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Linde will wieder mit Praxair über eine Fusion reden. Der Chef der Münchner, Wolfgang Büchele, legt sein Amt nieder. - (Bild: Linde)

Alle Mitglieder des Aufsichtsrates hätten die Wiederaufnahme der Gespräche unterstützt, hieß es.

Auch die Führungsfrage hat Linde gelöst: Das frühere langjähre Linde-Vorstandsmitglied Aldo Ernesto Belloni wird mit Wirkung zum 8. Dezember neuer Vorstandsvorsitzender von Linde und Arbeitsdirektor. Seine Bestellung endet 2018. Der noch amtierende Linde-Chef Wolfgang Büchele legt sein Amt mit Ablauf des heutigen Tages nieder.

Praxair hatte bei Linde Ende November überraschend angeklopft und einen neuen Fusionsvorschlag vorgelegt. Dabei soll der US-Konzern Zugeständnisse an den deutschen Partner gemacht haben.

Sollte die Megafusion gelingen, würde der weltgrößte Gasekonzern entstehen. Linde hat einen Börsenwert von gut 29 Milliarden Euro, Praxair kommt auf knapp 33 Milliarden. Zudem ergänzen sich die beiden Unternehmen regional sehr gut. Praxair ist in den USA und in Südamerika stark vertreten, Linde ist stark in Europa und Asien positioniert.

Laut diversen Brancheninsidern haben die Amerikaner bei ihrem neuerlichen Werben ausreichende Zugeständnisse an die ein wenig zögerliche Braut aus München gemacht. Demnach seien es durchaus eine Option, jeweils eine Konzernzentrale in den USA und eine in Bayern zu unterhalten.

Wie das "Manager Magazin" berichtet, haben die 200 Beschäftigen der Linde-Zentrale eine Standortgarantie zweischen drei und fünf Jahren erhalten. Außerdem soll Praxair Linde auch bei der besetzung von Führungspositionen und bei der Ansiedelung eines gemeinsamen Hauptsitzes entgegen gekommen sein, berichtet das Blatt auf seiner Website. Die Kosten dafür wären demnach zu vernachlässigen: Bei einer Fusion würden Synergien von bis zu einer Milliarde erwartet. Die 5500 Linde-Mitarbeiter würden geschont, da das deutsche Praxair-Geschäft ohnehin verkauft werden müsse, sagten Insider laut dem "Manager Magazin". Praxair würde seine Anlagen zudem künftig von Linde beziehen und sie nicht bisher am Markt kaufen.  

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