Karlheinz Blessing

Der Chef des Stahlproduzenten Dillinger Hütte, Karlheinz Blessing, wird wie erwartet Personalvorstand des Volkswagen-Konzerns. - (Bild: VW)

Die Ernennung mit Wirkung zum Anfang des nächsten Jahres hat der Aufsichtsrat des Autoherstellers am Mittwoch beschlossen, wie das Unternehmen nach einer Sitzung des Kontrollgremiums mitteilte. Blessing folgt auf Horst Neumann, der Ende November in den Ruhestand getreten war.

Der 58 Jahre alte Blessing gilt als Manager mit viel Verständnis für die Interessen der Mitarbeiter. Er war in den Jahren von 1984 bis 1991 Mitarbeiter des IG-Metall-Vorstands in Frankfurt. Anschließend machte ihn die SPD zu ihrem Bundesgeschäftsführer. Bei den Dillinger Hüttenwerken begann er im Jahr 1994 als Arbeitsdirektor. Später wurde Blessing Vorstandschef des Stahlunternehmens.

Mit seinem Wechsel in die Position des Arbeitsdirektors bei Volkswagen geht der Manager den Weg von Peter Hartz, der ebenfalls nach seiner Tätigkeit als Personalvorstand bei den Dillinger Hüttenwerken zum Arbeitsdirektor bei Volkswagen wurde. Er wurde später auch als Ideengeber für die sogenannten Hartz-Reformen bekannt. Auf Hartz, der sich in der Folge einer Bestechungsaffäre aus dem Volkswagen-Konzern zurückzog, folgte Neumann.

Dessen Nachfolger Blessing übernimmt die Führung des Personalressorts in einer Zeit der Unsicherheit. Die Volkswagen-Mitarbeiter fürchten derzeit die Auswirkungen des Abgasskandals. Bislang ist unklar, wie die Kunden langfristig auf die Manipulationen von Stickoxid-Werten reagieren und welche Strafen und Schadensersatzzahlungen auf Volkswagen wegen der Abgastricks zukommen. Für eine gewisse Erleichterung sorgte bei dem Autokonzern jüngst aber, dass die ebenfalls befürchteten Manipulationen von CO2-Werten nach einer internen Untersuchung weit weniger Autos betreffen sollen als zuvor angenommen.

Blessings Vertrag läuft nach den Angaben von Volkswagen zunächst für fünf Jahre.

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