
Es drohen weitere Absatzrückgänge in den kommenden Monaten. (Bild: Olivier Rateau - stock.adobe.com)
Die Lage der Autobranche ist der Beratungsgesellschaft EY zufolge weniger rosig als Kennzahlen von Herstellern vermuten lassen. So gerate der Verkauf von Neuwagen in China wegen den dortigen Corona-Lockdowns unter Druck. Das berichtete EY (Ernst & Young) in einer Studie zu den Geschäftszahlen der 16 weltweit größten Autokonzerne. Unter ihnen sind Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW.
China ist für die drei deutschen Konzerne der größte Einzelmarkt. "Ein Ende der rigorosen Corona-Politik der chinesischen Behörden ist noch nicht absehbar, daher drohen hier weitere Absatzrückgänge in den kommenden Monaten", warnte EY-Branchenberater Peter Fuß.
Der Verkauf von Autos an Verbraucher war laut chinesischen Branchenangaben im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 35,7 Prozent eingebrochen.
Tatsächliche Lage ist extrem angespannt
Große Hersteller verkauften weltweit von Januar bis Ende März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Schnitt zwar weniger Autos. Doch Unternehmen verdienten meist besser, wie die Studie ergab. Bei der Umsatzrendite, bei der Umsatz und operativer Gewinn in Beziehung gesetzt werden, lag der US-Elektroautobauer Tesla mit 19,2 Prozent klar vorne. In der Rangliste der Branchengrößen folgen Mercedes-Benz mit 15 Prozent, Volkswagen mit 13,3 Prozent und BMW mit 10,9 Prozent.
"Die nackten Zahlen zum ersten Quartal sind hervorragend, die tatsächliche Lage in der Autoindustrie ist hingegen extrem angespannt", resümierte der Leiter der Mobilitätssparte Westeuropa bei EY, Constantin Gall. Vor allem Hersteller von Oberklassefahrzeugen profitieren demnach von einer Ausnahmelage: Angesichts des Chipmangels werden Halbleiter vor allem in große und teure Wagen eingebaut. Gleichzeitig gibt es kaum noch Preisnachlässe, da die Nachfrage hoch ist. An einigen Unternehmen gehe der Gewinnboom allerdings vorbei, sagte Gall.
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

Ticker: Ukraine-Krieg trifft Wirtschaft
Putin schickt seine Truppen in einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Welche Auswirkungen das auf die Wirtschaft hat, lesen Sie hier in unserem Live-Ticker.Weiterlesen...

Autozulieferer Allgaier hat einen neuen Besitzer
Der Ex-Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat den Autozulieferer Allgaier nach China verkauft. Das sind die Hintergründe.Weiterlesen...

Bauarbeiten für LNG-Terminal in Wilhelmshaven können starten
Der Weg für den Bau des ersten deutschen LNG-Terminals in Wilhelmshaven ist frei. Aber das Tempo hat trotz der Abhängigkeit von Russland nicht nur Freunde.Weiterlesen...

Auf dem Weg zum selbstorganisierten Warenlager
In der Werkslogistik ist die Zukunft schon Gegenwart: Längst bewegen sich autonome Transportsysteme flink, führerlos und kollisionsfrei durch Industriehallen – und organisieren sich dabei zunehmend selbst.Weiterlesen...

Horn-Auszubildender deutscher Meister im CNC-Fräsen
Wer Meister im CNC-Fräsen werden will, der muss drei komplexe Bauteile innerhalb einer vorgegebenen Zeit konstruieren, programmieren und fertigen.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit