zugleich bekräftigte Tesla das Auslieferungsziel von rund 1,8 Millionen Fahrzeugen in diesem Jahr. Der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte Hersteller bestätigte auch, dass die ersten Wagen des Elektro-Pickups Cybertruck im laufenden Quartal ausgeliefert werden sollen. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um gut ein Prozent zu. (dpa)
SAP bestätigt Prognose
Do, 19.10.2023, 10:01: Europas größter Softwarehersteller SAP sieht sich nach deutlichen Zuwächsen im dritten Quartal auf Kurs zu den Jahreszielen. Firmenchef Christian Klein rechnet trotz der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen und zunehmender geopolitischer Spannungen mit einem Umsatzplus und einem deutlichen Anstieg des operativen Gewinns. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll 2023 währungsbereinigt im Vergleich zum Vorjahreswert von knapp acht Milliarden Euro um 8 bis 12 Prozent zulegen, teilte der Konzern am Mittwochabend nach US-Börsenschluss mit.
Bei den Cloud- und Softwareerlösen peilt Klein einen währungsbereinigten Wert zwischen 27,0 Milliarden Euro und 27,4 Milliarden Euro an - das wäre eine um Währungseffekte bereinigte Wachstumsrate von sechs bis acht Prozent. (dpa)
Erster Raketenstart in deutscher Nordsee für April 2024 geplant
Mi, 18.10.2023, 10:37: Ein Spezialschiff mit Startrampe wird der erste deutsche Weltraumbahnhof sein. Die erste Rakete soll im April 2024 starten. In der deutschen Nordsee ist für April 2024 der erste Start einer Rakete geplant. Das kündigte Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), am Mittwoch auf einem Weltraumkongress des BDI in Berlin an. Im Rahmen einer Demo-Mission solle erstmals eine Rakete der niederländischen Firma T-Minus von einer mobilen Startplattform der 'German-Offshore Spaceport Alliance' in der Nordsee abheben. Künftig sollten europäische Microlauncher - das sind Mini-Raketen - von der Plattform starten und Satelliten ins All transportieren. Die Initiative für dieses Vorhaben habe der BDI bei seinem ersten Weltraumkongress vor vier Jahren gestartet.
Die Rakete soll von einem Spezialschiff mit einer Startrampe ins All 'geschossen' werden - das ist dann der deutsche Weltraumbahnhof. Heimathafen des Schiffs soll nach BDI-Angaben Bremerhaven sein. Der Startpunkt für die Rakete befinde sich im sogenannten Entenschnabel der Ausschließlichen Deutschen Wirtschaftszone, etwa 350 Kilometer vor der Küste. Als Entenschnabel wird der entlegenste Winkel dieser Zone bezeichnet, in der Deutschland noch bestimmte Hoheitsrechte hat. Zum Betreiberkonsortium der 'Spaceport Alliance' gehört das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB.
Russwurm forderte zugleich von der Bundesregierung größere Ambitionen in der Raumfahrtpolitik. Hintergrund ist 'New Space', eine zunehmende Kommerzialisierung der Raumfahrt. Es gebe große Potenziale, wie auch eine neue Studie der Strategieberatung Roland Berger und des BDI ergeben habe. Russwurm: "In immer mehr Branchen gilt: Wer im All nicht vorne mit dabei ist, wird auf der Erde kein Technologieführer sein." (dpa)
Chinas Wirtschaftswachstum übertrifft Erwartungen
Mi, 18.10.23, 10:21: Chinas Wirtschaft hat sich im dritten Quartal besser entwickelt als erwartet. Wie das Statistikamt in Peking am Mittwoch mitteilte, wuchs die chinesische Wirtschaft im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres um 4,9 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit einem Wachstum von 4,4 Prozent gerechnet.
Nachdem das Land im Dezember seine strengen Corona-Beschränkungen aufhob, blieb die Erholung hinter den Erwartungen zurück. Die exportgetriebene Wirtschaft leidet vor allem unter der schwachen globalen Nachfrage, dem kriselnden Immobilienmarkt und einem schwachen Binnenkonsum.
Zuletzt gab es jedoch erste Anzeichen für eine Stabilisierung. So schrumpfte der Außenhandel im September weniger stark als erwartet, wie bereits vergangene Woche aus Zolldaten hervorging. Sowohl die Einzelhandelsumsätze als auch die Industrieproduktion belebten sich im September, teilte das Statistikamt am Mittwoch mit. Mit einem Plus von 5,5 beziehungsweise 4,5 Prozent im Jahresvergleich lagen die beide Kennziffern über den Prognosen.
"Insgesamt hat sich die nationale Wirtschaft in den ersten drei Quartalen weiter erholt und verbessert", sagte Sheng Laiyun, stellvertretender Direktor des Pekinger Statistikamtes: "Es ist jedoch auch festzustellen, dass das externe Umfeld komplexer und schwieriger wird, die Binnennachfrage weiterhin unzureichend ist und die Grundlagen für die wirtschaftliche Erholung noch gefestigt werden müssen", so Sheng weiter. Er sei aber 'sehr zuversichtlich', dass China sein Wachstumsziel erreichen werde.
Zusammengerechnet wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt von Januar bis Ende September um 5,2 Prozent. Das Wachstumsziel der chinesischen Regierung für das Gesamtjahr liegt bei fünf Prozent. Um der Konjunkturflaute entgegenzuwirken, hatte die chinesische Zentralbank erst Anfang der Woche interveniert und dem Bankensystem eine große Geldspritze verliehen. (dpa)
EU-Energieminister debattieren weiter um Strommarktreform
Di, 17.10.2023, 8:23: Das Ringen um eine Reform des europäischen Strommarktes geht weiter. Bei einem Treffen an diesem Dienstag in Luxemburg wollen die EU-Minister für Energie weiter über einen Kompromiss beraten. Ob es zu einer Einigung der Länder kommt, ist nach Aussage von EU-Diplomaten offen. Man sei aber nah dran, hieß es.
Mit der Reform des Strommarktes sollen hohe Preise für Verbraucher vermieden und der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Dafür hatte die EU-Kommission im März Vorschläge vorgelegt.
Im Mittelpunkt der Bemühungen stehen neue langfristige Verträge zwischen Regierungen und Stromerzeugern, nach denen der Staat einspringt, wenn der Marktpreis unter einen vereinbarten Preis fällt. Auf diese Weise sollen Anreize für die heimische Erzeugung von sauberem Strom geschaffen werden. Gelten soll dies für Investitionen in erneuerbare Energien und in Kernkraft.
Die Positionen der Länder gingen zuletzt teils weit auseinander. Dabei standen sich bislang vor allem Deutschland und Frankreich gegenüber. Berlin befürchtet, dass eine Bestimmung in der neuen Verordnung, die Subventionen für Atomstrom zulässt, den Wettbewerb in der EU letztlich zum Vorteil von Ländern mit einer großen Atomstromproduktion wie Frankreich verzerren könnte.
Zeitdruck aufgrund der Europawahl
Die EU-Länder stehen mit Blick auf die Europawahl im kommenden Juni unter zunehmendem Zeitdruck, einen gemeinsamen Standpunkt zu finden. Denn: Bevor die neuen Regeln in Kraft treten können, müssen sie sich noch mit dem Europaparlament einigen. Das EU-Parlament hatte sich schon Mitte September auf eine Verhandlungsposition geeinigt.
Wegen extrem gestiegener Strompreise im vergangenen Jahr waren Rufe nach einer Reform des europäischen Strommarktes laut geworden. Grund für die hohen Preise war unter anderem, dass zeitweise rund die Hälfte der französischen Atomkraftwerke ausfiel. Zudem war der Anstieg eine Folge explodierender Gaspreise wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.
Der Strommarkt in der EU funktioniert nach dem sogenannten Merit-Order-Prinzip. Dies bezeichnet die Einsatzreihenfolge der an der Strombörse anbietenden Kraftwerke. Kraftwerke, die billig Strom produzieren können, werden zuerst herangezogen, um die Nachfrage zu decken. Das sind zum Beispiel Windkraftanlagen. Am Ende richtet sich der Preis aber nach dem zuletzt geschalteten, also teuersten Kraftwerk - oft Gaskraftwerke. (dpa)
Arbeitgeber kritisieren Staat - "Teile der Ampel hören uns nicht zu"
Di, 17.10.2023, 8:23: Energiepreise, Bürokratie, Steuern - die Wirtschaft ist mit dem Standort Deutschland unzufrieden. Arbeitgeberpräsident Dulger legt vor einem großen Treffen am Dienstag schon mal vor.
Kurz vor dem Arbeitgebertag hat Verbandspräsident Rainer Dulger die Ampel-Koalition kritisiert. Arbeitsmarkt, Wirtschaftssystem und Energiepolitik seien in Deutschland überreguliert, sagte der Arbeitgeberpräsident der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'. Es sei schwer, sich als Unternehmer oder Arbeitnehmer zu entfalten. "Aber Teile der Ampel hören uns nicht zu. Wir erleben einen wirtschaftspolitischen Stillstand in der Zeitenwende - der Zug ist schon zu Beginn der Strecke stehen geblieben."
Dulgers Arbeitgeberverband BDA richtet am Dienstag den Arbeitgebertag aus, zu dem Kanzler Olaf Scholz, CDU-Chef Friedrich Merz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner erwartet werden. Hauptthema dürfte die Konjunkturflaute in Deutschland sein. Die Bundesregierung erwartet für dieses Jahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent. Wirtschaftsverbände fordern seit langem Entlastungen für Unternehmen.
Dulger beklagte, die Energiekosten seien auch wegen der Steuern und Abgaben zu hoch. Auch sonst habe Deutschland mit die höchsten Steuern und Lohnzusatzkosten. Die Infrastruktur sei gerade auch im Verkehr marode. Die Digitalisierung der Verwaltung finde noch gar nicht richtig statt. "Schauen Sie, wie weit Polen, Tschechien, Ungarn und das Baltikum ihre Verwaltungsabläufe digitalisiert haben. Das spielt alles in die Angebotsbedingungen eines Standorts hinein", sagte Dulger.
Sozialreport dick wie Frankfurter Telefonbuch
Der Verbandspräsident kritisierte auch die Bürokratie, die aus Brüssel kommt und nannte das Lieferkettengesetz oder die Richtlinie für Sozialreports, die Großunternehmen jährlich erstellen müssen. Allein der Leitfaden für den Sozialreport sei fast so dick wie das Frankfurter Telefonbuch. "Das ist bürokratischer Wahnsinn, was da vor allem aus Brüssel zusätzlich über uns ausgeschüttet wird." Deutschland setze solche Regeln oft viel strenger als im Rest der EU um.
Dulger kritisierte auch die Klimapolitik der Ampel-Koalition. Auf die Frage, ob der Staat nicht Richtung Klimaneutralität umsteuern solle, sagte er: "Eine absterbende Wirtschaft als Kollateralschaden billigend in Kauf zu nehmen, um Klimaschutzziele zu erreichen, hielte ich jedenfalls für grundfalsch." Dies sähen auch viele Menschen so, was nicht zuletzt die Ergebnisse der Ampel-Parteien in den jüngsten Landtagswahlen gezeigt hätten. "Geht es der Wirtschaft schlechter, dann schwächt das den Sozialstaat", sagte der Verbandspräsident. (dpa)
Frau für die Zukunft - Benner will erste IG-Metall-Chefin werden
Mo, 16.10.2023, 9:53: Christiane Benner ist schon oft vorangegangen. Als erste Frau will sich die 55-Jährige am kommenden Montag (23. Oktober) zur Chefin der IG Metall wählen lassen - Deutschlands größte, mächtigste und männlichste Gewerkschaft, fest verankert in der Automobilindustrie und mit einem Frauenanteil von rund 20 Prozent. Jahrzehntelang wurde die Organisation geführt von machtbewussten Männern wie Franz Steinkühler, Berthold Huber oder zuletzt Jörg Hofmann, der mit 67 Jahren nicht erneut antritt.
Nun also Christiane Benner, bereits seit acht Jahren Hofmanns Stellvertreterin. Seit ihrem Gewerkschaftseintritt im Jahr 1988 hat die einstige Jugendvertreterin eines Metallbetriebs im südhessischen Bensheim die IG Metall aus vielen Perspektiven kennengelernt - und dabei eine bemerkenswerte Vorliebe für schwierige und zukunftsträchtige Themen entwickelt. Nach einem von der Hans-Böckler-Stiftung finanzierten Soziologie-Studium sowie Stationen in Frankfurt und Hannover wurde sie 2008 Bereichsleiterin beim Vorstand, zuständig unter anderem für IT-Kräfte und 'Zielgruppenarbeit'.
Informationstechnologie immer als Treiber begriffen
Diese Gruppen waren unter anderem Frauen, Angestellte, Studenten und Ingenieure und damit recht weit entfernt von der prägenden Gruppe der klassischen Facharbeiter. Benner hat bereits scheinselbstständige Click-Worker organisiert sowie über Kreislaufwirtschaft und künstliche Intelligenz nachgedacht, als das für andere noch weit entfernte Zukunftsmusik war. Sie sagt über sich selbst: "Ich habe die Informationstechnologie immer als Treiber begriffen. Wenn ich verstehe, was bei IBM oder SAP geschieht, dann weiß ich, was in den anderen Betrieben drei oder vier Jahre später passiert."
Manchmal rutscht der Soziologin noch ein Anglizismus wie 'empowern' (befähigen) durch, doch grundsätzlich ist Benner um klare Ansprache nicht verlegen. "Ich muss die Dinge einfach so erklären, dass das ein ganz normaler Mensch auf dem Hallenboden versteht - und kein überkandideltes Zeug." Ihre Organisation mit gut 2,1 Millionen Mitgliedern will sie künftig deutlich sichtbarer machen, in herkömmlichen wie in den sozialen Medien viel präsenter sein. Ihre Vorgänger bevorzugten eher das politische Hinterzimmer statt das grelle Licht der Talkshows, doch Benner sagt: "Ich scheue überhaupt nicht das Licht der Öffentlichkeit." Am kommenden Montag ist es endgültig so weit.
Quelle: DPA
Auftragsplus für deutsche Elektro- und Digitalindustrie im August
Di, 10.10.2023, 9:16: Mehr Großaufträge im Inland haben der deutschen Elektro- und Digitalindustrie nach einem zweistelligen Rückgang im Vormonat im August wieder ein leichtes Auftragsplus beschert. Die Bestellungen lagen um 2,4 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats, wie der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) mitteilte.
"Hierzu beigetragen haben vor allem die Inlandsorders, die - auch, aber nicht nur - dank Großaufträgen um 13,6 Prozent anzogen", erklärte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Dagegen waren die Bestellungen aus dem Ausland weiter rückläufig: Sie verfehlten den Wert des Vorjahresmonats um 5,8 Prozent.
Von Januar bis einschließlich August lagen die Auftragseingänge um 0,1 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die Erlöse summierten sich in den acht Monaten zusammen nominal - also nicht preisbereinigt - auf 159,9 Milliarden Euro und übertrafen damit den Wert des Vorjahreszeitraums um zwölf Prozent.
Allerdings schwindet die Zuversicht in der Branche mit gut 900.000 Beschäftigten: Die Unternehmen beurteilen nach ZVEI-Angaben sowohl die aktuelle Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen ungünstiger als im Vormonat. Nur noch neun Prozent der Unternehmen gehen demnach davon aus, dass sie in den kommenden sechs Monaten mehr Geschäft machen werden. 55 Prozent erwarten gleichbleibende Geschäfte und 36 Prozent weniger Geschäft. (dpa)
Fachkongress Fabrikplanung

Wie plant man als Fabrikplaner strategieoffene Fabriken? Wie implementiert man Veränderungen in den langen Lebenszyklus einer Fabrik? Diese Fragen werden auf dem 19. Fachkongress Fabrikplanung diskutiert.
- 14. und 15. November in Ludwigsburg
- Vorträge und Workshops für die Teilnehmenden
- Werksführungen bei Mercedes-Benz und Kärcher
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Gesamtproduktion in Deutschland gibt weiter nach
Mo, 09.10.2023, 10:22: Die deutsche Industrie entwickelt sich weiter schwach. Im August ging die Gesamtproduktion gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Rücksetzer um 0,1 Prozent erwartet. Der Rückgang folgt auf ein Minus im Vormonat, das nach neuen Daten mit 0,6 Prozent etwas schwächer ausfällt als bisher bekannt. Allerdings ist die Produktion jetzt schon seit vier Monaten rückläufig.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Herstellung im August deutlich um 2,0 Prozent zurück. Auch im Dreimonatsvergleich von Juni bis August deutet die Produktion mit einem Minus von 1,9 Prozent klar nach unten. Für das dritte Quartal stehe damit bisher ein Minus von etwa eineinhalb Prozent gegenüber dem Durchschnitt des zweiten Quartals zu Buche, kommentierte Commerzbank-Fachmann Ralph Solveen. Dies stütze die Erwartung, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal wieder geschrumpft sei.
Die deutsche Industrie leidet schon seit einiger Zeit unter einer Vielzahl von Problemen. Dazu zählt vor allem die schwächelnde Weltwirtschaft, die der stark exportorientierten Industrie Deutschlands besonders zu schaffen macht. Hinzu kommen die hohen Energie- und Rohstoffpreise. "Die Industrieproduktion lahmt", resümierte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. "Sie ist derzeit das Hinkebein der deutschen Wirtschaft."
Im Detail fällt die Entwicklung im August aber nicht ganz so düster aus. Belastet wurde das Gesamtergebnis nämlich vor allem durch das Baugewerbe und die Energieerzeugung, die beide deutlich nachgaben. Die Warenherstellung in der Industrie stieg hingegen zum Vormonat um 0,5 Prozent. Investitionsgüter wie Maschinen wurden ebenso mehr produziert wie Vorleistungsgüter. Die Herstellung von Konsumgütern sank hingegen. (dpa)
Podcast: Qant-CEO über Quantentechnologie in der Industrie
Varta-Chef: Umbau wird mehrere Jahre dauern
Mo, 09.10.2023, 8:43: Der Unternehmenschef des kriselnden Batterieherstellers Varta sieht Anzeichen einer leichten Erholung. "Im Juli und August gab es das erste Mal, seit ich hier bin, leicht steigende Kundenforecasts", sagte Vorstandssprecher Markus Hackstein dem 'Handelsblatt'. "Wir wissen noch nicht, ob das anhaltend ist", sagte der Manager, der den Posten vor gut einem Jahr übernommen hat. Die Konjunkturprognosen seien insgesamt eher düster. Im zweiten Halbjahr erziele das Unternehmen aber generell zwei Drittel des Umsatzes. Es werde in jedem Fall sehr viel besser laufen als das erste Halbjahr.
Sorgen wegen Billigkonkurrenz aus Asien, eine Nachfrageflaute infolge der Verbraucherzurückhaltung und hohe Energie- und Materialkosten haben dem Unternehmen schwer zugesetzt. Varta sah sich im Frühjahr zu einem Umbau gezwungen und kündigte infolge eines Sparprogramms die Streichung von weltweit rund 800 Stellen an. Bereits im vergangenen Jahr war unter anderem wegen hoher Abschreibungen ein hoher Verlust angefallen.
"Wir sind mitten in einer Restrukturierung, die uns noch mehrere Jahre begleiten wird", sagte der Varta-Chef. Das gehe nicht in ein paar Quartalen. Beim geplanten Stellenabbau sei das Unternehmen sehr weit. Dieser werde im nächsten Jahr abgeschlossen. In Ellwangen habe Varta rund 90 Stellen abgebaut. In Nördlingen seien alle befristeten Stellen ausgelaufen, und in Indonesien habe Varta die Belegschaft reduziert.
Auf der anderen Seite fehlten dem Unternehmen aber Fachkräfte. "Wir haben über 100 offene Stellen", sagte Hackstein. Das sei ein fürchterlicher Spagat zwischen Abbau und Aufbau. Das Unternehmen sei in einer Zukunftsbranche, egal ob es Varta gut oder schlecht gehe. Das Geschäft mit stationären Heimspeichern habe erst richtig begonnen. In diesem Bereich investiere Varta in diesem Jahr 20 Millionen Euro.
Ziel sei es, auf eine Ertragslage von vor der Krise zurückzukommen und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) jenseits von 150 Millionen Euro zu erreichen. Das Ziel für 2023 liege bei 40 bis 60 Millionen Euro. Unter dem Strich werde Varta auch in diesem Jahr Verlust machen. Wie hoch die Kosten des Umbaus ausfallen werden, wollte der Manager nicht sagen. (dpa)

Deutscher Maschinenbau-Gipfel
Der Maschinenbau-Gipfel 2023 ist vorbei - hier können Sie die Highlights Revue passieren lassen:
- Rekord-Teilnahme: Der Maschinenbau-Gipfel 2023 in Bildern
- Ticker zum #MBG23: Gipfel war ein voller Erfolg
- Christian Lindner wünscht sich eine zweite „Zeitenwende“
- Habeck: Industrie in Deutschland stärker betroffen als andere
- Axel Barten bekommt Preis Deutscher Maschinenbau 2023
- Manufacturing-X: Mit Daten ist es wie mit der Liebe
Die Veranstalter des Maschinenbau-Gipfels, VDMA und PRODUKTION freuen sich, wenn Sie auch 2025 in Berlin dabei sind!
Intel-Konzernchef: Subventionen für Werk in Magdeburg gerechtfertigt
Mo, 09.10.2023, 8:31: Der Chef des US-Chipherstellers Intel, Pat Gelsinger, hat die zehn Milliarden Euro an deutschen Subventionen für den Bau einer Chipfabrik in Magdeburg gerechtfertigt. Der 'Süddeutschen Zeitung' sagte Gelsinger, die Subventionen seien notwendig, um konkurrenzfähig produzieren zu können. China, Korea oder Taiwan hätten die Halbleiterbranche in den vergangenen Jahrzehnten massiv unterstützt.
In Magdeburg plant der US-Konzern Chip-Fabriken. Die Investitionskosten liegen insgesamt bei rund 30 Milliarden Euro, der Staat will rund 10 Milliarden Euro zuschießen. Ab 2027 sollen in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt die ersten Chips produziert werden.
Die Entscheidung für Deutschland sei vor allem deshalb gefallen, weil Deutschland eine große Tradition in der industriellen Produktion habe, sagte Gelsinger. Innerhalb des Landes habe sich Magdeburg durchgesetzt: "Magdeburg war einfach hungriger. Sie wollten gewinnen." (dpa)
Deutscher Export im August rückläufig - "empfindliches Minus"
Do, 05.10.2023, 8:25: Die lahmende Weltwirtschaft belastet die deutschen Exportunternehmen. Die Ausfuhren 'Made in Germany' sanken im August kalender- und saisonbereinigt sowohl im Vergleich zum Vormonat (minus 1,2 Prozent) als auch gegenüber dem Vorjahresmonat (minus 5,8 Prozent), wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Insgesamt wurden Waren im Wert von 127,9 Milliarden Euro ins Ausland geliefert.
Eingeführt wurden Waren im Wert von 111,4 Milliarden Euro. Auch hier wurde ein Rückgang im Vergleich zum Vormonat (minus 0,4 Prozent) und zum Vorjahresmonat (minus 16,8 Prozent) verzeichnet.
"Letztlich muss der schwache Export nicht weiter verwundern, denn das globale Exportvolumen stagniert nun seit zwei Jahren", erläuterte VP-Bank-Chefvolkswirt Thomas Gitzel. Die deutsche Industrie mit ihrem hohen Anteil ausländischer Kundschaft leide darunter. "Bereits im Juli waren also die Ausfuhren deutlich im Rückwärtsgang, jetzt muss auch im August ein empfindliches Minus hingenommen werden."
Die Exportbilanz für die ersten acht Monate fiel dennoch positiv aus. Der Wert der ausgeführten Waren stieg um 1,7 Prozent auf 1049,9 Milliarden Euro.
Im vergangenen Jahr hatte der deutsche Außenhandel auch wegen teils deutlicher Preiserhöhungen noch ein Rekordergebnis erzielt. Genau beziffern lassen sich die Effekte allerdings nicht, da die Statistiker keine preisbereinigten Daten zum Außenhandel erheben. (dpa)
Antriebstechnik-Hersteller Renk sagt Börsengang ab
Do, 05.10.2023, 8:13: Der Börsengang des Antriebstechnik-Herstellers Renk findet nicht statt. In den vergangenen Tagen habe sich das Marktumfeld spürbar eingetrübt, hieß es wenige Stunden vor dem geplanten Gang auf das Parkett in einer am späten Mittwochabend veröffentlichten Mitteilung des Unternehmens. Die Option eines Börsengangs zu einem späteren Zeitpunkt werde von Renk und dem Eigentümer Triton geprüft. Die Beteiligungsgesellschaft ist auf mittelständische Unternehmen in den Bereichen Dienstleistung, Gesundheitswesen, Konsumgüter und Industrie spezialisiert.
Renk hatte eine Spanne von 15 bis 18 Euro angepeilt und wollte laut früheren Angaben bis zu gut 27 Millionen Aktien anbieten. An der Frankfurter Börse sollten die Papiere ab Donnerstag gehandelt werden. Kreisen zufolge verlief der Versuch, die Aktien zu verkaufen, schleppend.
Renk stellt unter anderem Getriebe für Fahrzeuge und Schiffe her, aber auch für Industrieanlagen, wo sie beispielsweise in industriellen Wärmepumpen zum Einsatz kommen. Außerdem gehören Kupplungen, Gleitlager und Prüfsysteme zum Produktportfolio. Nach eigenen Angaben bedient das Unternehmen Kunden aus der Rüstungsbranche ebenso wie in zivilen Endmärkten. (dpa)
IMK rechnet für 2024 mit 0,7 Prozent Wachstum
Di, 26.09.2023, 10:11: Wegen hoher Zinsen und einer schwachen Weltkonjunktur rechnet das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) für 2024 nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent. Im laufenden Jahr wird die deutsche Wirtschaft laut der neuen Konjunkturprognose um 0,5 Prozent schrumpfen. Bei abnehmender Inflation und stärkeren Lohnsteigerungen erhole sich zwar ab dem dritten Quartal 2023 der private Konsum. „Diese positive Entwicklung kommt aber so spät, dass sie die Rezession im Gesamtjahr 2023 nur etwas mildern kann, nicht verhindern", so das Wirtschaftsforschungsinstitut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.
Industrie warnt eindringlich vor Abwanderung von Unternehmen
Di, 26.09.2023, 8:22: Industriepräsident Siegfried Russwurm hat wegen struktureller Probleme in Deutschland eindringlich vor einer Abwanderung von Unternehmen ins Ausland gewarnt. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) sagte am Montag zum Auftakt eines BDI-Klimakongresses in Berlin laut vorab verbreitetem Redemanuskript: "Wertschöpfung, Betriebe und Arbeitsplätze weiter Teile der energieintensiven Industrie an ihren Standorten in Deutschland sind konkret in Gefahr." Industrielle Produktion breche weg oder werde ins Ausland verlagert. "Das Licht an immer mehr deutschen Standorten wird buchstäblich ausgeschaltet."
Russwurm sagte, an der Notwendigkeit, den Kampf gegen den Klimawandel energisch zu führen, gebe es nichts zu relativieren. Die Industrie wolle Klimaziele erreichen. "Aber eines wollen wir nicht: auf der Strecke bleiben, oder deutlicher ausgedrückt: untergehen, weil uns die Konkurrenzfähigkeit abhanden kommt und jede verlässliche Planungsgrundlage fehlt. Erfolgreich wirtschaften und investieren können Unternehmerinnen und Unternehmer nur, wenn die Rahmenbedingungen kalkulierbar sind und wenn die Kostenposition wettbewerbsfähig ist. Beides ist immer weniger gegeben."
Der BDI-Präsident sprach von einem "Weckruf". Wesentliche Teile der industriellen Produktion in Deutschland stünden auf dem Spiel. Ohne international wettbewerbsfähige Energiekosten für die Unternehmen gehe das nicht gut aus.
In der Bundesregierung wird angesichts der im internationalen Vergleich hohen Energiepreise seit Wochen über Entlastungen debattiert. Dabei gibt es aber zum Teil unterschiedliche Auffassungen in der Koalition aus SPD, Grünen und FDP.
Russwurm kritisierte, die Bundesregierung habe angekündigt, den sogenannten Spitzenausgleich für energieintensive Unternehmen bei der Stromsteuer auslaufen zu lassen und sperre sich gegen eine Entlastung stromintensiver Betriebe. Ein erster "zwingend gebotener Beitrag" zur Rückführung der Stromkosten wäre die Absenkung der deutschen Stromsteuer auf das europäische Minimum sowie eine deutliche Senkung der schnell steigenden Netzentgelte. (dpa)
Bürger machen Weg für großes BMW-Batteriewerk in Niederbayern frei
Mo, 25.09.2023, 8:00: Die Bürger von Straßkirchen in Niederbayern haben den Weg für ein großes Batteriewerk des Autobauers BMW freigemacht, in dem pro Jahr 600.000 Hochvoltspeicher für Elektroautos montiert werden sollen. Bei einem Bürgerentscheid am Sonntag entschied sich eine klare Mehrheit dafür, die Ansiedlung der Fabrik zu unterstützen, wie die Gemeinde mitteilte. Die Bürgerinitiative 'Lebenswerter Gäuboden' hatte den Entscheid erzwungen. Der Gemeinderat hatte sich zuvor klar hinter die Ansiedlung gestellt, durch die 3.200 Arbeitsplätze entstehen sollen.
Im einzelnen bekam das Ratsbegehren zugunsten der Ansiedlung laut vorläufigem Ergebnis 75,3 Prozent Ja-Stimmen und 24,7 Prozent Nein-Stimmen. Das Bürgerbegehren, das sich gegen die Fabrik richtete, erhielt nur 29,6 Prozent Ja-Stimmen und 70,4 Prozent Nein-Stimmen. Die beiden Fragen waren separat gestellt worden.
Für BMW hat die Fabrik, die nun auf einer Fläche entstehen soll, die zu Straßkirchen und dem Nachbarort Irlbach gehört, zentrale Bedeutung für das Hochfahren der Elektroautoproduktion. Von ihr aus sollen die Fahrzeugwerke im 40 Kilometer entfernten Dingolfing sowie Regensburg und München beliefert werden. Der Standort liegt nahe den Autobahnen A3 und A92. Die großen, schweren Akkus könnten daher auch mit E-Lastwagen direkt zu den Autowerken transportiert werden, zusätzliche Lager wären überflüssig.
Hätten sich die Bürger gegen die Fabrik entschieden, wäre der Münchner Autobauer nach eigenem Bekunden wohl auf einen Standort außerhalb Bayerns ausgewichen. Sowohl der Hersteller, der in der Region schon jetzt ein wichtiger Arbeitgeber ist, als auch die bayerische Politik hatten im Vorfeld auch auf die Signalwirkung der Entscheidung hingewiesen. Selbst Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte noch am Samstag auf dem Parteitag für die Ansiedlung geworben.
Die Gegner der Fabrik hatten dagegen unter anderem vor zusätzlichem Verkehr, dem Verlust wertvollen Ackerbodens und einer Verschärfung des Fachkräftemangels bei heimischen Betrieben durch die Konkurrenz der neuen Jobs bei BMW gewarnt. (dpa)
Geplante BMW-Batteriefabrik: Am Sonntag entscheiden die Bürger
Dass es zum Bürgerentscheid kommt, hat die 'Bürgerinitiative Lebenswerter Gäuboden' durchgesetzt, die gegen das Werk ist. Die Gemeinderäte von Straßkirchen und Irlbach, auf deren Gemarkung das Werk entstehen soll, hatten die geplante Ansiedlung dagegen einstimmig befürwortet. Auch eine weitere Bürgerinitiative trommelt für das Werk, und natürlich wirbt auch BMW für die Ansiedlung.
Die Gegner des Werks kritisieren unter anderem, dass für den Bau rund 100 Hektar bester Ackerboden zerstört würden. Zudem sorge die Fabrik für viel zusätzlichen Verkehr. Und auch die entstehenden Jobs überzeugen die Gegner nicht: "Jeder 'hochwertige' Arbeitsplatz bei BMW bedeutet eine fehlende Arbeitskraft bei anderen Betrieben", heißt es auf ihrer Homepage.
BMW will mit den Batterien, die in Straßkirchen entstehen sollen, seine Werke Dingolfing, Regensburg und München beliefern. Direkt und mit Elektrolastwagen über die nahen Autobahnen A3 und A92. Vorstandsmitglied Ilka Horstmeier hat zuletzt auch die Signalwirkung des Bürgerentscheids über das Werk hinaus betont: "Viele Unternehmen werden genau hinschauen, ob die Menschen Investition in nachhaltige Technologien und in zukunftsfähige Arbeitsplätze in Bayern überhaupt noch wollen", sagte sie und warnte: «Wenn Zukunftstechnologien und Arbeitsplätze erstmal abwandern, kommen sie so bald nicht wieder, und eine Abwärtsspirale beginnt.» (dpa)
Boeing liefert im August erneut weniger Maschinen aus
Mi, 13.09.2023, 8:33: Der US-Flugzeugbauer Boeing hat im August erneut weniger Passagier- und Frachtjets ausgeliefert als in den Monaten zuvor. Insgesamt fanden diesmal 35 Maschinen den Weg zu den Kunden, wie aus der Monatsstatistik des Konzerns hervorgeht. Im Juli hatte der Hersteller 43 Flugzeuge ausgeliefert und im Juni 60, nachdem er die Auslieferungen seiner 737-Max-Reihe wegen Produktionsmängeln im April hatte zeitweise unterbrechen müssen. Unterdessen holte der Konzern Bestellungen über 45 neue Flugzeuge herein, dem standen zwei Stornierungen gegenüber. (DPA)
Antriebsspezialist Renk bereitet Börsengang vor
Di, 12.09.2023, 9:02: Der Antriebsspezialist Renk plant den Gang an die Börse. Dafür soll die Zulassung der Aktien zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) beantragt werden, wie das Unternehmen mitteilte. Voraussichtlich bis Ende des Jahres soll der Börsengang abgeschlossen sein. Geplant ist ein öffentliches Angebot in Deutschland und Privatplatzierungen bei institutionellen Anlegern in anderen Ländern. Finanzchef Christian Schulz verspricht sich vom Börsengang Zugang zu zusätzlichen Finanzierungsinstrumenten für hohes, nachhaltiges Wachstum.
Renk stellt unter anderem Getriebe für Flugzeuge, Fahrzeuge und Schiffe her, aber auch für Industrieanlagen, wo sie beispielsweise in Wärmepumpen zum Einsatz kommen. Auch Kupplungen, Gleitlager und Prüfsysteme gehören zum Produktportfolio. Nach eigenen Angaben bedient das Unternehmen Kunden aus der Rüstungsbranche, ebenso wie in zivilen Endmärkten.
Momentan gehört Renk über einen Fonds der Beteiligungsgesellschaft Triton, die sich nach eigenen Angaben auf mittelständische Unternehmen in den Bereichen Dienstleistung, Gesundheitswesen, Konsumgüter und Industrie spezialisiert hat. Es werde ein relevanter Streubesitz von Renk angestrebt, hieß es. Mehrheitseigentümer will Triton aber erst einmal bleiben. (DPA)
Ifo: Materialmangel in der Industrie geht weiter zurück
Mo, 11.09.2023, 11:41: Die Materialengpässe in der deutschen Industrie sind weiter auf dem Rückzug. Im August berichteten nur noch 24,4 Prozent der vom Münchner Ifo-Institut befragten Firmen von Problemen, wie die Wirtschaftsforscher am Montag mitteilten. Das sind 5,1 Prozentpunkte weniger als noch im Juli. Zudem lag der Wert erstmals seit gut zwei Jahren in jeder einzelnen Branche unter 50 Prozent.
"Die Entwicklung bewegt sich immer mehr in Richtung auf das Vorkrisenniveau", sagte Klaus Wohlrabe, der Leiter der Ifo-Umfragen. "Die Probleme der Unternehmen verschieben sich nun von der Angebots- auf die Nachfrageseite."
Noch am verbreitetsten ist der Mangel in der Autoindustrie mit gut 49 Prozent der Firmen, gefolgt vom Maschinenbau mit 40. Bei Datenverarbeitungsgeräten waren es 39 und bei elektrischen Ausrüstungen 31 Prozent. Die niedrigsten Werte stellte das Ifo im Papiergewerbe mit 2, der Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren mit 3 und der Metallerzeugung und -bearbeitung mit 4 Prozent fest. Die Chemische Industrie ist mit gut 7 Prozent auch nur noch leicht betroffen. (DPA)
Siemens Chief Cybersecurity Officer über Cyberattacken und Diversity
Teilemangel wegen Hochwasser in Slowenien: Bei VW in Wolfsburg fallen erste Schichten aus
Mo, 11.09.2023, 8:42: Wegen fehlender Motorteile aus Slowenien muss Volkswagen nun auch in Wolfsburg seine Produktion anpassen. "Ab Montag, 11. September, werden im Werk Wolfsburg vereinzelte Schichten ausfallen", sagte ein Sprecher. Auch in Emden und Osnabrück wurde die Produktion gedrosselt. Das portugiesische Werk in Palmela bei Lissabon hatte sogar angekündigt, die Montage ab diesem Montag für bis zu zwei Monate komplett zu stoppen.
Grund ist das jüngste Hochwasser in Slowenien, von dem ein Zulieferer von Motorteilen betroffen war. Nach Konzernangaben fehlen daher nun Zahnkränze für den Antriebsstrang für Verbrennungsmotoren. Elektroautos sind dagegen nicht betroffen.
Von den Ausfällen in Wolfsburg, wo vor allem Golf und Tiguan gebaut werden, sind dem Sprecher zufolge abwechselnd alle vier Montagestrecken betroffen. "Die reduzierte Fahrweise gilt zunächst für drei Wochen." Es gehe dabei aber immer nur um einzelne Schichten. "Es gibt keinen Tag, an dem alle Schichten ausfallen und das Werk komplett ruht." Die betroffenen Mitarbeitenden gehen in Kurzarbeit.
In Emden wurde die Fertigung bereits vor einer Woche gedrosselt. Auch in Osnabrück fallen nach VW-Angaben seit 6. September vereinzelt Schichten aus. Bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover, wo ab dieser Woche ebenfalls Ausfälle angekündigt waren, wird an diesem Montag noch normal produziert, wie ein VW-Sprecher auf Anfrage erklärte. Ausfälle stehen aber auch dort bevor.
Einkaufsvorstand Dirk Große-Loheide hatte sich vergangene Woche zuversichtlich gezeigt, den Lieferengpass zügig beheben zu können. Bis Ende September werde man einen Plan haben, wie es weitergehen soll, kündigte er am Rande der Automesse IAA Mobility in München an. "Ende des Jahres ist das Thema ausgestanden." (DPA)
Mittelstand fordert grundlegende Reformen
Do, 07.09.2023, 8:38: Der Mittelstand in Deutschland diagnostiziert einen Zustand 'andauernder und multipler Krisen'. Der Weg dort hinaus führe nur über umfassende Reformen. So fordert der Mittelstand grundlegende Reformen und mehr Entlastungen für Betriebe. Nach drei Jahren 'andauernder und multipler Krisen' seien die finanziellen Ressourcen vieler kleiner und mittlerer Unternehmen und Selbstständiger aufgezehrt, heißt es im Mittelstandsbericht 2023 der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand, einem Bündnis von Verbänden. "Diese Ressourcen fehlen für Investitionen in die Umsetzung der notwendigen Transformationsprozesse hin zu nachhaltigeren und digitaleren Geschäftsprozessen."
Gefordert wird in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Bericht zum Beispiel, Regulierung zu verschlanken und Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Steuerpolitisch führe mittelfristig an einer 'echten Unternehmenssteuerreform' kein Weg vorbei, auch um die ertragsteuerliche Belastung aller Unternehmen spürbar zu senken. Dafür brauche es Steuervereinfachungen und eine 'fairere Ausgestaltung' der Gewerbesteuer.
In den Sozialversicherungen stünden dringend erforderliche Strukturreformen an, heißt es weiter. "Die sozialen Sicherungssysteme sind derzeit weder zukunftsfest noch generationengerecht aufgestellt", so Handwerkspräsident Jörg Dittrich. "Besonders die bisherige Finanzierung gehört auf den Prüfstand mit dem Fokus darauf, den Faktor Arbeit zu entlasten."
In der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand sind Verbände wie die Deutsche Industrie- und Handelskammer, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband, der Handelsverband HDE und der Zentralverband des Deutschen Handwerks zusammengeschlossen.
Quelle: DPA
Bosch-Chef fordert Modernisierung des Bildungssystems
Do, 07.09.2023, 8:38: Werden gut qualifizierte Entwickler in Deutschland zur Mangelware? Angesichts des Fachkräftemangels fordert der Chef von Bosch ein moderneres Bildungssystem. Sonst könnte in der Zukunft eher anderswo entwickelt werden.
Der Chef des Technologiekonzerns Bosch, Stefan Hartung, hat ein besseres Bildungssystem in Deutschland gefordert. "Die demografische Entwicklung wird den Fachkräftemangel in Deutschland verschärfen, ohne dass es eine einfache Gegenwehr geben wird – perspektivisch hilft uns dann nur eine qualifizierte Zuwanderung und ein gutes Bildungssystem", sagte Hartung der Deutschen Presse-Agentur auf der Automesse IAA in München.
Es sei tragisch zu sehen, wie viele junge Studienabbrecher und nicht ausgebildete Menschen es hierzulande gebe. "Das darf eigentlich nicht passieren", sagte Hartung. Für Bosch sei es einer der wichtigsten Wettbewerbsfaktoren, dass das Bildungssystem schnellstens so modernisiert wird, dass Unternehmen die Talente bekommen, die sie brauchen.
Für den Autozulieferer wird Software immer wichtiger. Bei der Suche nach Entwicklerinnen und Entwicklern sei Bosch in Deutschland bislang sehr gut zurechtgekommen, sagte Hartung. "Wird das auch die nächsten 30 Jahre so sein? Das wage ich nicht zu prognostizieren." In den sogenannten MINT-Berufen sehe er nicht gerade ein steigendes Potenzial an Talenten. "Allein aufgrund der geringen Anzahl der Menschen, die aktuell in diesem Feld studieren." Unter die Abkürzung MINT fallen Berufe und Studienfächer in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Wichtiger als die reine Anzahl an Entwicklern sei jedoch deren Qualifizierung. Es gehe darum, möglichst gute Entwickler zu haben. "Mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz wird hier auch noch ein Produktivitätsschub möglich sein", sagte Hartung. Aber: "Wenn die Produktivität nicht steigt, heißt es, dass wir Wertschöpfung an andere Regionen verlieren werden."
Quelle: DPA
IG Metall bekräftigt Forderung nach Industriestrompreis
Mi, 06.09.2023, 15:12: Die IG Metall hat ihre Forderung nach einem staatlich geförderten Industriestrompreis unterstrichen. Dieser sei unerlässlich für Erhalt und Entwicklung des Industriestandorts Deutschland, sagte die Zweite Vorsitzende der Gewerkschaft, Christiane Benner, am Rande eines Besuchs des ThyssenKrupp-Stahlstandorts Duisburg.
Die Grundstoffindustrie und damit auch die Stahlindustrie seien ein zentrales Glied der industriellen Wertschöpfungskette. "Energieintensive Betriebe brauchen kurzfristige Unterstützung", forderte Benner. Voraussetzung für den auch Brückenstrompreis genannten Industriestrompreis müssten eine zeitliche Begrenzung, eine konkrete Transformationsperspektive sowie Standortgarantien und Tariftreue sein. "Besser eine Brücke in die Zukunft als eine Sackgasse. Es droht ansonsten Abwanderung von Industrie."
Die Transformation der Wirtschaft müsse ohne Deindustrialisierung geschehen, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der ThyssenKrupp-Stahlsparte, Tekin Nasikkol. "Die Politik muss jetzt die Weichen stellen, um die industrielle Zukunft Deutschlands zu sichern." (DPA)
Daimler Truck will mit Partnern Batteriezellen in den USA produzieren
Mi, 06.09.2023, 13:09: Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck plant ein Gemeinschaftsunternehmen zur Produktion von Batteriezellen in den USA. Gemeinsam mit Accelera - einer Sparte des US-Motorenherstellers Cummins - und dem US-Lastkraftwagenhersteller Paccar gehe Daimler Truck eine Partnerschaft ein, teilte das Unternehmen mit. Die Gesamtinvestition für die Fabrik mit einer jährlichen Kapazität von 21 Gigawattstunden belaufe sich voraussichtlich auf zwei bis drei Milliarden US-Dollar.
Die drei Unternehmen würden jeweils 30 Prozent am Joint Venture halten und dieses gemeinsam kontrollieren. Zudem werde sich der chinesische Hersteller von Batteriezellen EVE Energy als Technologiepartner mit zehn Prozent Eigentumsanteil einbringen. Das Gemeinschaftsunternehmen wolle sich zunächst auf die Lithium-Eisen-Phosphat-Batterietechnologie für die Anwendung in batterieelektrischen Nutzfahrzeugen konzentrieren, hieß es.
Zum konkreten Baubeginn und Ort der Fabrik konnte ein Sprecher auf Anfrage noch keine genauen Angaben machen. Der endgültige Standort solle innerhalb der nächsten sechs Monate bekannt gegeben werden. Die ersten Batteriezellen sollen laut dem Sprecher für Fahrzeuge in Nordamerika produziert werden. Die Produktion solle 2027 starten. (DPA)
Maschinenbau auch im Juli mit zweistelligem Auftragsrückgang
Mo, 04.09.2023, 13:13: Der Abwärtstrend bei den Bestellungen im deutschen Maschinenbau hält an. Auch im Juli verzeichnete die exportorientierte Branche mit einem preisbereinigten Rückgang von elf Prozent zum Vorjahresmonat ein zweistelliges Minus, wie der Branchenverband VDMA mitteilte.
"Die Unternehmen verbuchen zwar immer noch Umsatzsteigerungen", ordnete VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers ein. Nach Verbandsangaben legten die Erlöse im Juli preisbereinigt (real) um drei Prozent und nominal um elf Prozent zu. "Doch mangels ausreichender neuer Aufträge nehmen die Auftragsbestände und damit noch vorhandene Puffer für Produktion und Umsatz sukzessive ab", sagte Wiechers.
Aus dem Inland kamen im Juli acht Prozent weniger Aufträge, aus dem Ausland waren es 13 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das Minus aus den Nicht-Euro-Ländern sei in dem Monat mit 15 Prozent deutlich höher gewesen als der Rückgang aus den Euro-Staaten mit sieben Prozent, erläuterte der VDMA.
Im Gesamtjahr 2022 hatte ein Einbruch der Bestellungen im Schlussquartal die Jahresbilanz der deutschen Schlüsselindustrie mit mehr als einer Million Beschäftigten ins Minus gedrückt: Der Auftragseingang lag real um vier Prozent unter dem Vorjahreswert.
Für dieses Jahr rechnet der VDMA mit einem Rückgang der Produktion um real zwei Prozent. Selbst wenn sich der Auftragseingang fangen sollte, werde das nicht reichen, um das Vorjahresergebnis bei der Produktion zu erreichen, hatte Wiechers vor einigen Wochen gesagt. (DPA)
Bosch rechnet mit Umsatzwachstum in Mobilitätssparte
Mo, 04.09.2023, 12:50: Der Technologiekonzern Bosch rechnet mit einer positiven Geschäftsentwicklung in diesem Jahr, wenngleich das Umfeld volatil und herausfordernd bleibe. Das teilte das Unternehmen anlässlich der Automesse IAA mit. Im Unternehmensbereich Mobility, also der Zulieferer-Sparte, würden die Umsätze in diesem Jahr wechselkursbereinigt voraussichtlich um gut zehn Prozent wachsen. Darin seien Preiseffekte enthalten, aber auch starke Zuwächse beim Volumen.
Im vergangenen Jahr verzeichnete Bosch einen Umsatz in Höhe von 88,2 Milliarden Euro. Die Mobilitätssparte steuerte mit 52,6 Milliarden Euro mehr als die Hälfte bei.
Der Konzern ist nach eigenen Angaben in Sachen E-Mobilität gut unterwegs. Beim Ziel, bis 2026 sechs Milliarden Euro im Geschäft mit der Elektromobilität umzusetzen, sei das Unternehmen auf Kurs, hieß es laut Mitteilung. Wie viel Umsatz der Konzern bereits heute mit E-Mobilität macht, teilte ein Sprecher auf Anfrage nicht mit.
Software sei der Dreh- und Angelpunkt für die Zukunft der Mobilität. So erwarte Bosch 2026 allein mit Rechnern für Fahrassistenz und Infotainment einen Umsatz von drei Milliarden Euro. (DPA)
Schlechte Stimmung: Mittelstand fordert politischen Neustart
Mo, 28.08.2023, 09:18: Der Mittelstand in Deutschland sieht eine immer angespanntere wirtschaftliche Lage. In einer Umfrage bezeichneten 62 Prozent der befragten Firmen die Lage als schwierig, mehr als jedes vierte Unternehmen beschrieb die Situation sogar als sehr schlecht. Fast jedes zweite befragte Unternehmen will in den kommenden 12 Monaten keine Neueinstellungen vornehmen - mehr als 7 Prozent der Firmen denkt über einen Stellenabbau nach.
Der Bundesverband der Mittelständischen Wirtschaft forderte kurz vor der Kabinettsklausur einen "politischen Neustart". Die Klausur in Meseberg findet am Dienstag und Mittwoch statt. Erwartet wird, dass die Koalition ein Wachstumspaket auf den Weg bringt - unter anderem mit steuerlichen Entlastungen für Unternehmen.
Der Bundesgeschäftsführer des Mittelstandsverbands, Christoph Ahlhaus, sagte, die Ergebnisse der Umfrage bewegten sich in einer "neuen Dimension". Nach einer Pleitewelle drohe jetzt ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit.
In der Umfrage nannten 37 Prozent der befragten Firmen auf die Fragen, was das größte Risiko für das Unternehmen sei, hohe Steuern und Abgaben sowie hohe Energiepreise. Dahinter folgten Bürokratie in Deutschland und der EU sowie der zunehmende Fachkräftemangel. Auf die Frage, was die Politik für einen Neustart in Deutschland jetzt tun müsse, sagte fast ein Drittel der Firmen, Entbürokratisierung müsse konsequent durchgesetzt werden. (DPA/jd)
Jungheinrich übernimmt Robotik-Unternehmen Magazino
Mi, 23.08.2023, 14:40: Das Hamburger Intralogistik-Unternehmen Jungheinrich übernimmt den Münchner Robotik-Spezialisten Magazino vollständig. Zusätzlich zu seiner seit 2020 bestehenden und im Jahr 2022 auf 21,7 Prozent erhöhten Beteiligung erwirbt Jungheinrich alle Anteile der Gründer sowie der bisherigen Mitgesellschafter, darunter Cellcom, Fiege Logistik und Körber. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Magazino wird als eigenständige Gesellschaft innerhalb Jungheinrichs weiterwachsen und dabei vor allem auch das weltweite Vertriebs- und Servicenetz des Konzerns nutzen. Das Unternehmen wird auch künftig von den beiden Co-Foundern Frederik Brantner und Lukas Zanger sowie Dr. Moritz Tenorth geführt.
Für Jungheinrich ist die vollständige Übernahme von Magazino ein weiterer strategisch wichtiger Schritt zur Stärkung seiner Automatisierungskompetenz. Die 2014 gegründete Magazino beschäftigt rund 130 Mitarbeitende und verfügt über eines der größten Entwicklungsteams Europas in der mobilen Robotik. Das Unternehmen bietet eine leistungsfähige Technologieplattform, die den Betrieb von Logistik-Robotern auch in einer gemischten Mensch-Maschine-Umgebung ermöglicht.
So sind Roboter in der Lage, intelligent im Lager zu navigieren und gezielt benötigte Objekte zu greifen und zu transportieren. Das System und die Roboter von Magazino sind bereits in den Lagern verschiedener Industriekunden, Online-Händler und Logistikdienstleister im Einsatz. Die Steuerungssoftware für Roboter in komplexen Logistik-Umgebungen ist zudem bereits im EAEa von Jungheinrich integriert. Dabei handelt es sich um ein vollautomatisiertes Niederhubfahrzeug, das im Rahmen der diesjährigen Intralogistik-Fachmesse Logimat erstmals vorgestellt wurde.
Für Jungheinrich ist der Zusammenschluss eine ideale Ergänzung im Rahmen des Ausbaus seines Geschäfts mit automatisierten und autonomen Fahrzeugen. Künftig soll die Software- und Entwicklungskompetenz von Magazino noch stärker in die Produktentwicklung von Jungheinrich einbezogen werden. Magazino erhält Zugang zum internationalen Vertriebs- und Servicenetzwerk von Jungheinrich und wird Teil eines breit aufgestellten Portfolios von Produkten und Lösungen in der Intralogistik. Dabei wird die Marke Magazino bestehen bleiben und das Unternehmen als solches auch künftig mit externen Integrationspartnern und Kunden zusammenarbeiten. (Jungheinrich/jd)
NVIDIA holt Ascon Systems für Digital Twins als neues Mitglied in das NVIDIA Inception-Förderprogramm
Di, 22.08.2023, 08:36: Ascon Systems, ein Unternehmen, das mit Digital Twins und No-Code-Softwarelösungen den Übergang zum industriellen Metaverse ermöglicht, ist neues Mitglied von NVIDIA Inception. Das Programm wurde von NVIDIA, einem amerikanischen Chiphersteller und Anbieter von KI-Computing, ins Leben gerufen. Ziel ist es, die schnelle Entwicklung von Hightech-Startups zu fördern, die Industrieunternehmen mit digitalen Technologien fit für die Zukunft machen.
NVIDIA Inception geht nach Angaben des Unternehmens über herkömmliche Accelerator-Programme hinaus und unterstützt Start-ups und innovative Unternehmen in allen Phasen ihres Lebenszyklus, von der Produktentwicklung über das Prototyping bis hin zur Produkteinführung. Die Teilnehmer des Programms profitieren von einer engen Zusammenarbeit mit NVIDIA-Experten, einem schnellen Zugang zu Spitzentechnologie, kurzen Wegen zu Risikokapitalgebern und Co-Marketing.
Im Rahmen der Kooperation entwickelt Ascon Systems eine Schnittstelle zwischen seiner Automatisierungsplattform und Omniverse von NVIDIA. Dabei handelt es sich um eine Cloud-Plattform, die es verschiedenen Nutzern ermöglicht, Metaverse-Anwendungen ortsunabhängig, gleichzeitig und in Echtzeit zu erstellen und zu betreiben. Durch das Zusammenspiel von Automatisierungsplattform, Schnittstelle und Omniverse ermöglicht Ascon Systems, dass relevante Datenströme vom Shopfloor in das Omniverse in nahezu Echtzeit fließen. Für die Anwenderinnen und Anwender bedeutet das: Sie können Fertigungsprozesse ganzheitlich simulieren und siloübergreifend planen und umsetzen. (NVIDIA/wz)
EU-Kommission legt Berichtspflichten für CBAM-Produkte fest (Kopie)
Fr, 18.08.2023, 08:00: Der preisbereinigte Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juni 2023 saison- und kalenderbereinigt um 0,8 Prozent höher als im Mai 2023. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2022 war der Auftragsbestand kalenderbereinigt um 3,1 Prozent niedriger.
Der Anstieg des Auftragsbestands im Vormonatsvergleich ist insbesondere auf die positive Entwicklung des Auftragsbestands im Bereich Sonstiger Fahrzeugbau zurückzuführen (saison- und kalenderbereinigt +6,5 Prozent gegenüber dem Vormonat). Der starke Anstieg in diesem Bereich ist auf einen Großauftrag im Luft- und Raumfahrzeugbau zurückzuführen. Negativ beeinflusst wurde das Gesamtergebnis hingegen von der Automobilindustrie. Hier gingen die Auftragsbestände um 4,9Prozent zurück.
Die Auftragsbestände aus dem Inland erhöhten sich im Juni 2023 gegenüber Mai 2023 um 0,8 Prozent, die Auftragsbestände aus dem Ausland stiegen um 0,9 Prozent.
Bei den Investitionsgütern stieg der Auftragsbestand um 1,1 Prozent und bei den Konsumgütern um 0,8 Prozent. Bei den Vorleistungsgütern nahm er um 0,7 Prozent ab.
Die Reichweite des Auftragsbestands lag im Juni 2023 unverändert gegenüber Mai 2023 bei 7,2 Monaten. Sowohl bei den Investitionsgüterproduzenten als auch bei den Vorleistungsgüterproduzenten und den Konsumgüterproduzenten blieb die Reichweite konstant bei 10,1 beziehungsweise 3,8 und 3,5 Monaten.
Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz und ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie errechnet sich als Quotient aus dem aktuellen Auftragsbestand und dem durchschnittlichen Umsatz der letzten zwölf Monate im jeweiligen Wirtschaftszweig. (Destatis/wz)
EU-Kommission legt Berichtspflichten für CBAM-Produkte fest
Fr, 17.08.2023, 12:49: Die Europäische Kommission hat heute die während des Übergangszeitraums geltenden Vorschriften für die Umsetzung des CO2-Grenzausgleichssystems verabschiedet (CBAM). Der Übergangszeitraum beginnt am 1. Oktober 2023 und läuft bis Ende 2025.
Der Carbon Border Adjustment Mechanism, kurz CBAM, gilt zunächst für die Einfuhr bestimmter Waren und ausgewählter Vorprodukte, deren Herstellung besonders kohlenstoffintensiv ist und bei denen das Risiko einer Verlagerung von Emissionen am größten ist: Zement, Eisen und Stahl, Aluminium, Düngemittel, Elektrizität und Wasserstoff.
In der heute veröffentlichten Durchführungsverordnung hat die Kommission festgelegt, welche Berichtspflichten EU-Unternehmen haben, wenn sie CBAM-Waren einführen, und wie die Emissionen aus der Herstellung berechnet werden. Diese Regeln gelten für die Übergangszeit, also bis Ende 2025.
Im Übergangszeitraum müssen Händler bereits Bericht erstatten, aber noch keine Zahlungen leisten. Dies soll es Unternehmen ermöglichen, sich vorzubereiten und zu planen. Auch die EU-Kommission will in dieser Phase Erfahrungen sammeln, um die Methodik gegebenenfalls nachzujustieren.
Für Einführer und Hersteller aus Drittländern hat die Kommission heute zudem Leitlinien für die praktische Umsetzung der neuen Vorschriften veröffentlicht. Zudem werden derzeit IT-Tools entwickelt, die bei der Durchführung und Meldung dieser Berechnungen helfen sollen, sowie Schulungsmaterialien, Webinare und Tutorien für betroffene Unternehmen angeboten. Die Einführer sind aufgefordert, bereits ab dem 1. Oktober 2023 Daten für das vierte Quartal zu erheben; ihr erster Bericht muss bis zum 31. Januar 2024 vorliegen.
Das CO2-Grenzausgleichssystem ist eine der zentralen Säulen des EU-Pakets „Fit für 55“. Es soll verhindern, dass in der EU ansässige Unternehmen CO2-intensive Produktionen ins Ausland verlagern oder durch Einfuhren ersetzen, um so die Klimaschutz-Standards der EU zu umgehen.
Werkzeugmaschinenindustrie: Auftragseingang sinkt leicht
Mi, 16.08.2023, 9:27: Im zweiten Quartal 2023 sank der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nominal um drei Prozent. Dabei notierten die Bestellungen aus dem Inland elf Prozent unter Vorjahr, die Auslandsorders stiegen um ein Prozent. Im ersten Halbjahr fiel der Auftragseingang insgesamt um sieben Prozent. Die Inlandsbestellungen liegen 15 Prozent unter Vorjahr, die Auslandsbestellungen vier Prozent. Real bedeutet das ein Bestellminus von 13 Prozent.
„Die Bestellungen sind zum Abschluss des zweiten Quartals abermals überraschend gestiegen, ähnlich wie im März“, berichtet Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW. Die Impulse kamen im zweiten Quartal aus den Euroländern. Auch verteilt sich der Bestellzuwachs am Ende des zweiten Quartals sowohl auf die Zerspanung wie auch die Umformung.
„Aus Erfahrung wissen wir natürlich, dass ein Monatsergebnis keine Trendwende signalisiert“, sagt Schäfer weiter. Vielmehr basierten die Schwankungen auf dem Projektgeschäft, vor allem in der Umformtechnik. Außerdem stützen Bestellungen aus Wachstumsbranchen wie E-Mobility, Windkraft, aber auch Aerospace und Rüstung den Auftragseingang. Das Standardmaschinengeschäft hingegen läuft eher schwächer, denn kleine und mittelständische Kunden sind verunsichert und schieben ihre Investitionen auf. Schwierig wird es mit kreditfinanzierten Maschinenkäufen aufgrund der gestiegenen Zinsen.
Der Umsatz hält sich auf hohem Niveau. Nominal wuchs er im ersten Halbjahr um 21 Prozent, real um 13 Prozent. Die Kapazitätsauslastung ist im Juli dieses Jahres wieder leicht gestiegen, von 88,3 auf 90,5 Prozent.
Der Auftragsbestand sinkt nur langsam. „Deshalb hat die VDW-Prognose mit einem Produktionswachstum von zehn Prozent im laufenden Jahr weiterhin Bestand“, sagt Schäfer. Zugpferd bleibe das Ausland und dort einzig Asien mit einer positiven Bilanz. (VDW)
Ifo: Fachkräftemangel nimmt trotz schwächelnder Konjunktur zu
Mi, 16.08.2023, 8:01: Der Fachkräftemangel bei deutschen Unternehmen hat sich etwas verschärft. Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des Ifo-Instituts unter bundesweit rund 9.000 Firmen. Unter Engpässen an qualifizierten Arbeitskräften litten demnach im Juli 43,1 Prozent der Unternehmen - nach 42,2 Prozent im April. "Trotz schwächelnder Konjunktur sind viele Unternehmen weiterhin händeringend auf der Suche nach geeigneten Mitarbeitenden", sagte Ifo-Experte Stefan Sauer. Das Allzeithoch von 49,7 Prozent war laut Institut im Juli 2022 erreicht worden.
Besonders betroffen vom Fachkräftemangel war den jüngsten Zahlen zufolge der Dienstleistungssektor, etwa die Rechts- und Steuerberatung sowie die Wirtschaftsprüfung mit einem Anteil von gut drei Vierteln. Zudem berichteten etwa zwei Drittel der Firmen im Verkehrsbereich sowie der Architektur- und Ingenieurbüros von Fachkräftemangel - ein Höchststand für diese Branchen.
Im verarbeitenden Gewerbe verringerte sich der Anteil hingegen leicht auf 34,6 Prozent. Im Handel und im Bauhauptgewerbe klagten etwas weniger als ein Drittel der Unternehmen über Fachkräftemangel. (DPA)

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Lkw-Zulieferer Jost wächst leicht - Marge zieht an
Mo, 14.08.2023, 10:14: Der Lkw-Zulieferer Jost hat im abgelaufenen Quartal ein kleines Umsatzwachstum erzielt. Der Erlös wuchs um 2,6 Prozent auf 330,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Dabei belasteten Währungseffekte deutlich, ohne diese hätte Jost 6,4 Prozent Wachstum verzeichnet. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten legte deutlich stärker um 16,3 Prozent auf 37,3 Millionen Euro zu. Die entsprechende Marge lag mit 11,3 Prozent um 1,3 Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich stieg der Gewinn von 16,2 Millionen Euro auf 20,9 Millionen. Der Vorstand um Chef Joachim Dürr bestätigte die Prognosen für das laufende Jahr. Der Manager sprach von "starken Ergebnissen" im Quartal. (DPA)
Chef von Halbleiter-Vertrieb Rutronik kritisiert EU-Förderungen
Mo, 14.08.2023, 09:47: Von Plänen für den Ausbau einer Chip-Industrie in Europa hält der Geschäftsführer der Halbleiter-Vertriebsfirma Rutronik, Thomas Rudel, wenig. Das Geld komme am Ende ausländischen Firmen zugute. Neue Unternehmen aufzubauen, lohne sich nicht, sagte Rudel. "Wenn Sie es gescheit machen wollen, müssen sie acht bis zehn Milliarden investieren." Maschinen bekomme man in Deutschland derzeit ebenso wenig wie Elektroingenieure. "Und dann haben Sie noch keine Patente. Und ohne Patente kannst Du nichts verkaufen."
Das EU-Parlament hatte im Juli das Europäische Chip-Gesetz gebilligt, durch das für die Chip-Industrie bis zu 43 Milliarden Euro mobilisiert werden sollen. Die Investitionen sollen unter anderem aus dem EU-Haushalt und der Privatwirtschaft kommen.
Europa habe aber im Vergleich zu den Märkten in Asien und Amerika an Bedeutung eingebüßt, sagte Rudel. Früher seien die Anteile in etwa gleich verteilt gewesen. "Das hat sich verschoben." Europa mache nur noch neun bis zehn Prozent Marktanteil aus. Kunden investieren nach seinen Angaben auch nicht mehr groß in Europa. "Wir wandern mit unseren Kunden mit, ob wir das wollen oder nicht", sagte Rudel.
Rutronik ist einer von etwa einer Handvoll Halbleiter-Distributoren in Deutschland. Diese Firmen arbeiten quasi als Vertrieb der Hersteller vor allem für Mittelständler. Ein großes Logistikzentrum betreibt das Unternehmen in Eisingen bei Pforzheim.
Vergangene Woche hatte der taiwanische Chip-Hersteller TSMC angekündigt, bis zum Jahr 2027 ein Halbleiterwerk in Dresden zu errichten. Geplant sind Subventionen in Milliardenhöhe. Experten stellen jedoch infrage, dass die hiesige Konjunktur den erhofften Schub bekommt. (DPA)
Zahl der Firmeninsolvenzen kräftig gestiegen
Fr, 11.08.2023, 8:42: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist im Juli deutlich gestiegen. In dem Monat beantragten fast ein Viertel (23,8 Prozent) mehr Unternehmen Regelinsolvenzverfahren als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Bereits im Juni hatte es einen Anstieg um knapp 14 Prozent gegeben. Seit August 2022 nimmt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen kontinuierlich zu.
Die Verfahren fließen erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein. Daher liege der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags in vielen Fällen rund drei Monate davor, erläuterte die Behörde.
Für den Mai liegen inzwischen endgültige Zahlen vor: In dem Monat meldeten die deutschen Amtsgerichte 1.478 beantragte Unternehmensinsolvenzen, 19 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Forderungen der Gläubiger bezifferten die Amtsgerichte auf knapp 4 Milliarden Euro. Im Mai 2022 waren es fast 2,2 Milliarden Euro.
Die meisten Insolvenzen je 10.000 Unternehmen entfielen auf die Branche Verkehr und Lagerei mit 8,7 Fällen, gefolgt von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, etwa Zeitarbeitsfirmen, mit 7,4 Fällen. Die wenigsten Insolvenzen gab es in der Energieversorgung.
In den vergangenen Jahren hatten staatliche Hilfen sowie teilweise ausgesetzte Insolvenzantragspflichten die Zahl der Firmenpleiten auf niedrigem Niveau gehalten - trotz Corona- und Energiekrise. Daher hatten Experten einen Anstieg im laufenden Jahr erwartet. (DPA)
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Deutsche Exporte steigen im ersten Halbjahr
Fr, 11.08.2023, 8:30: Die deutschen Exporte sind im ersten Halbjahr insgesamt gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent auf 797,8 Milliarden Euro gestiegen. Nach Deutschland importiert wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres insgesamt Waren im Wert von 699,1 Milliarden Euro. Das waren 4,3 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022.
Der Außenhandelssaldo (Exporte minus Importe) Deutschlands lag im ersten Halbjahr 2023 bei +98,7 Milliarden Euro und war damit mehr als doppelt so hoch wie im ersten Halbjahr 2022 (+41,8 Milliarden Euro).
Wichtigste Exportgüter Deutschlands waren Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile mit einem Wert von 136,5 Milliarden Euro (+15,9 Prozent). Darauf folgten Maschinen mit einem Wert von 112,4 Milliarden Euro und einem Plus von 11,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Wichtigste Importgüter waren Kraftwagen und Kraftwagenteile mit 74,6 Milliarden Euro (+17,6 Prozent) sowie Datenverarbeitungsgeräte (70,3 Milliarden Euro; +1,1 Prozent).
Rückgänge im Außenhandel mit chemischen Erzeugnissen
Im 1. Halbjahr 2022 waren chemische Erzeugnisse noch das wichtigste Importgut gewesen. Die wertmäßige Einfuhr dieser Warengruppe ging im 1. Halbjahr 2023 jedoch gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30,5 Prozent zurück - von 78,5 Milliarden Euro auf 54,6 Milliarden Euro. Im aktuellen Berichtszeitraum sind chemische Erzeugnisse damit auf den vierten Rang der wichtigsten Importgüter zurückgefallen. Auch die Menge der importierten Waren sank um 14,4 Prozent auf 21,0 Millionen Tonnen (1. Halbjahr 2022: 24,6 Millionen Tonnen).
Ursächlich für die hohen Importwerte im Chemiesektor waren im ersten Halbjahr 2022 die Einfuhren im Bereich Lactame aus China, die sowohl für die Kunststoff- als auch für die Medikamentenherstellung verwendet werden können. Im ersten Halbjahr 2023 wurden dagegen kaum noch Importe dieser Lactame nachgewiesen.
Die meisten Waren gingen in die Vereinigten Staaten
Wichtigstes Abnehmerland deutscher Waren im 1. Halbjahr 2023 waren, wie bereits in den Vorjahren, die Vereinigten Staaten. Güter im Wert von 78,0 Milliarden Euro wurden von Deutschland in die Vereinigten Staaten exportiert. Auf den Plätzen zwei und drei der bedeutendsten Exportländer Deutschlands lagen Frankreich (60,5 Milliarden Euro) und die Niederlande (57,7 Milliarden Euro).
Nach Deutschland importiert wurden die meisten Waren in der ersten Jahreshälfte 2023 aus der Volksrepublik China (79,3 Milliarden Euro). Auf den Plätzen zwei und drei der wichtigsten deutschen Lieferländer lagen die Niederlande (54,0 Milliarden Euro) und die Vereinigten Staaten (47,5 Milliarden Euro). (Statistisches Bundesamt)

Deutscher Maschinenbau-Gipfel
Der Maschinenbau-Gipfel 2023 ist vorbei - hier können Sie die Highlights Revue passieren lassen:
- Rekord-Teilnahme: Der Maschinenbau-Gipfel 2023 in Bildern
- Ticker zum #MBG23: Gipfel war ein voller Erfolg
- Christian Lindner wünscht sich eine zweite „Zeitenwende“
- Habeck: Industrie in Deutschland stärker betroffen als andere
- Axel Barten bekommt Preis Deutscher Maschinenbau 2023
- Manufacturing-X: Mit Daten ist es wie mit der Liebe
Die Veranstalter des Maschinenbau-Gipfels, VDMA und PRODUKTION freuen sich, wenn Sie auch 2025 in Berlin dabei sind!
Varta rechnet 2024 wieder mit spürbarem Wachstum
Fr, 11.08.2023, 8:26: Der kriselnde Batteriehersteller Varta plant nach zuletzt schwachen Geschäften für das kommende Jahr wieder mit einem spürbaren Umsatzwachstum. So soll der Erlös 2024 dank anziehender Nachfrage insbesondere bei Batteriespeichern auf mindestens 900 Millionen Euro steigen, wie das Unternehmen in Ellwangen mitteilte. Analysten haben bisher im Schnitt knapp 920 Millionen auf dem Zettel. Für dieses Jahr hat Varta mit rund 820 Millionen nur ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 1,6 Prozent geplant, vor allem weil die Nachfrage nach kleinen wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Knopfbatterien schwach ist.
Im ersten Halbjahr fuhr Varta tiefrote Zahlen ein, der Nettoverlust lag bei 110,4 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch einen kleinen Gewinn von 2,8 Millionen Euro ausgewiesen.
Varta hatte bereits im Juli Eckdaten vorgelegt und dabei die Prognosen für 2023 erneut gesenkt. Der Umsatz fiel in den ersten sechs Monaten um zehn Prozent auf 339 Millionen Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag bei minus 6,8 Millionen Euro - ein Jahr zuvor war es noch ein operativer Gewinn von 68,9 Millionen Euro gewesen. (DPA)
Siemens unter Druck: Vor allem Digital Industries enttäuscht
Do, 10.08.2023, 12:25: Siemens hat am Donnerstag mit enttäuschenden Quartalszahlen für Ernüchterung bei den Anlegern gesorgt. Auch der Ausblick des Technologiekonzerns stieß auf wenig Begeisterung. Im Fokus stand die schwächere Entwicklung der Sparte Digital Industries, welche das Geschäft mit der Digitalisierung der Industrie bündelt. Dieses war in den vergangenen zwei Jahren noch sprunghaft gewachsen und zeigt nun Analysten zufolge eine Normalisierung.
Um die Mittagszeit büßten die zuletzt etwas stabilisierten Siemens-Aktien am Dax-Ende 6,7 Prozent auf 136,70 Euro ein. Sie rutschten damit auf den tiefsten Stand seit März ab sowie unter die 200-Tage-Linie als Indikator für den langfristigen Trend. Seit Jahresbeginn steht ein vergleichsweise bescheidenes Plus von 5,5 Prozent zu Buche. Der deutsche Leitindex ist im selben Zeitraum um mehr als 14 Prozent gestiegen.
Das dritte Geschäftsquartal von Siemens belegte eine Wachstumsabschwächung gegenüber dem Vorquartal. Laut Nicholas Green vom US-Analysehaus Bernstein Research verfehlten Umsätze und Margen in zentralen Unternehmenssparten die Erwartungen. Auch Gael de-Bray von der Deutschen Bank sprach von einer "ziemlich enttäuschenden" Entwicklung.
Mark Fielding von der kanadischen Bank RBC attestierte dem Konzern zumindest gemischte Zahlen. Das Industriegeschäft sei schwach gewesen und habe wegen Digital Industries und der Medizintechniktochter Siemens Healthineers die Erwartungen verfehlt. Auf Konzernebene hätten geringere Kosten indes bewirkt, dass die Ergebnisse unter dem Strich den Erwartungen entsprächen.
Trotz einer überraschend starken Entwicklung der Barmittel stehe unglücklicherweise die Sparte Digital Industries im Mittelpunkt, ergänzte Jefferies-Analyst Simon Toennessen. Andrew Wilson von der US-Investmentbank JPMorgan verwies hingegen darauf, dass die Auftragsentwicklung die Erwartungen deutlich übertroffen habe. Allerdings sei das nur Großaufträgen in der Sparte Mobility zu verdanken - also dem Geschäft mit Bahninfrastruktur, Schienenfahrzeugen und Straßenverkehrstechnik. Dies habe die Schwäche bei Digital Industries und im Geschäft mit intelligenten Gebäuden und Energienetzwerken (Smart Infrastructure) kaschiert.
Die Ziele für das Geschäftsjahr bestätigte Siemens insgesamt zwar, erwartet bei Digital Industries aber ein geringeres Umsatzwachstum als bisher. Auch die Marge dürfte hier leicht niedriger ausfallen als zunächst in Aussicht gestellt. Zudem berücksichtigt das Unternehmen bei seinem Ausblick auf den Gewinn je Aktie (EPS) vor bestimmten Kaufpreiseffekten für Übernahmen weiterhin nicht die schwächelnde Beteiligung am Energietechnikkonzern Siemens Energy. Die Konsensschätzungen für diese Kennziffer dürften sich deshalb als etwas zu hoch erweisen, glaubt Jefferies-Experte Toennessen. (DPA)
Podcast: Eckard Eberle (Siemens) über Industrie 4.0
Industrie fordert breite Entlastung bei Energiepreisen
Di, 08.08.2023, 8:37: Industriepräsident Siegfried Russwurm hat sich für eine breite Entlastung bei den Energiepreisen ausgesprochen. Russwurm sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Stromsteuer muss runter, idealerweise auf das europäisch zulässige Minimum. Das kann die Bundesregierung allein entscheiden." Einen weiteren Preistreiber stellten die Netzentgelte dar, die mit sofort Effekt angepasst werden könnten. "Das wäre eine Entlastung für private Nutzer genauso wie für Handwerker und große Verbraucher in der Industrie."
Angesichts der Konjunkturflaute und der im internationalen Vergleich hohen Energiepreise gibt es eine Debatte über Entlastungen für die Wirtschaft. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will für eine Übergangsphase einen staatlich subventionierten Industriestrompreis für besonders energieintensive Betriebe. Habeck spricht von einem "Brückenstrompreis" von sechs Cent je Kilowattstunde für einen klar definierten Empfängerkreis. Der Koalitionspartner FDP lehnt einen Industriestrompreis ab. Die Union fordert unter anderem, die Stromsteuer und die Netzentgelte zu senken.
Russwurm sagte, es gehe um drei Aspekte. "Erstens brauchen wir, wenn wir über Brücken reden, ein Verständnis darüber, wohin sie führen sollen, was also am anderen Ufer ist." Man brauche eine ehrliche Bestandsaufnahme, wie die Energiekosten 2030 und danach sein würden. "Das darf kein Wunschdenken sein. Sechs Cent für Windstrom, das sind die Kosten am Fuß der Windturbine, die haben nur sehr wenig mit dem Preis für Strom zu tun, den ein Industriekunde 24 Stunden am Tag bezieht und letztendlich für den kontinuierlichen Betrieb seiner Anlage zahlt."
Daneben sei etwa über eine Senkung der Stromsteuer eine Entlastung über die gesamte Breite notwendig, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie. "Drittens gibt es zusätzlich einige Branchen, die man sehr klar definieren kann, die dann trotzdem noch eine weitere spezifische Entlastung brauchen." Dieser sehr überschaubaren Zahl an Unternehmen könne ein Industriestrompreis helfen. (DPA)
Bericht: Taiwanischer Chipkonzern TSMC plant Werk in Dresden
Di, 08.08.2023, 7:57: Der taiwanische Chiphersteller TSMC steht nach einem Medienbericht kurz vor der Entscheidung für eine Ansiedlung in Dresden. Bei der Vorstandssitzung des Unternehmens an diesem Dienstag solle voraussichtlich der Beschluss fallen, berichtete das 'Handelsblatt' unter Berufung auf Regierungskreise. Alle Formalitäten seien geklärt. Das Bundeswirtschaftsministerium wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.
Der Bund hat laut 'Handelsblatt' zugesagt, den Fabrikbau mit fünf Milliarden Euro zu unterstützen, und zwar aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) des Bundes. TSMC will in Dresden demnach vornehmlich Chips für die Automobilindustrie produzieren. Aus Kreisen der Bundesregierung hieß es dem Bericht zufolge, die Ansiedlung von TSMC sei ein enorm wichtiges Zeichen. TSMC will das Werk demnach in einem Gemeinschaftsunternehmen mit den Partnern Bosch, Infineon und NXP betreiben.
Sobald der TSMC-Vorstand grünes Licht gegeben hat, könnte das Unternehmen mit der Bundesregierung eine Absichtserklärung über die Förderung unterschreiben. Die endgültige Entscheidung über die Förderung müsste dann die EU-Kommission treffen. (DPA)
Deutsche Gesamtproduktion erneut gesunken
Mo, 07.08.2023, 8:43: Die deutsche Industrieproduktion ist im Juni weiter gefallen. Im Vergleich zum Vormonat sank die Gesamtherstellung um 1,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang erwartet, waren aber nur von einem Dämpfer von 0,5 Prozent ausgegangen. Im Jahresvergleich wurde im Juni kalenderbereinigt 1,7 Prozent weniger produziert.
Im Mai hatte sich die Produktion allerdings etwas besser als bisher bekannt entwickelt. Wie das Bundesamt mitteilte, blieb die Produktion nach einer Revision vorläufiger Daten mit einem Rückgang um 0,1 Prozent nahezu unverändert. Zuvor war ein Rückgang um 0,2 Prozent gemeldet worden. Im weniger schwankenden Dreimonatsvergleich sank die Herstellung von April bis Juni um 1,3 Prozent.
Belastend wirkte im Juni vor allem die Produktion in der Autoindustrie, die um 3,5 Prozent im Monatsvergleich sank. Die Aktivität am Bau fiel ebenfalls schwächer aus, wie das Bundesamt weiter mitteilte. Dagegen habe die pharmazeutische Industrie mit einem Anstieg der Fertigung um 7,9 Prozent positiv auf das Gesamtergebnis gewirkt. (DPA)
Fast drei Milliarden: Rekordverlust für Siemens Energy
Mo, 07.08.2023, 8:17: Siemens Energy hat im dritten Geschäftsquartal mehr Verlust gemacht als je zuvor seit der Abspaltung von Siemens. Große Probleme bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa und negative Steuereffekte sorgten für einen Fehlbetrag von gut 2,9 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Für das noch bis Ende September laufende Geschäftsjahr erwartet Energy nun laut neuer Prognose insgesamt einen Rekordverlust von 4,5 Milliarden Euro.
Die neuerlichen Probleme beim Sorgenkind Gamesa waren bereits im Juni bekannt geworden. Damals hatte Energy die Belastung mit mindestens einer Milliarde Euro angegeben und seine Prognose zurückgezogen. Die nun veröffentlichten Details treffen den Konzern hart: Durch die Qualitätsprobleme bei Windkraftanlagen an Land erwartet Energy Kosten von 1,6 Milliarden Euro für notwendige Reparaturen. Verbucht wurden sie im abgelaufenen Quartal, wirklich anfallen wird der Großteil aber erst in den nächsten beiden Geschäftsjahren.
Im Offshore-Bereich erwartet der Konzern weitere Belastungen in Höhe von 0,6 Milliarden Euro durch unprofitable Verträge und wegen Schwierigkeiten beim Hochlauf der Produktion. Zu diesen Belastungen bei Gamesa kommt nun auch noch ein negativer Steuereffekt auf Konzernebene von weiteren 0,7 Milliarden Euro.
Jenseits von Gamesa lief es für Siemens Energy besser
Die Ergebnisse zeigten "die Herausforderungen beim Turnaround von Siemens Gamesa", sagte Konzernchef Christian Bruch. Die Leistung der übrigen Geschäftsbereiche gebe ihm "Vertrauen in die Fähigkeit unseres Unternehmens, Geschäfte wieder wirtschaftlich erfolgreich aufzustellen".
Jenseits von Gamesa lief es für Energy deutlich besser. Die drei anderen Bereiche, Gas Services, Grid Technologies und Transformation of Industry konnten ihre Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbessern. Und auf Konzernebene legten auch Auftragseingang und Umsatz zu.
Siemens Energy war 2020 von Siemens ausgegliedert und an die Börse gebracht worden. Seither hat der Konzern noch kein Geschäftsjahr und nur wenige Quartale mit einem Gewinn abgeschlossen. Immer wieder sorgten dabei Probleme mit Gamesa für Gewinnwarnungen und drückten die Zahlen tief ins Minus. Um das Sorgenkind besser in den Griff zu bekommen, hat Energy seine Windkrafttochter, die lange Zeit nur eine Mehrheitsbeteiligung war, inzwischen komplett übernommen. Daran, ob und wie schnell die Probleme nun gelöst werden, dürfte dabei auch die Zukunft von Konzernchef Bruch hängen. (DPA)
Deutsche Industrie erhält erneut deutlich mehr Bestellungen
Fr, 04.08.2023, 8:22: Die deutsche Industrie hat im Juni dank zahlreicher Großbestellungen erneut deutlich mehr Aufträge erhalten. Im Monatsvergleich seien die Bestellungen um sieben Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten mit einem Dämpfer gerechnet und waren im Schnitt von einem Rückgang um zwei Prozent ausgegangen.
Für Auftrieb sorgten wie bereits im Vormonat Mai vor allem großvolumige Bestellungen, die im Zeitverlauf deutlich schwanken können. Wie das Bundesamt weiter mitteilte, ist der Auftragseingang ohne Großaufträge im Juni um 2,6 Prozent gesunken.
Der Anstieg im Vormonat Mai wurde leicht nach unten revidiert, von zuvor 6,4 Prozent auf nur noch 6,2 Prozent. In der Zeit von April bis Juni war der Auftragseingang im Vergleich zu den drei Monaten zuvor nahezu unverändert, wie das Bundesamt weiter mitteilte. Der massive Auftragseinbruch in der deutschen Industrie von knapp elf Prozent im März konnte somit ausgeglichen werden.
In einer Stellungnahme des Bundeswirtschaftsministeriums hieß es, dass der Auftragseingang "von starken Schwankungen und Sondereffekten durch Großbestellungen" geprägt sei. Die Aussichten für die Industriekonjunktur seien angesichts des eingetrübten Geschäftsklimas und der schwachen Weltkonjunktur vorerst weiterhin verhalten. (DPA)
Heidelberger Druckmaschinen startet mit Zuwächsen ins neue Geschäftsjahr
Fr, 04.08.2023, 8:01: Der Maschinenbauer Heidelberger Druck ist dank einer Erholung in Asien und Wachstum im Verpackungsdrucksegment mit einem Umsatz- und Ergebnisplus in das neue Geschäftsjahr 2023/24 (Ende März) gestartet. Der Umsatz sei in den ersten drei Monaten bis Ende Juni von 530 Millionen Euro im Vorjahr auf 544 Millionen Euro geklettert, teilte das im Nebenwerteindex Sdax notierte Unternehmen mit. Die Jahresziele bestätigte der Konzern.
Im Tagesgeschäft lief es für Heidelberger Druckmaschinen deutlich besser. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (Ebitda) legte von 24 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 42 Millionen Euro zu. Dazu trugen auch Preiserhöhungen bei. Die entsprechende Marge verbesserte sich von 4,6 auf 7,7 Prozent. Unter dem Strich verdoppelte sich der Gewinn auf zehn Millionen Euro.
Der Maschinenbauer zeigt sich wegen des anhaltenden Kostendrucks für das laufende Geschäftsjahr (Ende März) weiterhin vorsichtig. Umsatz und bereinigte Marge (Ebitda-Marge) sollen auf dem Niveau des Vorjahres verharren. Damit rechnet das Unternehmen mit einem Erlös von etwa 2,435 Milliarden und einer bereinigten operativen Marge von 7,2 Prozent. (DPA)
Fachkongress Fabrikplanung

Wie plant man als Fabrikplaner strategieoffene Fabriken? Wie implementiert man Veränderungen in den langen Lebenszyklus einer Fabrik? Diese Fragen werden auf dem 19. Fachkongress Fabrikplanung diskutiert.
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Dürr steigert Gewinn deutlich
Do, 03.08.2023, 9:47: Der Maschinenbauer Dürr hat im zweiten Quartal vor allem dank guter Geschäfte mit der Autoindustrie deutlich mehr verdient. "Das zweite Quartal hat die erwartete Beschleunigung gebracht", sagte der Vorstandsvorsitzende Jochen Weyrauch bei Vorlage der Halbjahreszahlen. Diesen Kurs setze das Unternehmen fort, im dritten und insbesondere im vierten Quartal werde es bei Umsatz und Ergebnis nochmals deutlich zulegen. Auch der Auftragseingang liege auf Kurs und dürfte im Gesamtjahr das obere Ende der Zielbandbreite von 4,4 bis 4,8 Milliarden Euro erreichen. Die Jahresziele bestätigte der Vorstand.
Im zweiten Quartal legte der Umsatz im Vorjahresvergleich um knapp sieben Prozent auf 1,12 Milliarden Euro zu, wie das im Mdax notierte Unternehmen mitteilte. Der operative Gewinn zog um mehr als die Hälfte auf 62,6 Millionen Euro an. Dazu trug neben besserer Geschäfte auch ein Sparprogramm bei. Unter dem Strich hat sich der Überschuss mit 37,4 Millionen Euro mehr als verdoppelt. (DPA)
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BMW verdient im zweiten Quartal etwas weniger
Do, 03.08.2023, 9:13: Der Autobauer BMW hat im zweiten Quartal trotz eines guten Laufs im Tagesgeschäft etwas weniger Gewinn gemacht. Unter dem Strich ging der Konzernüberschuss im Jahresvergleich um 2,9 Prozent auf 2,96 Milliarden Euro zurück, wie der Dax-Konzern mitteilte. Grund seien vor allem höhere Steuern gewesen. Der Umsatz im Konzern kletterte hingegen um sieben Prozent auf 37,2 Milliarden Euro, weil BMW mehr Autos verkaufte und teurere Modelle einen größeren Anteil am Gesamtverkauf hatten.
BMW hatte bereits am Dienstag Eckdaten zum operativen Geschäft vorgelegt und dabei auch den Jahresausblick für den Absatz und für die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern im Automobilbau erhöht. Allerdings benötigt der Konzern auch mehr Geld für Investitionen in Elektroantriebe sowie für höhere Vorräte als bisher veranschlagt, was die Anleger herb enttäuschte. Die operative Gewinnmarge im zweiten Quartal war zwar im Jahresvergleich um einen Prozentpunkt auf 9,2 Prozent gestiegen, hier hatten Analysten zuvor allerdings mit einer noch stärkeren Verbesserung gerechnet. Belastend wirkten sich unter anderem negative Währungseffekte, gestiegene Materialkosten und höhere Gewährleistungsaufwendungen aus. (DPA)
Rational profitiert von Preiserhöhungen
Do, 03.08.2023, 8:244: Der Großküchenausstatter Rational hat auch im zweiten Quartal deutlich mehr Umsatz und Gewinn gemacht. "Nach einem erfolgreichen Start in das Jahr 2023 konnten wir auch im zweiten Quartal an diese Erfolge anknüpfen", sagte Unternehmenschef Peter Stadelmann bei Vorlage der Quartalszahlen. Dabei hätten Sondereffekte durch den Abbau des hohen Auftragsbestands beigetragen. Zudem habe das Unternehmen von positiven Umsatzeffekten profitiert, während geplante Investitionen und Ausgaben sich erst in den kommenden Monaten in den Büchern abzeichnen werden. Die Jahresziele bestätigte der Vorstand.
Das Mdax-Unternehmen konnte im zweiten Quartal mehr Geräte verkaufen, profitierte aber auch von Preiserhöhungen. Der Erlös stieg so im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf rund 278 Millionen Euro, wie der Konzern mitteilte. Experten hatten mit einem etwas geringeren Anstieg gerechnet. Auch ergebnisseitig lief es besser als am Markt gedacht. In den drei Monaten bis Ende Juni lag das Betriebsergebnis (Ebit) mit knapp 70 Millionen Euro um 53 Prozent über dem Vorjahr.
Die operative Marge verbesserte sich auf 25 (Vorjahr: 19,5) Prozent, weil die Kosten weniger stark stiegen als der Umsatz. (DPA)
Rational ist der Gesamtsieger der Fabrik des Jahres 2022. Warum das Unternehmen die Jury überzeugt hat, lesen Sie hier:
Schaeffler wird beim Ergebnis zuversichtlicher
Mi, 02.08.2023, 8:43: Schaeffler wird nach einer spürbaren Erholung im zweiten Quartal optimistischer für die Ergebnisse im Gesamtjahr. Vom Umsatz dürften vor Zinsen, Steuern und Sonderposten nun sechs bis acht Prozent operativer Gewinn übrigbleiben, teilte das Unternehmen mit. Bisher hatte Chef Klaus Rosenfeld 5,5 bis 7,5 Prozent auf dem Zettel. Im zweiten Quartal erzielte Schaeffler dank einer Verbesserung im Geschäft mit der Autozulieferung und mit Auto-Ersatzteilen eine Marge von 7,1 Prozent und damit 1,8 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn lag bei 289 Millionen Euro fast um die Hälfte höher und fiel auch besser aus als von Experten geschätzt.
Der Umsatz kletterte um 7 Prozent auf 4,06 Milliarden Euro. Währungsbereinigt wären es 9,8 Prozent mehr gewesen und damit so viel wie von Analysten zuvor erwartet. Die Umsatzprognose bestätigten die Herzogenauracher. Unter dem Strich stieg der Konzerngewinn um 22,5 Prozent auf 138 Millionen Euro. (DPA)
Niedrige Stahlpreise machen Klöckner weiter zu schaffen
Mi, 02.08.2023, 8:12: Der Stahlhändler Klöckner & Co hat im zweiten Quartal weiterhin das ungünstige Preisumfeld zu spüren bekommen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schmolz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 72 Prozent auf 63 Millionen Euro zusammen, wie das Unternehmen mitteilte. Damit erwischte Klöckner gerade so seine eigene Prognosespanne von 60 bis 110 Millionen Euro. Der Umsatz ging um knapp ein Viertel auf 1,97 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich verdiente der Konzern zwölf Millionen Euro nach 151 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Im dritten Quartal will Klöckner beim bereinigten operativen Ergebnis eine Spanne von 40 bis 80 Millionen Euro erreichen. Im Gesamtjahr beziffert der Konzern die Zielspanne auf 220 bis 280 Millionen Euro. Zuvor war hier lediglich von einem deutlichen Rückgang von 417 Millionen Euro die Rede. Von Bloomberg befragte Experten haben beim operativen Gewinn bisher im Schnitt einen Wert von 256 Millionen Euro im laufenden Jahr auf dem Zettel. (DPA)
BMW hebt Jahresausblick nach gutem Quartal an
Di, 01.08.2023, 10:14: Der Autobauer BMW erhöht nach einem guten Lauf im ersten Halbjahr seine Prognosen für den Autoverkauf und die operative Ergebnismarge im Kerngeschäft. Die Marge des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern im Automobilbau erwartet das Management nun bei 9 bis 10,5 Prozent, wie der Dax-Konzern überraschend mitteilte. BMW hatte bislang bei der am Aktienmarkt stark beachteten Kennziffer 8 bis 10 Prozent in Aussicht gestellt. Bei den Auslieferungen gehen die Münchener von einem soliden Wachstum gegenüber dem Vorjahr aus - sprich um fünf bis zehn Prozent. Bisher war nur ein leichtes Plus avisiert worden. Auch bei der Eigenkapitalrendite im Finanzdienstleistungsgeschäft wird BMW zuversichtlicher. Die BMW-Aktie fiel allerdings in einer ersten Reaktion um mehr als vier Prozent.
Grundlage für den Optimismus von BMW-Chef Oliver Zipse sind vorläufige Resultate aus dem ersten Halbjahr. Die operative Marge im Autogeschäft lag bei 10,6 Prozent und damit spürbar über der bisher angepeilten Spanne. Im zweiten Quartal betrug die Marge 9,2 Prozent, ein Prozentpunkt mehr als ein Jahr zuvor.
Das höhere Absatzvolumen, eine vorteilhafte Entwicklung bei den Verkaufspreisen sowie eine Verlagerung hin zu teureren Autos trieben die Ergebnisse an. Der freie Barmittelzufluss im Automobilgeschäft betrug im zweiten Quartal 1,2 Milliarden Euro. Der Anstieg von Vorräten sowie höhere Kosten für Material und Rohstoffe hätten hier belastet, hieß es. Ein Nettoergebnis nannte BMW zunächst nicht, detaillierte Resultate legt das Unternehmen an diesem Donnerstag vor. (DPA)
Daimler Truck nimmt weniger Aufträge an
Di, 01.08.2023, 8:26: Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck hat im zweiten Quartal erneut weniger Aufträge gebucht als ein Jahr zuvor. Im zweiten Quartal nahmen die Schwaben Bestellungen für 96.936 Fahrzeuge an und damit 13 Prozent weniger, wie der Dax-Konzern mitteilte. Daimler Truck geht nach eigenen Angaben wie auch andere Lkw-Bauer derzeit angesichts voller Auftragsbücher wählerisch vor bei der Annahme von Bestellungen; so öffnet das Unternehmen etwa die Auftragsbücher für das kommende Jahr erst spät. Vorstandschef Martin Daum hatte Mitte Juli gesagt, die Nachfrage und mit ihr der Auftragseingang seien weiter stark.
Daimler Truck hatte seinen Jahresausblick angesichts eines gut verlaufenen Quartals bereits angehoben und auch Eckdaten zum Gewinn aus dem Tagesgeschäft vorgelegt. Der Umsatz war um 15 Prozent auf fast 13,9 Milliarden Euro geklettert. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte um 41 Prozent auf rund 1,43 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich stieg der Konzerngewinn von 946 Millionen ein Jahr zuvor auf 1,0 Milliarden Euro. (DPA)
Krones steigert Gewinn kräftig im Quartal
Di, 01.08.2023, 8:01: Der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones hat im zweiten Quartal trotz der jüngsten Schwäche der Wirtschaft in vielen Ländern gut abgeschnitten. Umsatz und Ergebnis legten zu. Ein wesentlicher Grund hierfür sei, dass die Märkte des Unternehmens kaum von Konjunkturschwankungen betroffen seien, teilte das im Sdax-notierte Unternehmen mit. Nach dem außerordentlich hohen Ordereingang im ersten Quartal hätten sich die Kundenbestellungen im zweiten Quartal wie erwartet auf hohem Niveau "normalisiert".
Der Auftragseingang ging in den drei Monaten bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahresquartal um 18 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro zurück. Der Umsatz legte hingegen um 12,5 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zog um 20,9 Prozent auf 106,5 Millionen Euro an. Unter dem Strich legte der Gewinn um 34,3 Prozent auf 57,9 Millionen Euro zu.
Die erst jüngst angehobene Prognose für den Umsatzanstieg wurde bestätigt. Die Zielgrößen für den operativen Gewinn sowie die Rendite auf das gebundene Kapital bekräftigte der Konzern ebenfalls. (DPA)

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Maschinenbau-Verband: AfD könnte negativer Standortfaktor werden
Mo, 31.07.2023, 8:11: Der Präsident des Maschinenbauverbands VDMA, Karl Haeusgen, sieht im Erfolg der AfD ein mögliches Risiko für den Wirtschaftsstandort Deutschland. "Die Partei lehnt vieles ab, was für unsere Wirtschaft wichtig ist, etwa Zuwanderung oder den Euro", sagte Haeusgen der 'Welt'. "Das könnte zu einem negativen Standortfaktor werden."
Über Äußerungen von CDU-Chef Friedrich Merz zu einer möglichen Zusammenarbeit mit der AfD sagte Haeusgen: Für den Standort Deutschland "sind solche Gedankenspiele gefährlich".
Aussagen von Merz im ZDF-Sommerinterview zum Umgang mit der AfD in den Kommunen waren vielfach als Aufweichung der klaren Abgrenzung der CDU zu den Rechtspopulisten interpretiert worden. Merz nannte die Vorwürfe abwegig und machte deutlich, dass der Unvereinbarkeitsbeschluss seiner Partei gelte. Die AfD wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft. (DPA)
Stabilus konkretisiert Jahresziele - Operatives Ergebnis legt zu
Mo, 31.07.2023, 7:32: Der Autozulieferer Stabilus hat im dritten Geschäftsquartal von einer anziehenden Autoproduktion und einem guten Industriegeschäft profitiert. Unternehmenschef Michael Büchsner sprach am Montag laut Mitteilung von erneut deutlichem Wachstum in allen Marktsegmenten. Umsatz und operatives Ergebnis legten zu. Die Ziele für 2022/23 (Ende September) konkretisierte das Unternehmen.
Für das laufende Geschäftsjahr peilt Stabilus nun einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro an und damit das obere Ende der bisherigen Bandbreite. Die bereinigte operative Marge (Ebit-Marge) soll mit 13 Prozent das untere Ende der zuvor anvisierten Spanne erreichen. Im Gegensatz zum Vorjahr sei das laufende Geschäftsjahr negativ beeinflusst durch Währungseffekte im operativen Ergebnis, vor allem zwischen dem mexikanischen Peso und US-Dollar. Diese Effekte verringerten die bereinigte Ebit-Marge.
Im dritten Quartal stieg der Umsatz um gut 13 Prozent auf 306,5 Millionen Euro, wie das im Mdax notierte Unternehmen mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit etwas weniger gerechnet. Vor Zinsen, Steuern und Sonderposten stieg das Ergebnis um 10,6 Prozent auf 41,9 Millionen Euro. Die entsprechende Marge ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 14 auf 13,7 Prozent zurück. Unter dem Strich erzielte Stabilus einen Gewinn von 21,7 Millionen Euro nach 24,3 Millionen ein Jahr zuvor. Das Unternehmen begründete dies vor allem mit negativen Währungseffekten. (DPA)
Kreise: Interesse für Stahlsparte von Thyssenkrupp sinkt
Fr, 28.07.2023, 9:37: Das Interesse mehrerer Unternehmen an einer Beteiligung an der Stahlsparte von Thyssenkrupp schwindet offenbar. So habe sich die staatliche Emirates Steel Arkan aus Abu Dhabi zurückgezogen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf informierte Personen. Als Gründe wurden Sorgen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen sowie die Komplexität des Geschäfts genannt. Auch das Interesse der indischen JSW Steel soll den Informationen zufolge erlahmt sein. JSW und Thyssenkrupp wollten dies nicht kommentieren, Emirates Steel war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Die frühere Konzernchefin Martina Merz hatte Thyssenkrupp als Gruppe weitgehend selbstständiger Unternehmen aufstellen wollen und auch eine Verselbständigung des schwankungsanfälligen Stahlgeschäfts favorisiert. Die Managerin war damit jedoch auf Widerstand gestoßen. Seit 1. Juni ist nun Miguel Ángel López Borrego am Ruder. Die EU-Kommission genehmigte erst kürzlich Fördergelder von bis zu zwei Milliarden Euro für die Stahlsparte durch den Bund und das Land Nordrhein-Westfalen für den Aufbau einer Produktion von klimafreundlich erzeugtem, sogenannten "grünen" Stahl. (DPA)
Kion hebt Prognose nach zweitem Quartal erneut an
Do, 27.07.2023, 9:33: Angesichts gut laufender Geschäfte in seinem Gabelstapler-Geschäft hebt Kion seine Jahresziele an. Der Vorstand rechnet nun statt mindestens 11,2 mit mindestens 11,4 Milliarden Euro Konzernumsatz, wie der Mdax-Konzern bei der Vorlage der Halbjahreszahlen mitteilte. Davon sollen als um Sonder- und Einmaleffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) mindestens 680 Millionen Euro bleiben. Bislang standen mindestens 615 Millionen Euro auf dem Zettel.
Für den Geschäftsbereich mit Lieferkettenlösungen geht der Vorstand zudem im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres von einem besseren zweiten Halbjahr aus, nachdem das Segment im zweiten Quartal nur knapp profitabel war.
In den drei Monaten bis Ende Juni verdiente Kion insgesamt im Tagesgeschäft 192,3 Millionen Euro, was auf Basis eines Umsatzes von gut 2,8 Milliarden Euro einer bereinigte operativen Marge von 6,8 Prozent entsprach. Die Frankfurter erhielten dabei zwar weit weniger Aufträge als vor einem Jahr, konnten aber trotzdem leicht wachsen und vor allem profitabler wirtschaften. Grund dafür ist, dass vor einem Jahr hohe Materialkosten und fehlende Preisklauseln in den Verträgen mit ihren Kunden die Marge belastet hatten. (DPA)
Podcast: Kion-Aufsichtsrätin über Frauen in Führungspositionen
Gute Nachfrage und Erhalt Exportlizenzen: Aixtron hebt Ausblick an
Do, 27.07.2023, 9:01: Fortschritte bei der Erteilung von Exportlizenzen sowie eine weiterhin rege Nachfrage nach Maschinen zur Herstellung moderner, energieeffizienter Halbleiter stimmen Aixtron optimistischer für 2023. Große Chipkonzerne bauen ihre Kapazitäten in diesem Bereich aktuell stark aus, weil die Nachfrage nach besonders leistungsfähigen Elektronikchips im Zuge der weltweiten Digitalisierung, der Elektromobilität und der Energiewende weiter wachsen wird und weil westliche Länder ihre Abhängigkeit von China verringern wollen.
Nach einem Umsatzanstieg um gut ein Drittel im ersten Halbjahr auf knapp 251 Millionen Euro traut Aixtron-Chef Felix Grawert seinem Unternehmen für 2023 nun Erlöse zwischen 600 und 660 Millionen Euro zu, nach bisher avisierten 580 bis 640 Millionen. Dabei steigerten die Nordrhein-Westfalen den Umsatz allein im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 69 Prozent auf 173,5 Millionen Euro. Damit schnitt Aixtron besser ab als von Analysten erwartet. Beim Umsatzausblick liegt der Konsens eher am unteren Ende der neuen Prognose.
Rückenwind lieferte dabei im abgelaufenen Vierteljahr auch die Erteilung zahlreicher ausstehender Exportlizenzen, deren Fehlen Aixtron zuvor noch deutlich gebremst hatte. So waren Behörden überlastet und warfen auch teils einen kritischeren Blick auf bestimmte Abnehmerländer, wohl insbesondere China. Die Behörden hatten daher zusätzliche Schutzmechanismen an den Maschinen verlangt, damit sie nur dafür verwendet werden können, wofür sie auch bestellt worden seien, hatte Grawert vor einigen Monaten gesagt. Dabei stellte er auch eine Erhöhung der Jahresprognosen in Aussicht, sollten die Ausfuhrgenehmigungen erteilt werden.
Von rund 70 Millionen Euro Umsatz, die durch das Fehlen der Genehmigungen bis zum Ende des ersten Quartals nicht realisiert werden konnten, sind bis zum heutigen Tag Anlagen für deutlich mehr als 50 Millionen Euro ausgeliefert worden, hieß es vom Unternehmen auf Nachfrage. Mit dem Rest wird weiterhin bis zum Jahresende gerechnet. (DPA)
Mercedes-Benz verdient auch unter dem Strich mehr
Do, 27.07.2023, 8:51: Der Autobauer Mercedes-Benz hat dank des guten Laufs bei Lieferwagen und Pkw im vergangenen Quartal auch unter dem Strich mehr Gewinn gemacht. Das Konzernergebnis stieg im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 3,64 Milliarden Euro, wie das Dax-Unternehmen mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern legte im zweiten Quartal um 6 Prozent auf 5,21 Milliarden Euro zu. Den Umsatz steigerte der Autobauer dank eines besseren Absatzes um fünf Prozent auf 38,2 Milliarden Euro.
Bereits am Vorabend hatten die Stuttgarter Eckdaten für die Profitabilität in den Geschäftsfeldern vorgelegt und im starken Geschäft mit Vans den Ausblick für das Gesamtjahr angehoben. Auch beim freien Mittelzufluss im Fahrzeuggeschäft wurde das Management um Chef Ola Källenius etwas optimistischer. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll nun auf Vorjahresniveau ebenfalls etwas besser ausfallen als bisher gedacht. (DPA)
Boeing erneut in den roten Zahlen aber trotzdem positive Überraschung
Mi, 26.07.2023, 15:39: Der angeschlagene US-Flugzeugbauer Boeing hat im zweiten Quartal erneut rote Zahlen geschrieben. Probleme in den Lieferketten, gestiegene Kosten für ein militärisches Trainingsflugzeug und eine Tarnkappendrohne sowie andere Sonderposten führten unter dem Strich zu einem Verlust von 149 Millionen US-Dollar (rund 135 Millionen Euro), wie Boeing mitteilte. Schon im ersten Quartal hatte der Konzern einen Verlust erlitten, nachdem er von 2019 bis 2022 bereits vier Jahre in Folge in den roten Zahlen gesteckt hatte. Dennoch sprach Boeing-Chef Dave Calhoun von einem "soliden zweiten Quartal".
Boeing erzielte in den Monaten April bis Juni überraschend einen bereinigten freien Barmittelzufluss von 2,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten damit gerechnet, dass der Konzern wieder einmal Geld verbrennen würde. Die Boeing-Aktie legte im vorbörslichen US-Handel um mehr als drei Prozent zu.
Im zweiten Quartal wirkte sich der Anstieg der Flugzeugauslieferungen positiv auf den Umsatz aus: Der Erlös stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf knapp 19,8 Milliarden Dollar und damit deutlich stärker als von Analysten im Schnitt erwartet. (DPA)
VW-Lkw-Holding Traton wird im Rahmen der Prognosen optimistischer
Mi, 26.07.2023, 14:50: Die VW-Nutzfahrzeugholding Traton wird nach einem Umsatz- und Ergebnissprung im ersten Halbjahr etwas zuversichtlicher für den Rest des Jahres. Zwar bestätigten die Münchener ihren Ausblick, bei der bereinigten operativen Ergebnismarge und dem Mittelzufluss aus dem Fahrzeuggeschäft rechnet das Management um Chef Christian Levin aber damit, das Jahr jeweils in Richtung des oberen Endes der Prognosebandbreiten abzuschließen. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 27 Prozent auf 22,9 Milliarden Euro, das bereinigte operative Ergebnis kletterte mit 1,97 Milliarden Euro auf mehr als das Doppelte. Bei beiden Werten schnitt Traton damit besser ab als von Experten zuvor geschätzt.
Die bereinigte operative Marge lag mit 8,6 Prozent fast doppelt so hoch wie vor einem Jahr - und auch spürbar über der Prognosespanne von sieben bis acht Prozent für das Jahr. Traton begründete das vor allem mit einer besseren Auslastung der Produktion. Deutlich gestiegene Energie-, Rohstoff- und Teilepreise hätten durch höhere Verkaufspreise kompensiert werden können.
Derweil geht Traton eigenen Angaben zufolge weiter zurückhaltend vor bei der Annahme von Aufträgen. Diese sackten im Vergleich zum bestellstarken Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf 125.258 Fahrzeuge ab. Der Auftragsbestand sei weiterhin sehr hoch, hieß es. (DPA)
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Opel-Mutter Stellantis mit Rekordwerten
Mi, 26.07.2023, 10:58: Die Opel-Mutter Stellantis hat wegen entspannter Lieferketten und gesenkter Kosten im ersten Halbjahr profitabler gewirtschaftet als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg das Nettoergebnis um 37 Prozent auf 10,9 Milliarden Euro und erreichte damit einen Rekordwert, wie der Konzern mitteilte. Die bereinigte operative Marge kletterte auf 14,4 Prozent und übertraf damit die Erwartungen von Analysten um mehr als zwei Prozentpunkte.
Die Aktien von Stellantis legten infolge der Neuigkeiten um bis zu drei Prozent zu. Das Niveau konnte das Papier nicht ganz halten. Zuletzt lag die Aktie mit einem Plus von rund zwei Prozent aber immer noch an der Spitze des Eurozonen-Auswahlindex EuroStoxx 50. Damit setzten sie ihren Erholungskurs der vergangenen Wochen fort und nähern sich ihrem Jahreshoch.
Der Hersteller von Marken wie Peugeot, Fiat, Chrysler, Jeep und Opel profitierte im abgelaufenen Halbjahr auch von höheren Auslieferungen. Sie trieben den Umsatz auf das Rekordhoch von 98,4 Milliarden Euro, ein Zuwachs von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Absatz mit batterieelektrischen Fahrzeugen zog um fast ein Viertel an.
Stellantis geht davon aus, dass die Nachfrage in Europa, dem Nahen Osten und Afrika stärker ausfallen dürfte als erwartet. Auch vor diesem Hintergrund bestätigte das Management seine Jahresziele. Europas Autobauer stehen unter wachsendem Druck, da sie ihre Flotten elektrifizieren müssen und gleichzeitig eine schwächelnde Nachfrage fürchten. Zudem geraten ihre hohen Preise der vergangenen Jahre durch günstigere E-Autos aus China unter Druck. (DPA)
MTU legt weiter zu: Operativer Rekordgewinn im Blick
Mi, 26.07.2023, 9:10: Die Erholung der Luftfahrtbranche von der Pandemie hat dem Triebwerksbauer MTU auch im zweiten Quartal kräftige Zuwächse beschert. Dank einer starken Nachfrage nach neuen Antrieben, Ersatzteilen und Wartungen sprang der Umsatz im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro nach oben, wie der Dax-Konzern mitteilte. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) legte um 21 Prozent auf 193 Millionen Euro zu und traf damit in etwa die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.
Der Überschuss legte sogar um 85 Prozent auf 122 Millionen Euro zu, nachdem MTU ein Jahr zuvor wegen einer zerschlagenen Auftragshoffnung eine millionenschwere Sonderbelastung verbucht hatte. "Die Erholung unserer Branche hält im Hinblick auf Flugbewegungen und Auftragslage weiter an", sagte Vorstandschef Lars Wagner.
Er sieht den Triebwerksbauer daher auf einem guten Weg, seine Ziele für 2023 zu erreichen. So rechnet der Manager seit Mitte Juni fest mit einem Rekordergebnis im Tagesgeschäft: Der bereinigte operative Gewinn soll auf etwas mehr als 800 Millionen Euro steigen und damit den bisherigen Höchstwert von 757 Millionen aus dem Jahr 2019 übertreffen. (DPA)
Varta kappt Prognose für operativen Gewinn
Mi, 26.07.2023, 7:59: Der in der Krise steckende Batteriekonzern Varta blickt pessimistischer auf 2023. Der Umsatz werde nur noch das untere Ende der bisherigen Spanne von 820 bis 870 Millionen Euro erreichen, teilte das im Sdax notierte Unternehmen mit. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte zwischen 40 und 60 Millionen Euro liegen. Während Analysten bereits mit einem ähnlich hohen Umsatzwert gerechnet hatten, liegt die neue Prognose für das operative Ergebnis deutlich unter den Erwartungen. 2022 war der Umsatz um ein Zehntel auf knapp 807 Millionen Euro gesunken und das bereinigte Ebitda lag bei 69,5 Millionen.
Varta begründete die neue Prognose damit, dass Kunden weniger nach Produkten fragten und die Lagerbestände bei Herstellern und Verbrauchern weiter hoch seien. Die Konzernführung hofft auf eine Besserung im zweiten Halbjahr, das "traditionell" starke Geschäfte aufweise. Unter anderem erwartet Vorstandssprecher Markus Hackstein von der neuen Fabrik für Energiespeicher in Ellwangen einen positiven Impuls.
Auf Basis vorläufiger Zahlen erlöste Varta im zweiten Quartal rund 175 Millionen Euro und damit etwa 8,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der bereinigte operative Verlust (Ebitda) lag bei fünf Millionen Euro nach einem operativen Gewinn von 30,8 Millionen ein Jahr zuvor. (DPA)
Dassault Systèmes wächst in vielen Bereichen
Mi, 26.07.2023, 7:40: Dassault Systèmes hat im zweiten Quartal nach eigenen Angaben die Erwartungen übertroffen und den positiven Trend des ersten Quartals fortgesetzt. Demnach stiegen im zweiten Quartal sowohl der Gesamtumsatz als auch der Softwareumsatz um jeweils acht Prozent. Dieses Ergebnis stimmt mit den angestrebten Geschäftszielen überein. Verantwortlich dafür waren dem Unternehmen zufolge vor allem die wiederkehrenden Umsätze, die um neun Prozent stiegen.
Eine deutliche Steigerung von sechs Prozent ist zudem beim Umsatz mit Vorablizenzen zu verzeichnen, angetrieben durch eine dynamische Entwicklung in verschiedenen Unternehmensbereichen. Dassault Systèmes verbuchte im zweiten Quartal eine operative Gewinnspanne auf Nicht-IFRS-Basis von 31 Prozent. Die angestrebten Geschäftsziele wurden in dieser Hinsicht übertroffen. Zusätzliche Investitionen sollen auch weiterhin zukünftiges Wachstum unterstützen.
Der Gewinn pro Aktie einschließlich aller Umtauschrechte auf Nicht-IFRS-Basis stieg um sieben Prozent auf 0,28 Euro. Das entspricht einem Plus von 15 Prozent bei konstanten Wechselkursen und liegt damit am oberen Ende der Zielspanne. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 bekräftigte Dassault Systèmes noch einmal seine (Non-IFRS) Ziele: Der Gewinn pro Aktie soll bei 1,18 bis 1,20 Euro liegen. Gleichzeitig wird ein Umsatzwachstum von acht bis neun Prozent angestrebt. (Dassault Systèmes)
Trumpf mit Höchstwert beim Umsatz
Do, 20.07.2023, 9:59: Die Trumpf-Gruppe erzielte im Jahr des 100. Firmenjubiläums ein deutliches Umsatzwachstum. Nach vorläufigen Berechnungen beläuft sich der Wert im Geschäftsjahr 2022/23 (Stichtag 30. Juni 2023) auf 5,4 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2021/22: 4,2 Milliarden Euro).
Im Heimatmarkt Deutschland stieg der Umsatz deutlich um mehr als 30 Prozent auf rund 770 Millionen Euro (Vorjahr: 589 Millionen Euro). In den USA konnte Trumpf das starke Wachstum des Vorjahrs fortsetzen und erzielte einen Umsatz von rund 900 Millionen Euro (Vorjahr: 649 Millionen Euro). Stärkster asiatischer Markt war China mit rund 600 Millionen Euro Umsatz (Vorjahr: 575 Millionen Euro).
Das Ditzinger Unternehmen beginnt das neue Geschäftsjahr zudem mit noch gut gefüllten Auftragsbüchern: Der Auftragseingang übersprang erneut die Fünf-Milliarden-Euro-Marke, blieb mit insgesamt 5,1 Milliarden Euro jedoch rund neun Prozent unter dem Höchstwert des Vorjahrs. (Geschäftsjahr 2021/22: 5,6 Milliarden Euro).
"Trotz anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen haben wir im Jahr unseres 100. Firmenjubiläums ein hervorragendes Geschäftsjahr abgeschlossen. Gleichwohl sehen wir seit einigen Monaten wegen der nachlassenden Weltkonjunktur einen Rückgang bei den Bestellungen", sagt CEO Nicola Leibinger-Kammüller. "In das neue Geschäftsjahr starten wir deshalb trotz noch solider Auftragslage mit der gebotenen Vorsicht.“
Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gruppenweit stieg auf rund 17.900. In Deutschland waren zum Stichtag 30.06.2023 rund 8.800 Mitarbeitende tätig, davon etwa 5.800 am Stammsitz in Ditzingen. (Trumpf)

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ABB steigert Gewinn im zweiten Quartal klar
Do, 20.07.2023, 7:50: Der Schweizer Industriekonzern ABB ist im zweiten Quartal 2023 deutlich gewachsen und hat den Gewinn klar gesteigert. Wie ABB mitteilte, stieg der Umsatz von April bis Juni um 13 Prozent auf 8,16 Milliarden US-Dollar. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte kletterten die Verkäufe gar um 17 Prozent. Mit der höheren Auslastung stieg auch die Profitabilität. Die operative Marge erhöhte sich um volle zwei Prozentpunkte auf 17,5 Prozent. Der Reingewinn schnellte gar auf 906 Millionen US-Dollar hoch nach 379 Millionen im Vorjahr. Seinerzeit hatten der Ausstieg aus einem alten Projekt und der Rückzug aus Russland hohe Sonderkosten verursacht.
Der Auftragseingang, also die Basis des künftigen Umsatzes, nahm hingegen um zwei Prozent auf 8,67 Milliarden ab. Im ersten Quartal hatte ABB noch ein Prozent mehr Aufträge entgegengenommen. Auf vergleichbarer Basis nahm der Auftragseingang im zweiten Quartal um zwei Prozent zu.
Die Prognosen für das Gesamtjahr 2023 werden erhöht. Die EBITA-Marge wird neu bei 16 Prozent erwartet, bisher sollte sie lediglich "über dem Niveau des Vorjahres" liegen (2022: 15,3 Prozent). Für den vergleichbaren Umsatz werden unverändert mindestens zehn Prozent Plus versprochen. (DPA)
Daimler Truck steigert operativen Gewinn stärker als gedacht
Do, 20.07.2023, 7:34: Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck hat im zweiten Quartal überraschend stark zugelegt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe nach vorläufigen Zahlen 1,4 Milliarden Euro erreicht, teilte der Dax-Konzern am Mittwochabend in Leinfelden-Echterdingen mit. Im Vorjahr hatte hier ein operativer Gewinn von 1,1 Milliarden Euro gestanden. Von Daimler Truck befragte Analysten hatten diesmal im Schnitt 1,3 Milliarden erwartet. Der Konzern begründete die Entwicklung mit einem starken Absatz, dem "robusten" Durchsetzen von Preisen und einer positiven Entwicklung des Service-Geschäfts.
Im nachbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate lösten die Nachrichten nur einen kurzen Kurssprung aus. Zuletzt wurde die Daimler-Truck-Aktie dort sogar unter ihrem Xetra-Schlusskurs von 32,82 Euro gehandelt.
Vor Sondereffekten erzielte das Unternehmen im zweiten Quartal den Angaben zufolge einen operativen Gewinn von 1,4 Milliarden Euro, ebenfalls mehr als die 1,0 Milliarden ein Jahr zuvor und mehr als von Analysten im Schnitt erwartet.
Den Angaben zufolge übertrafen alle Segmente die Erwartungen der Branchenexperten. Im Industriegeschäft, das die Fahrzeugsegmente Trucks North America, Mercedes-Benz, Trucks Asia, Daimler Buses und die Überleitung umfasst, lag die bereinigte Umsatzrendite den vorläufigen Zahlen zufolge bei 10,3 Prozent, während Analysten im Schnitt nur 9,2 Prozent erwartet hatten. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte sie bei acht Prozent gelegen. Seine vollständigen Quartalszahlen will das Unternehmen am 1. August veröffentlichen. (DPA)
Habeck rechtfertigt staatliche Förderung für Halbleiterindustrie
Fr, 14.07.2023, 8:30: Wirtschaftsminister Robert Habeck hat staatliche Investitionen in die Halbleiterindustrie in Deutschland verteidigt. Der Bedarf an Halbleitern wachse gewaltig, aktuell kämen sie aber überwiegend nicht aus Europa, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag bei einem Besuch der Chipfabrik von Infineon in Dresden.
"Und deswegen ist die Frage, ob wir einen Teil der Produktion und damit die Technik und das Wissen und die Menschen, die die Technik und das Wissen beherrschen, hier in Deutschland und in Europa haben, eine Frage der wirtschaftspolitischen Souveränität." Die deutsche Wirtschaft könne sich nicht darauf verlassen, dass Lieferketten immer funktionierten.
Die Bundesregierung unterstützt die Ansiedlung von Halbleiterfabriken mit gewaltigen Summen. So soll Intel in Magdeburg bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von 30 Milliarden Euro fast zehn Milliarden vom Staat erhalten. Infineon baut sein Werk für fünf Milliarden Euro aus und strebt laut Vorstandschef Jochen Hanebeck eine staatliche Förderung von einer Milliarde an. Ab Herbst 2026 sollen die ersten Chips die Anlage verlassen. (DPA)
Mehr Chips für Europa - EU-Parlament billigt Milliardenförderung
Di, 11.07.2023, 14:20: Das EU-Parlament hat wie erwartet das Europäische Chip-Gesetz gebilligt, durch das für die Chip-Industrie bis zu 43 Milliarden Euro mobilisiert werden sollen. Die Investitionen sollen unter anderem aus dem EU-Haushalt und der Privatwirtschaft kommen, wie das Parlament am Dienstag in Straßburg mitteilte. Mit dem Gesetz will die EU unter anderem die Produktion von Mikrochips in der EU fördern und dadurch unabhängiger von anderen Märkten wie etwa China werden.
Die CSU-Europaabgeordnete Angelika Niebler bezeichnete das Vorhaben als wichtigen Grundstein für die europäische Halbleiterindustrie. Ihre Grünen-Amtskollegin Henrike Hahn betonte: "Neben Megaprojekten werden jetzt auch Start-ups und kleine und mittlere Unternehmen einfacher gefördert und gezielt unterstützt." Die EU-Staaten müssen der Einigung noch formell zustimmen. Das gilt aber als Formsache.
Intel-Geschäftsführer Pat Gelsinger begrüßte die Abstimmung. "Das ist ein aufregender Tag für Europa." Die EU habe damit ein starkes Signal an Investoren und Firmen gesendet, dass Europa sich für den Aufbau eines wettbewerbsfähigen Ökosystems für Halbleiter einsetze. Das US-Unternehmen plant den Aufbau mehrerer Chipfabriken in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) und Investitionen in Höhe von rund 30 Milliarden Euro. Die Bundesregierung hatte vor Kurzem staatliche Hilfen von 9,9 Millionen Euro genehmigt, die aber ebenfalls noch von der EU bestätigt werden müssen. Daneben plant Intel weitere Investitionen Europa, unter anderem in Polen, Frankreich, Irland und Spanien. (DPA)
Daimler Truck wird optimistischer
Di, 11.07.2023, 8:29: Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck ist nach dem bisherigen "starken" Jahresverlauf optimistischer für 2023. Beim Umsatz sei nun mit 56 bis 58 Milliarden Euro zu rechnen, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Zuvor waren 55 bis 57 Milliarden Euro angepeilt worden. Analysten haben bisher das untere Ende der neuen Prognosespanne auf dem Zettel.
Der Absatz soll bei 530.000 bis 550.000 Stück liegen, nach 510.000 bis 530.000 Fahrzeuge zuvor. Kurz davor hatte Daimler Truck die Absatzzahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Insgesamt wurden demnach knapp 132.000 Fahrzeuge losgeschlagen. Im zweiten Jahresviertel des Vorjahres hatte der Absatz noch bei knapp 121.000 Stück gelegen.
Auch beim Gewinn wird das Unternehmen zuversichtlicher. Die bereinigte Umsatzrendite beim Industriegeschäft soll bei 8,5 bis 10 Prozent liegen. Bisher war man von 7,5 bis 9 Prozent ausgegangen. Daimler Truck verwies zur Begründung auf eine Stabilisierung der Lieferketten, stärkere Kernmärkte, eine robuste Preisdurchsetzung und eine starke Entwicklung des Service-Geschäfts.
"Vor dem Hintergrund der robusten Liquiditätssituation" kündigte das Unternehme zudem an, ab Anfang August eigene Aktien für bis zwei Milliarden Euro zurückkaufen zu wollen. Diese sollen anschließend eingezogen und das Kapital entsprechend herabgesetzt werden. Damit würde der Gewinn je Aktie, eine von Anlegern vielbeachtete Größe, steigen.
Auf der Handelsplattform Tradegate konnten die Papiere denn auch zulegen. Zuletzt lag das Plus im Vergleich zum Schlusskurs im Xetra-Hauptgeschäft bei eineinhalb Prozent. (DPA)
Weiterer Auftragsrückgang für Elektro- und Digitalindustrie
Mo, 10.07.2023, 10:48: Die Neubestellungen in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind den dritten Monat in Folge gesunken. Die Auftragseingänge lagen im Mai um 6,5 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie der Branchenverband ZVEI mitteilte. "Damit war der Wert der eingehenden Bestellungen den dritten Monat in Folge rückläufig", erläuterte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann.
Von Januar bis Mai lagen die Auftragseingänge um 1,9 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Vor allem das Auslandsgeschäft schwächelte. Trotz der gesunkenen Bestellungen sind die Auftragsbücher den Angaben zufolge aber weiterhin gut gefüllt.
Die reale, um Preiserhöhungen bereinigte Produktion der Branche stagnierte im Mai. In den ersten fünf Monaten insgesamt stieg sie gegenüber dem Vorjahreszeitraum aber um 4,7 Prozent. Der Umsatz legte von Januar bis Mai um 13,5 Prozent auf 98,9 Milliarden Euro zu. Im Mai wurde ein Plus von 8,1 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro verbucht. (DPA)
Ifo: Materialknappheit in der Industrie entspannt sich
Do, 06.07.2023, 12:50: Die seit langer Zeit als Wachstumshemmnis geltende Materialknappheit in der deutschen Industrie hat sich einer Studie des Münchner Ifo-Instituts zufolge etwas entspannt. Im Juni hätten nur noch 31,9 Prozent der befragten Firmen von Materialengpässen berichtet. Im Mai waren es noch 35,3 Prozent, teilte das Institut am Donnerstag auf Grundlage seiner aktuellen Umfrage mit. Betroffen sind weiterhin vor allem die Elektrotechnik, der Maschinenbau und die Autobauer.
Der langfristige Mittelwert von 15,2 Prozent sei allerdings noch immer deutlich überschritten. "Die Entspannung kann dem Stimmungsabschwung in der Industrie leider kaum etwas entgegensetzen", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Aufträge können zwar schneller abgearbeitet werden, dennoch kommen im Moment zu wenige neu herein." (DPA)

Rohstoffe: Preise und Infos zu Kupfer und Schrott
Rohstoffe sind in der heutigen globalisierten Welt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Besonders Kupfer und Schrott haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Das liegt auch an den aktuellen Nachhaltigkeitsbemühungen der Industrie.
Kupfer wird unter anderem für die Herstellung von elektrischen Leitungen und Bauteilen verwendet, während Stahlschrott als wichtiger Rohstoff für die Stahlproduktion dient. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte über Kupfer und Stahlschrott - zu welchen Preisen sie gehandelt werden, wo sie herkommen und wozu sie benötigt werden.
Trumpf investiert in Bauprojekte am Firmensitz
Mi, 05.07.2023, 11:03: Trumpf investiert bis 2027 nach eigenen Angaben rund 380 Millionen Euro in Baumaßnahmen am Firmensitz in Ditzingen. Das sei ein Bekenntnis zum Standort sowie dem Großraum Stuttgart, sagte die Vorstandsvorsitzende Nicola Leibinger-Kammüller der 'Stuttgarter Zeitung' und den 'Stuttgarter Nachrichten'.
Bis zum Herbst investiere Trumpf knapp 200 Millionen Euro in den Bau neuer Gebäude für die Lasertechnik sowie in ein neues Aus- und Weiterbildungszentrum, wie das Unternehmen mitteilte. Hinzu kämen bis 2027 weitere rund 180 Millionen Euro, die zum Großteil in ein neues Kundenzentrum flössen.
Im vergangenen Geschäftsjahr, das Ende Juni letzten Jahres endete, verzeichnete Trumpf einen Umsatzrekord von 4,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 310 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigte zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres 16.554 Menschen. (DPA)
Podcast: Trumpf CEO Werkzeugmaschinen über China und Blechbearbeitung
Maschinenbauer stecken mehr Geld in Forschung - Fachkräfte gesucht
Mi, 05.07.2023, 7:30: Maschinenbauer sorgen sich angesichts fehlender Fachkräfte um die Innovationskraft der Branche. Durch den Personalmangel gehe gerade im industriellen Mittelstand Innovationspotential verloren, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands VDMA, Hartmut Rauen, mit Blick auf die Ergebnisse einer Mitgliederbefragung im Juni.
Von rund 400 Unternehmen stellen demnach 90 Prozent Engpässe auf dem Arbeitsmarkt bei Akademikerinnen und Akademikern sowie Fachkräften für Forschung und Entwicklung fest. Jedes zweite Unternehmen spreche sogar von starken Engpässen.
Dabei hat jedes dritte Unternehmen laut VDMA-Umfrage im Jahr 2022 zusätzliche Ingenieursbeschäftigte für den Forschungsbereich eingestellt. Für das Jahr 2023 gehe die Mehrheit der Befragten (54 Prozent) davon aus, dass die Anzahl in ihren Unternehmen weiter steigen wird.
"Unsere Unternehmen melden seit Monaten Einstellungsbedarfe fürs laufende Jahr - auch im letzten Jahr bereits", betonte Rauen. "Sie sind auch bereit, zusätzliche Stellen anzubieten." Die Beschäftigtenzahl im Maschinenbau habe aber nur vergleichsweise geringfügig zugenommen. Von daher sei davon auszugehen, dass die Unternehmen mehr eingestellt hätten, wenn sie die entsprechenden Fachkräfte gefunden hätten.
Trotz der personellen Herausforderung halte die Branche das Tempo in der Forschung und Entwicklung hoch, sagte Rauen: "Nicht ohne Grund sehen rund 50 Prozent der Unternehmen ihre innovationsstärksten Wettbewerber in Deutschland, dabei insbesondere in Süddeutschland." China, die USA und Italien folgen demnach mit deutlichem Abstand.
Im vergangenen Jahr haben rund 90 Prozent der befragten Unternehmen nach eigenen Angaben Forschung betrieben. Demnach verzeichneten 59 Prozent dafür steigende Aufwendungen. Nur sechs Prozent gaben an, weniger für Forschung und Entwicklung ausgegeben zu haben, wie der Verband weiter mitteilte. Bei 35 Prozent der Unternehmen seien die Ausgaben stabil geblieben. (DPA)
Klimaneutralität im Schiffbau füllt Auftragsbücher der Zulieferer
Di, 04.07.2023, 10:30: Der beginnende klimaneutrale Umbau der Schiffsflotten beschert den Zulieferern der Schiffbauer eine zusehends bessere Auftragslage. "Die Investitionen der Reeder haben sehr stark zum Ziel, die klimaneutrale Schifffahrt in die Tat umzusetzen", sagte der Vorsitzende der entsprechenden Arbeitsgemeinschaft (AG) im Maschinenbauverband VDMA, Martin Johannsmann. "Im Neubau, aber gerade auch bei der Modernisierung und Nachrüstung der fahrenden Flotte, wird an herausfordernden Projekten in der deutschen maritimen Zulieferindustrie gearbeitet."
Unter dem Strich sei der Auftragseingang 2022 um fast acht Prozent gestiegen, und auch im laufenden Jahr legten die Bestellungen weiter zu, berichtete der Verband. Das kommt auch der Beschäftigung zugute. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Teilbranche des Schiffbaus einen Zuwachs der Beschäftigung um 1,6 Prozent auf 64.000 Mitarbeitende. Und eigentlich könnten die Betriebe noch mehr Fachkräfte einstellen, finden sie aber nicht. "Den Engpass bilden jetzt tatsächlich die fehlenden Fachkräfte, um die Aufträge zu erfüllen und fristgerecht an die Kunden ausliefern zu können", sagte Johannsmann. "Deshalb sind wir ständig auf der Suche nach Talenten und stellen deutlich mehr in unseren Unternehmen ein."
Die Industrie, die von der Schraube bis zum Navigationssystem und vom Schiffsdiesel bis zur elektronischen Steuerung wichtige Komponenten für Schiffe liefert, sieht sich als weltweiter Marktführer und lebt zu 80 Prozent vom weltweiten Export. Ungefähr die Hälfte des Umsatzes von aktuell 10,7 (2021: 10,3) Milliarden Euro entfällt auf Unternehmen in Bayern und Baden-Württemberg, weitere bedeutende Zulieferer sitzen in Nordrhein-Westfalen und den norddeutschen Bundesländern. (DPA)
Fanuc steigert Umsatz und nähert sich Rekordjahr
Mo, 03.07.2023, 15:29: Fanuc Deutschland ist weiter auf Wachstumskurs: Die „Offensive 2022/2023“ führte laut Unternehmen zu einem gesteigerten Geschäftsergebnis. Der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr lag bei 236 Millionen Euro. Im Vergleich zum Jahr davor ist das eine Steigerung um 22 Prozent. Damit ist das Rekordjahr 2018 nahezu wieder erreicht. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr war die Robotik die stärkste Sparte.
„Der Robotermarkt hat sich im letzten Jahr für uns kontinuierlich weiter entwickelt“, sagte CEO Ralf Winkelmann in einer Pressemitteilung. Dabei seien die 'klassischen' Industrieroboter sowohl von den Stückzahlen als auch vom Umsatz her nach wie vor dominierend, „auch wenn vor allem die Leichtbauroboter der CRX-Baureihe an Bedeutung gewinnen.“
Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wird der Standort Neuhausen weiter ausgebaut. Das neue Gebäude steht kurz vor der Fertigstellung. Zusätzlich wurde in Ladesäulen und den Einsatz regenerativer Energien investiert. (Fanuc)
Auftragsflaute im Maschinenbau: Bestellungen sinken auch im Mai
Mo, 03.07.2023, 10:00: Die Auftragsflaute im deutschen Maschinenbau hat sich im Mai fortgesetzt. Die Bestellungen sanken bereinigt um Preiserhöhungen (real) um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie der Branchenverband VDMA mitteilte. "Unser Bild einer anhaltend schwachen globalen Investitionsnachfrage bestätigt sich", erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. "Noch sind die Auftragspolster für die kommenden Monate groß genug, aber es mehrt sich die Zahl der Unternehmen, die hier eine deutliche Veränderung spüren."
Bei einer jüngst durchgeführten Umfrage des Verbandes gaben 57 Prozent der Unternehmen an, der Auftragsbestand habe in den vergangenen drei Monaten geringfügig oder sogar stark abgenommen.
Besonders deutlich verringerte sich im Mai die Nachfrage nach Maschinen und Anlagen der exportorientierten Industriebranche aus dem Ausland. Die Bestellungen sanken im Jahresvergleich um 18 Prozent, besonders deutlich war der Rückgang dabei im Geschäft mit dem Euroraum (minus 36 Prozent). Das Auftragsvolumen aus dem Inland legte dagegen um neun Prozent zu. "Ohne Großanlagengeschäft wäre es im Inland ebenfalls zu einem hohen Bestellrückgang gekommen", ordnete Wiechers ein.
Im weniger schwankungsanfälligen Drei-Monats-Zeitraum März bis Mai 2023 sanken die Bestellungen insgesamt um real zwölf Prozent zum Vorjahreszeitraum. (DPA)
Jungheinrich: Guter Start ins Geschäftsjahr 2023
Mo, 08.05.2023, 7:33: Jungheinrich ist nach eigener Aussage stark in das Geschäftsjahr 2023 gestartet. Der Auftragseingang aller Geschäftsfelder betrug in den ersten drei Monaten des Jahres knapp 1,4 Milliarden Euro und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr (1,3 Milliarden Euro) leicht verbessert. Der Konzernumsatz lag im ersten Quartal bei knapp 1,3 Milliarden Euro und verzeichnete damit gegenüber dem Vergleichszeitrum ein Wachstum von 22 Prozent. Wesentlicher Treiber dafür war einer Pressemitteilung zufolge das Neugeschäft.
Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) stieg in den ersten drei Monaten 2023 auf einen Höchstwert von 120 Millionn Euro. Es übertraf damit den Vorjahreswert (77,9 Millionen Euro) um 54 Prozent. Dabei berücksichtigt das Ergebnis belastende Effekte im Zusammenhang mit dem Erwerb der Storage-Solutions-Gruppe in Höhe von neun Millionen Euro, die weitestgehend aus einmaligen transaktionsbezogenen Kosten resultieren. Die EBIT-Rendite (EBIT-ROS) erreichte 9,3 Prozent (Vorjahr 7,3 Prozent).
„Wir sind aufgrund der erfolgreichen Arbeit des gesamten Teams weltweit stark in das neue Geschäftsjahr gestartet und blicken daher trotz der weiterhin großen Herausforderungen optimistisch auf den weiteren Verlauf des Jahres“, erklärt CEO Dr. Lars Brzoska.
Vor dem Hintergrund der aktualisierten Unternehmensplanung und der guten Geschäftsentwicklung im 1. Quartal 2023 hat der Vorstand der Jungheinrich AG seine Prognosebandbreiten für das Jahr 2023 mit einer Ad-hoc-Meldung am 24. April 2023 angehoben. Auch die erhöhte Prognose enthält die anteiligen Effekte aus dem am 15. März 2023 vollzogenen Erwerb der US-amerikanischen Storage-Solutions-Gruppe. Jungheinrich rechnet für das Gesamtjahr 2023 nunmehr mit einem Auftragseingang zwischen 5,0 Milliarden Euro und 5,4 Milliarden Euro. Für den Konzernumsatz wird eine Bandbreite von 5,1 Milliarden Euro bis 5,5 Milliarden Euro prognostiziert. (Jungheinrich)
Siemens-Chef will Umsatzanteil von Software und Digitalisierung verdoppeln
Do, 13.04.2023, 7:55: Siemens will die Bedeutung seines Software- und Digitalgeschäfts deutlich ausweiten. "Ich kann mir vorstellen, dass wir längerfristig um die 20 Prozent liegen werden", sagte Vorstandschef Roland Busch dem 'Handelsblatt' (Donnerstagausgabe) mit Blick auf deren Umsatzanteil. Zuletzt lag dieser noch unter zehn Prozent.
Zu dem Wachstum beitragen soll vor allem die neue Digitalplattform Xcelerator, die Busch im vergangenen Jahr vorgestellt hatte. "Wir haben über die Siemens Xcelerator-Plattform neue Kunden und zusätzliche Umsätze gerade aus dem Mittelstand gewonnen", sagte der Manager. Über den Xcelerator will Siemens künftig Hardware- und Softwaremodule vertreiben und zugleich externe Partner anbinden. Knapp ein Jahr nach dem Start bieten laut Busch 70 externe Partner 91 Applikationen und 333 Produktangebote an.
Er sei "sehr zuversichtlich", im laufenden Geschäftsjahr das aktuelle Ziel eines Digitalwachstums von mehr als zehn Prozent trotz der laufenden Umstellung auf ein "Software-as-a-Service"-Mietmodell zu erreichen, sagte Busch. Wenn die Umstellung einmal weitgehend abgeschlossen sei, soll das Wachstum deutlich beschleunigt werden. (DPA)
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Studie: Fachkräfte nur selten im Ausland gesucht
Do, 08.12.2022, 7:58: Deutsche Unternehmen klagen zunehmend über Fachkräftemangel, aber lediglich ein Sechstel von ihnen rekrutiert aktiv im Ausland. 73 Prozent der Betriebe berichteten zuletzt über Engpässe bei Fachkräften, wie aus dem Fachkräftemigrationsmonitor 2022 der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Im Jahr zuvor waren es noch 60 Prozent und 2020 lag der Wert bei 55 Prozent. In der gleichen Zeit blieb der Anteil der Unternehmen, die Fachkräfte aus dem Ausland rekrutierten, in etwa gleich. 2022 bejahen das 17 Prozent der Betriebe.
"Die niedrigen Geburtenraten der Vergangenheit holen uns jetzt ein", sagte Susanne Schultz, Expertin für Migrationspolitik bei der Bertelsmann Stiftung. "Mit dem Renteneintritt der Generation der Babyboomer wird das Problem nun noch größer. Ohne Zuwanderung kann Deutschland den Wohlstand nicht sichern."
Besonders fehlen den Betrieben laut der Erhebung Menschen mit Berufsausbildung. Während 2020 noch 37 Prozent der Unternehmen über Engpässe in dem Bereich klagten, sind es in diesem Jahr 58 Prozent. Von Engpässen im Bereich der Mitarbeiter mit Hochschulabschluss berichteten 29 Prozent. An Fachkräften fehlt es vor allem in der Kranken- und Altenpflege, im Bau und im Handwerk, in der Industrie und Logistik sowie im Tourismus.
Als Hindernisse für eine Rekrutierung im Ausland nennen die Betriebe vor allem sprachliche Verständigungsschwierigkeiten (65 Prozent) und die Schwierigkeit, Qualifikationen einzuschätzen (45 Prozent). 57 Prozent wünschen sich mehr Vereinbarungen zwischen Deutschland und anderen Staaten zur Vermittlung von ausgebildeten Fachkräften.
Die Bertelsmann Stiftung wertete für den Monitor Zahlen zur Zu- und Abwanderung aus. Außerdem ließ sie über das Meinungsforschungsunternehmen Civey von August bis Oktober 2022 Vertreter von Unternehmen befragen. (DPA)
Podcast: Leoni-COO Ingo Spengler zur Zukunft des Zulieferers
Siemens bündelt Qualifizierung in eigener Digitalisierungsakademie
Fr, 02.12.2022, 8:18: Siemens will seine Belegschaft mit einer eigenen Digitalisierungsakademie durch die Transformation der Wirtschaft begleiten. In der "SiTecSkills Academy" sollen deutschlandweit 19 regionale Trainingszentren Kompetenzen für den "digitalen Wandel im Arbeitsumfeld" schärfen, wie der Konzern mitteilte. Damit will Siemens die "Beschäftigungsfähigkeit" seiner Mitarbeiter sichern - also dafür sorgen, dass sie auch in Zukunft das können, was das Unternehmen braucht.
"In passgenaue Fort- und Weiterbildung zu investieren, ist nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch aus Unternehmenssicht sinnvoller, da wir auf bereits bestehendem Know-how unserer Mitarbeitenden aufsetzen können", sagt Judith Wiese, die im Siemens-Vorstand unter anderem für Personalthemen zuständig ist. "Damit bieten wir einen Mehrwert für alle: die Menschen, das Unternehmen und unsere Gesellschaft." (DPA)
Hermle in den ersten drei Quartalen 2022 mit starker Nachfrage
Montag, 14.11.22, 08:31: Hermle hat verzeichnete im bisherigen Verlauf 2022 eine deutliche Nachfragebelebung gegenüber Vorjahr verzeichnet. Der Auftragseingang des Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialisten wuchs in den ersten drei Quartalen 2022 konzernweit um 35,6 Prozent auf 420,2 Millionen Euro (Vorjahr 309,9 Millionen Euro). Die neuen Bestellungen erhöhten sich im Inland um 29,8 Prozent auf 151,0 Millionen Euro (Vorjahr 116,3 Millionen Euro) und aus dem Ausland um 39,0 Prozent auf 269,2 Millionen Euro (Vorjahr 193,6 Millionen Euro). Besonders stark war der Bedarf an kundenindividuellen Automationslösungen. Der Auftragsbestand des Hermle-Konzerns lag per 30. September 2022 bei 211,5 Millionen Euro, das waren 64,7 Prozent mehr als am Vorjahresstichtag (30.09.2021: 128,4 Millionen Euro) und 96,0 Prozent mehr als Ende 2021 (31.12.2021: 107,9 Millionen Euro).
Den Konzernumsatz steigerte Hermle in den ersten neun Monaten 2022 um 39,9 Prozent auf 316,7 Millionen Euro (Vorjahr 226,4 Millionen Euro). Davon entfielen 115,6 Millionen Euro auf das Inland (Vorjahr 92,4 Millionen Euro) und 201,1 Millionen Euro auf das Ausland (Vorjahr 134,0 Millionen Euro), was einer Exportquote von 63,5 Prozent entsprach (Vorjahr 59,2 Prozent).
Die Zahl der Beschäftigten nahm in der Hermle-Gruppe per 30. September 2022 auf 1.375 Personen zu (30.09.2021: 1.309, 31.12.2021: 1.320).
Im Schlussquartal 2022 wird sich die dynamische Entwicklung wegen der unsicheren Konjunktur, zunehmender Belastungen in der Lieferkette und des wegfallenden Basiseffekts weiter abschwächen, so das Unternehmen. Die Risiken für die verbleibenden Wochen des Jahres sind inzwischen jedoch besser abschätzbar und schlagen sich, wie im Halbjahresbericht bereits als günstiges Szenario dargestellt, weniger stark nieder als ursprünglich erwartet. Daher scheint für Hermle im Gesamtjahr 2022 aus heutiger Sicht ein Umsatzplus von rund 20 Prozent erreichbar. Das Ergebnis dürfte sich hierzu unterproportional entwickeln, da im vierten Quartal wegen der sehr hohen Auslastung anders als in den Vorquartalen kein zusätzlicher Kapazitätseffekt mehr zu erwarten ist. (DPA)
Bauindustrie rechnet 2022 mit deutlichem Umsatzrückgang
Di, 25.10.2022, 12:45: Die deutsche Bauindustrie rechnet damit, dass der um die hohen Preissteigerungen bereinigte Umsatz im Jahr 2022 deutlich zurückgehen wird. "Wir halten einen realen Umsatzrückgang von fünf Prozent für realistisch", sagte der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag).
Hohe Materialpreise, steigende Zinsen sowie wirtschaftliche Unsicherheiten hatten zuletzt den Höhenflug am Bau gestoppt, die realen Umsätze waren gesunken. Nur die stark gestiegenen Preise für Bauleistungen hatten zuletzt noch dafür gesorgt, dass Erlöse nominal höher ausfielen als im Vorjahreszeitraum. So waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die preisbereinigten Umsätze (real) im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent rückläufig, nominal stiegen sie um 12,6 Prozent.
Besonders hart getroffen ist der Wohnungsbau. Nach Angaben aus der Branche müssen private Bauherren neben hohen Baukosten und steigenden Zinsen noch die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten stemmen. "Im Augenblick geht es dem Bau noch gut", sagte Hübner weiter. "Aber wir befürchten, dass den Bauherren das Geld ausgeht." (DPA)
IG Metall startet bei Vestas Urabstimmung über unbefristeten Streik
Di, 25.10.2022, 11:49: Der Streit zwischen der IG Metall und der deutschen Tochter des dänischen Windanlagenbauers Vestas über die Aufnahme von Tarifverhandlungen spitzt sich zu. Seit Dienstag ruft die Gewerkschaft die Beschäftigten zu einer dreitägigen Urabstimmung über einen unbefristeten Arbeitskampf auf. "Urabstimmung und Streik sind immer das letzte Mittel", sagte der Verhandlungsführer der IG Metall, Martin Bitter, am Dienstag der DPA. Die Urabstimmung sei eine Reaktion auf die die unveränderte Haltung der Vestas Deutschland GmbH, keine Tarifgespräche mit der Gewerkschaft führen zu wollen.
Die Vestas-Geschäftsführung hatte laut IG Metall im Juli Gespräche abgebrochen. Daraufhin gab es seitens der Gewerkschaft insgesamt vier Warnstreiks, zuletzt im September ganztägig während der Branchenmesse Windenergy in Hamburg.
Der Konflikt betrifft laut IG Metall insgesamt rund 1.700 Beschäftigte, darunter 700 Monteure, die im ganzen Bundesgebiet mit Service und Wartung von Windkraftanlagen beschäftigt sind.
Die IG Metall beklagt seit langem, dass zwar viele Zulieferer der Windindustrie, zum Beispiel Maschinenbauer, traditionell dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie unterliegen. Bei Herstellern und im Servicebereich habe sich die Windbranche aber bisher weitgehend einer Tarifbindung verweigert. (DPA)