Litarion hatte im Januar einen Insolvenzantrag gestellt, nachdem das Mietverhältnis über die Betriebsimmobilie durch den Eigentümer, die zum Daimler-Konzern gehörende Firma Li-Tec, wegen erheblicher Mietrückstände gekündigt wurde.
Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg hatte in den letzten Wochen und Monaten einen Investorenprozess vorangetrieben, um dem Unternehmen dennoch eine Perspektive zu ermöglichen. Daraufhin hatten zwei strategische Investoren konkrete Kaufangebote vorgelegt. Bedingung für das Zustandekommen einer Investorenlösung ist allerdings eine Einigung der Investoren mit Daimler über die Weiternutzung der Immobilie. Daimler hat nunmehr Wienberg darüber informiert, dass die Verhandlungen über einen Anschlussmietvertrag mit den Investoren endgültig gescheitert sind.
Wienberg hat den Betriebsrat der Litarion bereits informiert. Die noch 120 Mitarbeiter werden in den nächsten Tagen ihre Kündigungen erhalten. „Für die Beschäftigten, die bis zuletzt gehofft hatten, ist das natürlich eine herbe Enttäuschung“, sagte Wienberg. „Allerdings lässt das Insolvenzrecht hier keinen Handlungsspielraum.“ Die Insolvenzordnung erlaubt die Fortführung insolventer Unternehmen nur dann, wenn die Gläubiger dadurch keinen Nachteil erleiden. Ohne Aussicht auf eine zeitnahe Investorenlösung ist vorliegend aber von solchen Nachteilen auszugehen.
Die Litarion GmbH ist einer der größten europäischen Hersteller von Komponenten für Lithium-Ionen-Zellen für mobile und stationäre Energiespeicher. Das Unternehmen bietet zudem auch eigenentwickelte Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batteriezellen und – module an.
HWW