Das Freihandelsbakommen Jefta soll das Tor zwischen der EU und Japan noch weiter öffnen.

Das Freihandelsbakommen Jefta soll das Tor zwischen der EU und Japan noch weiter öffnen. - (Bild: Pixabay)

Es ist ganz klar ein winkender Zaunpfahl in Richtung Donald Trump: Das Freihandelsabkommen zwischen Japan und der EU, Jefta. Denn es steht im krassen Gegensatz zu den Protektionismus-Bestrebungen und Strafzoll-Eskapaden des US-Präsidenten. Durch den Pakt zwischen den beiden Wirtschaftsräumen fallen fast alle Zölle weg - und der Pakt umfasst immerhin rund ein Drittel der weltweiten Wirtschaft und betrifft knapp 600 Millionen Menschen.

Verhandelt wurde Jefta seit dem Jahr 2013, die meisten Details 2017 bereits festgezurrt. Die jetzige Unterzeichnung in Tokio hat also eher zeremoniellen Charakter. 

 

VDMA: Signal für Offenheit

Die deutschen Maschinenbauer begrüßen laut einer Mitteilung des VDMA die Ratifizierung des bilateralen Freihandelsabkommens der Europäischen Union mit Japan. „Dieser Erfolg ist ein deutliches Zeichen dafür, dass der Freihandel lebt und dass die EU auch noch gleichgesinnte Partner in der Welt findet. Die Annäherungen bei technischen Anforderungen im Marktzugang und die weitere Öffnung des öffentlichen Auftragswesens in Japan für ausländische Unternehmen begrüßen wir. Hier erhoffen wir uns als Maschinenbauindustrie insbesondere indirekte Impulse für unser zukünftiges Geschäft“, erläutert Ulrich Ackermann, Leiter VDMA Außenwirtschaft.

„Erstmalig wurde in ein bilaterales Freihandelsabkommen der EU ein Kapitel zu klein- und mittelständischen Unternehmen (SMEs) aufgenommen, um deren Chancen auf dem japanischen Markt zu erhöhen. Ein wichtiges Zeichen, spiegelt es doch die Struktur der europäischen Investitionsgüterindustrie wider, erklärt Ackermann anlässlich der EU-Japan Gespräche in Tokyo. „Traditionell weist unsere Industrie ein Handelsdefizit mit Japan auf. Wir sind jedoch nach diesem Abschluss optimistisch, die derzeit bestehende Lücke schließen zu können“, führt Ackermann weiter aus.

So wichtig ist Japan für den deutschen Maschinenbau

Japan ist ein wichtiger Exportmarkt in Asien, der sich zurzeit erfreulich entwickelt. Nach einem positiven Jahr 2016 lieferte die deutsche Maschinenbauindustrie 2017 Güter im Wert von 2,6 Milliarden Euro nach Japan. Dies entsprach einer Steigerung um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Trend hält weiter an. Im ersten Quartal stiegen die Exporte nach Japan im Vergleich zum Vorjahr erneut um 12 Prozent auf insgesamt 710 Millionen Euro. 

BDI: Jefta kommt zum richtigen Zeitpunkt

„Das Freihandelsabkommen mit Japan kommt zum richtigen Zeitpunkt", sagt BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. "Mit Ihren Unterschriften setzen die EU und Japan ein starkes Zeichen für den Freihandel." Zwei führende Volkswirtschaften hätten sich damit auf den Wegfall fast aller Zölle und regulatorischer Schranken geeinigt. Damit schließe die EU den umfassendsten Freihandelsvertrag ihrer Geschichte ab. "Das ist ein hoffnungsvolles Signal in einer für den Welthandel sehr schwierigen Zeit. Japan und die EU stehen gemeinsam für mehr als ein Drittel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Die EU muss diesen Weg konsequent weitergehen und sich weltweit für offene Märkte und regelbasierten Handel einsetzen. Denn eins ist klar: Höhere Zölle lösen keine Probleme, sie schaffen neue."

Mit Material von VDMA und BDI

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