Team hält Hände in der Mitte zusammen und hält eine Pflanze.

Klimaschutz ist für viele Unternehmen ein wichtiges Thema. - (Bild: freebird7977 - stock.adobe.com)

Klimaschutz ist nicht nur bei den Sondierungsgesprächen zwischen SPD, Grünen und FDP ein wichtiges Thema. Auch bei den Unternehmen steht das Thema ganz oben auf der Agenda. „Die 2010er Jahre waren die Jahre der Digitalisierung. Die 2020er Jahre werden das grüne Jahrzehnt“, sagte kürzlich auch Wolfgang Krenz, Maschinenbau-Experte bei OIiver Wyman.

Immer öfter werden die Unternehmen selbst aktiv und schließen sich zusammen. Das zeigt sich zum Beispiel an der Initiative „Sustainability & Climate Leaders“, die von den Vereinten Nationen und dem Medienunternehmen ‚Bloomberg‘ ins Leben gerufen wurde. Sie ist nach eigener Aussage die Antwort der internationalen Geschäftswelt auf die Klimaschutzmaßnahmen, die zeigen soll, dass die Unternehmen den Wunsch, die Führungsrolle und den Willen haben, wirksame Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel zu ergreifen. Der Klimawandel sei das entscheidende Thema unserer Zeit, heißt es auf der Webseite weiter.

„Regierungen allein können den Klimawandel nicht bewältigen“, sagte Patricia Espinosa, Leiterin des Sekretariats der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, im Grußwort zur Initiative.  Die Herausforderungen des Klimawandels würden auch „enorme wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorteile“ mit sich bringen, wenn die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden.

Die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen – die 17 Sustainable Developement Goals (SDGs) –sollen dabei als Leitlinien dienen. Dazu zählen zum Beispiel bezahlbare und saubere Energie, Gesundheit und Wohlbefinden, Gleichberechtigung sowie eine verantwortungsvolle Produktion.

An der Initiative beteiligen sich die unterschiedlichsten Konzerne aus der ganzen Welt. Es darf aber nicht jedes Unterhemen mitmachen. Denn nur, wer eine klar definierte Nachhaltigkeitsstrategie und Zielsetzung vorweisen kann, wird in die Runde aufgenommen.

Fünf Beispiele: Auch die deutsche Industrie beteiligt sich

Die deutsche Industrie ist mehrfach unter den “50 Climate Leader" vertreten. Zum Beispiel durch Schaeffler. Das Unternehmen wurde anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der Vereinten Nationen als einer von 50 Sustainability & Climate Leaders ausgewählt. Die Ernennung zum Climate Leader sei „Ansporn und Verpflichtung zugleich“, die Nachhaltigkeitsstrategie weiter umzusetzen, erklärt CEO Klaus Rosenfeld in einem Statement. „Nachhaltiger Unternehmenserfolg bedeutet für uns, ökologische und soziale Verantwortung zu übernehmen – in der Produktion, durch den Einsatz unserer Produkte beim Kunden sowie durch die Einbindung unserer Lieferanten“, ergänzt Corinna Schittenhelm, die im Schaeffler-Vorstand für die Themen Personal und Nachhaltigkeit verantwortlich ist.

Auch Zeiss, das übrigens genau wie Schäffler im aktuellen Top-20-Maschinenbau-Ranking vertreten ist (hier geht es zum Artikel), darf sich Climate Leader nennen.

Ebenfalls Teil der Initiative ist Jungheinrich. „Mit unseren energieeffizienten Fahrzeugen und intelligenten Automatisierungslösungen senken wir die CO2-Emissionen in der Intralogistik“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Lars Brzoska. Wie viele Unternehmen auch, hat sich Jungheinrich das Ziel gesetzt, klimaneutral zu werden.

Der Intralogistikanbieter SSI Schäfer ist auch mit von der Partie. „Wir brauchen eine wirtschaftlich effiziente wie nachhaltige Logistikorganisation, um den Energieverbrauch, die CO2-Emissionen und die Kosten zu senken und gleichzeitig kurze Lieferketten und gesunde Arbeitsbedingungen zu fördern“, erklärt CEO Steffen Bersch.

Die 3D-Druck-Industrie vertritt EOS. „Nachhaltiges Denken liegt in unserer Unternehmens-DNA. Wir haben die Innovationskraft und die Haltung, um etwas zu bewegen“, sagt EOS-Chefin Marie Langer.

„Sustainability & Climate Leaders“ ist dabei nicht die einzige Nachhaltigkeits-Initiative von Unternehmen. Erst in dieser Woche haben sich knapp 70 Firmen mit einem Appell an die kommende Bundesregierung gewendet. Sie solle in den ersten 100 Tagen eine „Umsetzungsoffensive für Klimaneutralität“ vorlegen, heißt es in dem Schreiben. Unterzeichner sind unter anderem Thyssenkrupp und SAP.

Mehr zu dieser Initiative lesen Sie in diesem Artikel: „Thyssenkrupp und Co: Politik muss mehr für Klimaziele tun“.

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