Sie ist die Chefin von Thyssenkrupp: Martina Merz.

Sie ist die Chefin von Thyssenkrupp: Martina Merz. - (Bild: Thyssenkrupp)

Bei den Beschäftigten des angeschlagenen Thyssenkrupp-Konzerns wächst der Unmut über den Kurs der Unternehmensführung. Mitarbeiter der Stahlsparte wollen an diesem Dienstag (3. Dezember) vor der Hauptverwaltung von Thyssenkrupp Steel Europe in Duisburg demonstrieren.

Was die Gewerkschaft dem Management vorwirft

Einen Tag später ist eine Demonstration von Beschäftigten der Aufzugssparte vor der Konzernzentrale in Essen geplant, wie die IG Metall am Donnerstag mitteilte. Die Gewerkschaft wirft dem Management eine Hinhaltetaktik bei seinen Plänen für den Konzernumbau vor.

Bei Thyssenkrupp sei das Stahlgeschäft in seiner Existenz bedroht, so die Gewerkschaft. Es müsse dringend ein Zukunftskonzept mit Investitionen und Sicherheiten für die Beschäftigten geben. Der für diesen Bereich des Konzerns geltende Zukunftssicherungsvertrag laufe zum Jahresende aus.

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"Wer die Beschäftigten im Dunkeln lässt, darf sich nicht wundern, wenn diese das Tageslicht nutzen, um endlich ein klares und deutliches Signal für Sicherheiten und Zukunftskonzepte einzufordern", sagte der NRW-Bezirksleiter der IG Metall, Knut Giesler. Die Zeitung WAZ hatte zuvor über die Demonstrationen berichtet.

4.000 Jobs in Deutschland fallen weg

Der Stahl- und Industriekonzern steckt seit langem in der Krise und schreibt rote Zahlen. Nach bisherigen Planungen will der Konzern 6.000 Stellen streichen, davon 4.000 in Deutschland.

Personalvorstand Oliver Burkhard hatte bei der Vorlage der Bilanz für das abgelaufenen Geschäftsjahr allerdings gesagt, es könne noch nicht ausgeschlossen werden, "dass es mehr Stellen werden, die wir abbauen müssen".

Aufzugssparte soll Konzernumbau finanzieren

Geld für den Umbau des Konzerns soll die profitable Aufzugssparte bringen. Ob dies über einen Börsengang, einen Komplett- oder einen Teilverkauf geschehen soll, ist nach Unternehmensangaben noch offen.

Ein Konzept, wie es beim Stahl nach dem Verbot der geplanten Fusion mit dem indischen Konkurrenten Tata Steel weitergehen soll, will der Vorstand im Dezember mit dem Aufsichtsrat und den Arbeitnehmervertretern besprechen.

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Was Thyssenkrupp für das noch laufende Geschäftsjahr erwartet

Thyssenkrupp blickt insgesamt vorsichtig auf das laufende Geschäftsjahr 2019/2020, wie das Unternehmen am 21.11.2019 mitteilite. Die wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten geben dem Konzern eine nur begrenzte Sichtweite. Insbesondere in den zyklischen Geschäften mit Werkstoffen und bei den Auto-Komponenten führe dies zu einer eingeschränkt verlässlichen Planbarkeit.

Vor dem Hintergrund der Fortschritte bei den Industriegütergeschäften insgesamt und einer insgesamt schwächeren Ergebnisentwicklung der Werkstoffgeschäfte rechnet der Vorstand mit einem Bereinigten EBIT auf Vorjahresniveau. Der Free Cashflow vor M&A werde unter Vorjahresniveau liegen.

Zuflüsse kommen aus den operativen Verbesserungen, in Abhängigkeit von Zuflüssen des Auftragseingangs und Zahlungsprofils von Projekten im Anlagenbau und bei Marine Systems. Belastend wirken die erwartete Kartellstrafe und die im Zuge der Umsetzung des Konzernumbaus deutlich höhere Auszahlungen für Restrukturierungen im mittleren dreistelligen Millionen-Betrag. Die Aufwendungen für die Intensivierung der Restrukturierungen (Sondereffekte) werden unter dem Strich zu einem deutlich höheren Jahresfehlbetrag als im Vorjahr führen, heißt es seitens des Unternehmens.

Mit Material von Thyssenkrupp und dpa.

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