Vorstandsvorsitzender Lars Brzoska, der Anzug und Krawatte trägt.

Vorstandsvorsitzender Lars Brzoska. - (Bild: Jungheinrich)

Der Maschinenbaukonzern Jungheinrich, ein führender Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnik, rechnet im laufenden Jahr mit einem spürbaren Rückgang von Auftragseingängen und Umsatz. Angesichts der Unsicherheiten durch die Ausbreitung des Coronavirus wollte sich der Vorstand nicht auf eine konkrete Vorhersage einlassen, sondern veröffentlichte am Mittwoch Prognosedaten, die vor der Verbreitung des Virus erstellt wurden. Danach erwartet Jungheinrich 3,5 bis 3,8 Milliarden Euro Aufträge und Umsatz, nach 3,9 und 4,0 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Prognose berücksichtigt die ohnehin bereits schwächelnde Weltkonjunktur. 

Aktuell hat der Konzern bislang noch keine negativen Auswirkungen des Coronavirus zu spüren bekommen. "Alle Werke arbeiten und wir planen auch keine Werksschließungen", sagte Vorstandschef Lars Brzoska. Die Lieferketten funktionierten, die Versorgung mit Zulieferteilen sowie der Gesundheitszustand der Belegschaft lägen bislang noch im normalen Bereich. Auch der Auftragseingang sei im Plan. Gleichwohl bereite sich das Unternehmen auf Kurzarbeit vor. Auch behördliche Auflagen könnten zu Werksschließungen führen. Jungheinrich beschäftigt rund 18.400 Mitarbeiter.

Das sagt Jungheinrich zur Corona-Krise

"Die Ausbreitung des Coronavirus wird weitreichende Konsequenzen für die globale Wirtschaft haben", sagte Brzoska. "Wir wollen vor allem unsere Mitarbeiter schützen und die Lieferfähigkeit so lange wie möglich aufrechterhalten." Jungheinrich sei ein sehr wichtiges Unternehmen, um die logistischen Ketten zu sichern, zum Beispiel für die Hersteller und Lieferanten von Lebensmitteln oder Medikamenten. Jedoch sei mit einem deutlichen Rückgang des Marktvolumens in Europa und Asien zu rechnen.

Im abgelaufenen Jahr habe sich Jungheinrich in einem schwierigen Marktumfeld gut behauptet. Der Konzern sieht sich auch für die Zukunft gut positioniert, da er zum Beispiel seit jeher elektrisch betriebene Stapler herstelle und viel Erfahrung in der Lithium-Ionen-Technik besitze. Auch Trends wie die Urbanisierung und zum Online-Handel unterstützten die Entwicklung des Unternehmens, das zum Herbst eine neue Strategie entwerfen will.

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dpa