Kollegen, die zusammen an einem Tisch sitzen, Stifte in der Hand haben und auf ein Blatt Papier schauen. Auf dem Tisch stehen zudem zwei Laptops.

Aufgrund der Coronakrise arbeiten immer mehr Menschen im Homeoffice. - (Bild: Pixabay)

Die IG Metall fordert Verbesserungen für Arbeitnehmer bei der geplanten Erleichterung für Kurzarbeit. "Hier besteht dringender Korrekturbedarf", sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. 

Die Bundesregierung hatte ein Gesetz auf den Weg gebracht, sodass für mehr Unternehmen als bisher Kurzarbeitergeld von der Bundesagentur für Arbeit (BA) fließen kann. Die Sozialbeiträge sollen ihnen dabei voll von der BA erstattet werden.

Kurzarbeit: Hofmann kritisiert Entgelteinbußen

Hofmann kritisierte: "Arbeitgeber werden durch Kurzarbeit deutlich entlastet, Beschäftigte müssen hingegen Entgelteinbußen hinnehmen." Dies erzeuge eine soziale Schieflage. "Wir fordern den Gesetzgeber auf, verbindlich zu regeln, dass die Erstattung des Arbeitnehmeranteils an den Sozialabgaben an die Beschäftigten weiterzugeben ist", so Hofmann. "Denn auf die Beschäftigten kommen Entgelteinbußen von bis zu 40 Prozent zu."

Beim Kurzarbeitergeld übernimmt die BA 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns, wenn ein Unternehmen Mitarbeiter in Kurzarbeit schickt. Bei Arbeitnehmern mit Kind sind es 67 Prozent. Erleichtertes Kurzarbeitergeld soll laut Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) "einen Schutzschirm für Arbeitsplätze" in der Corona-Krise bieten.

IG Metall warnt vor Einbruch des privaten Konsums

Der Gewerkschaftschef warnte: "Es wäre ein Bärendienst an der notwendigen konjunkturellen Stabilität, wenn in Folge von Kurzarbeit der private Konsum einbrechen würde."

Allerdings beinhalte der gesamte Gesetzentwurf auch richtige Maßnahmen, um die Unternehmen kurzfristig zu unterstützen. Dass ihnen eine Senkung der Lohnkosten bei Arbeitsausfall ermöglicht werde, sei richtig. 

Heil will das Gesetz, das am Dienstag per Umlaufbeschluss vom Bundeskabinett auf den Weg gebracht wurde, am Mittwoch in Berlin vorstellen. Es beinhaltet auch weitere, schon länger geplante Schritte, um Beschäftigte und Unternehmen im Strukturwandel etwa durch Digitalisierung zu unterstützen. Dabei geht es etwa um erweiterte Fördermöglichkeiten für Qualifizierung. 

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dpa