Eine Frau schaut sich eine 3D-Druck-Maschine und das Produkt dazu an.

Viele Firmen haben 3D-Druck bereits in ihren Prozessen integriert. - (Bild: Adobe Stock/luchschenF)

Die Idee klang eigentlich vielversprechend: Ein Serviceartikel, in dem wir für die Leser der PRODUKTION aufzählen, welche finanzielle Hilfen und Förderangebote es für Firmen gibt, die sich eine 3D-Druck-Anlage anschaffen wollen. Denn egal ob Herzklappen, Flugzeugteile oder Autokarosserien: 3D-Drucker kommen in der Industrie immer mehr zum Einsatz. Das zeigt sich auch im Umsatz: Laut der Finanzseite ‚Learn Bonds‘ steigt der weltweite Umsatz der 3D-Druck-Industrie bis zum Jahr 2024 um 155 Prozent.

49 Prozent der Unternehmen, die die Technologie nutzen, wenden sie in der Produktion an. Firmen nutzen 3D-Druck außerdem bei Forschung und Entwicklung (42 Prozent) und der Herstellung von Ersatzteilen (40 Prozent). Die Vorteile sehen die Firmen vor allem in der Beschleunigung der Produktentwicklung, dem Angebot an kundenspezifischen Produkten und limitierter Serien sowie der Erhöhung der Produktionsflexibilität.

Nur ein 3D-Druck-Programm

Klang also nach einem sinnvollen Artikel. Doch die erste Ernüchterung kommt schon zehn Minuten, nachdem die ersten Anfragen verschickt wurden: Der Experte des VDMA kennt nur ein Programm, das für Additive Fertigung zugeschnitten ist und zwar die Fördermaßnahme „Linienintegration additiver Fertigungsverfahren“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Dadurch soll der Schritt zu breiteren Nutzung der additiven Fertigung in der Serienproduktion vereinfacht werden. Hier geht es zur Bekanntmachung der Förderung.

Weitere finanzielle Hilfen, die auf 3D-Druck fokussiert sind, sind dem VDMA-Experten nicht bekannt. Man könne jedoch auch beim Thema Additive Fertigung Möglichkeiten wie die industrielle Gemeinschaftsförderung nutzen, erklärt er.

Gut, immerhin eine Maßnahme. Nur leider bleibt es die einzige. Denn auch das Bundeswirtschaftsministerium kann nicht weiterhelfen. Deren Pressesprecherin verweist auf die Förderdatenbank, die einen Überblick über die Förderprogramme des Bundes, der Länder und der Europäischen Union gibt. Hier geht es zur Förderdatenbank.

Doch leider spuckt die Stichwortsuche zu Additiver Fertigung beziehungsweise 3D-Druck nur Fördermaßnahmen zur Digitalisierung aus. Auch die Experten von Bitkom kannten keine weiteren finanziellen Hilfen für Unternehmen.

3D-Druck: Firmen haben schon investiert

Ist der Trend also schon vorbei? „3D-Druck ist einfach keine so neue Technologie mehr“, sagt Julia Dusold, Redakteurin und 3D-Druck-Expertin bei PRODUKTION. Aus Gesprächen mit verschiedenen Unternehmen berichtet sie, dass die Technologie an den Stellen in der Produktion schon angekommen sei, an denen sie sinnvoll ist. Additive Fertigung sei deshalb nicht mehr so selten, als dass es dafür viele Fördermöglichkeiten gibt.

Und Dusold kennt noch einen weiteren Grund: Momentan gehe es in den Firmen weniger um die Technologien selbst, als um die Verknüpfung verschiedener Fertigungstechnologien innerhalb der Prozesskette.

Wer dennoch eine 3D-Druck-Anlage anschaffen möchte, muss deshalb ganz genau schauen, ob es dafür eine Förderung gibt.

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