Kion Standort mit Logo der Unternehmens

„Wir verfügen über ein sehr robustes Geschäftsmodell und eine hohe Widerstandsfähigkeit“, sagte CEO Gordon Riske auf der Kion-Hauptversammlung. - (Bild: Kion)

Der Hersteller von Logistiktechnik Kion hat im zweiten Quartal dieses Jahres eine kräftige Umsatzeinbuße hinnehmen müssen. Wegen der weltweit unterschiedlichen Abwehrmaßnahmen gegen das Corona-Virus seien die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 16 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro gesunken, berichtete der MDax-Konzern Anfang vergangener Woche. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) sank nach den vorläufigen Zahlen von 225 Millionen auf knapp 61 Millionen Euro.

Das Unternehmen konnte aber höhere Auftragseingänge verbuchen als ein Jahr zuvor. Ihr Wert stieg um 11 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Das Unternehmen profitierte dabei vom boomenden Online-Handel und den daraus folgenden Investitionen in Lager- und Logistikflächen. Während sich die Aufträge für diese Lieferkettenlösungen nahezu verdoppelten, lahmte das traditionelle Geschäft mit Gabelstaplern. In China zeichne sich allerdings inzwischen wieder eine deutliche Erholung des Staplermarktes ab, teilte das Unternehmen mit.

Kions Rolle bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Versorgung

Auf der Hauptversammlung sagte Gordon Riske, Vorstandsvorsitzender der Kion Group nun: „Die vergangenen Krisen-Monate sind für unsere mehr als 35.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit größten Herausforderungen verbunden gewesen. Gesundheit und Sicherheit haben für uns nach wie vor allerhöchste Priorität – das gilt natürlich auch für alle Beteiligten der ordentlichen Hauptversammlung.“ Die Versammlung fand erstmals virtuell statt. 

In seinem Bericht betonte der CEO die wichtige Rolle der KION Group bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Versorgung. "Die Kunden können sich auf uns verlassen." So sorgen die Flurförderzeuge der KION-Marken Linde, STILL, Baoli und OM sowie die Materialfluss-Lösungen von Dematic - auch während der Pandemie - für effiziente Lieferprozesse in systemrelevanten Branchen wie der Lebensmittelproduktion oder dem Gesundheitswesen. "Wir helfen dabei, wichtige Grundbedürfnisse der Bevölkerung abzudecken."

Positiver Blick auf 2019

Die Aktionäre billigten mehrheitlich die Vorschläge von Aufsichtsrat und Vorstand, darunter auch die Reduzierung der 2020 zur Auszahlung kommenden Dividende auf 0,04 Euro je Aktie. Riske bat laut Pressemitteilung um Verständnis für diese Entscheidung in einer absoluten Ausnahmesituation. "Unser Ziel ist es, auch in einem Umfeld, das möglicherweise von längerfristigen gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt sein könnte, aus einer möglichst starken Cash-Position heraus aktiv agieren zu können", erläuterte er.

Positiv gestaltete sich der Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr 2019. Die Kion Group hatte nach eigener Aussage ihre Ziele nicht nur erreicht, sondern in einigen Bereichen sogar deutlich übertroffen - und das in einem zunehmend schwierigen Branchenumfeld, das im vergangenen Jahr geprägt war durch makroökonomische Herausforderungen, einen mehrfach verschobenen Brexit, Handelsstreitigkeiten und die Einführung bilateraler Schutzzölle. "Wir verfügen über ein robustes Geschäftsmodell und eine hohe Widerstandsfähigkeit - ein Kernziel unserer Strategie Kion 2027", sagte Riske.

Auch für die Zukunft zeigte sich Riske zuversichtlich. "Es ist uns als Konzern gelungen, die pandemie-bedingt schwierige Geschäftsentwicklung im Bereich der Flurförderzeuge durch Wachstum im Bereich der Automatisierungssysteme zumindest teilweise auszugleichen", sagte Riske mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr und die kürzlich veröffentlichten vorläufigen Zahlen des zweiten Quartals 2020.

"Zwischen April und Juni haben wir in beiden Segmenten ein positives operatives Ergebnis (EBIT bereinigt) erzielt. Das zeigt: Als Komplettanbieter mit starker Verankerung auf allen Kontinenten können wir auch in einer globalen Krise Chancen erfolgreich nutzen."

Quellen: Dpa, Kion Group

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