Branche im Minus.

Die Branche war schon im Jahr vor Corona ins Minus gerutscht. (Bild: industrieblick - stock.adobe.com)

Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie haben trotz guter Auftragslage zu kämpfen. "Die M+E-Produktion bleibt weiterhin schwach", teilte Gesamtmetall-Chefvolkswirt Lars Kroemer der Deutschen Presse-Agentur mit. Lieferengpässe und steigende Preise für Energie, Material und Vorleistungen bremsten die Erholung nach zwei Rezessionsjahren immer stärker aus. Das Niveau des Vorkrisenjahres 2018 werde auch in diesem Jahr nicht erreicht.

Im vergangenen Jahr steigerte die Branche ihre Produktion zwar um 4,5 Prozent, wie der Verband unter Bezug auf das Statistische Bundesamt mitteilte. Um den Einbruch der vorherigen beiden Jahre auszugleichen, seien jedoch 20 Prozent notwendig gewesen.

Keine Spur von Erholung gab es demnach im Fahrzeugbau. Die Autobranche hatte nicht genug Chips für neue Autos und musste die Produktion drosseln. Das Branchensegment büßte fünf Prozent ein. Besser lief es für die Elektroindustrie mit einem Plus von zehn Prozent, für Hersteller von Metallerzeugnissen mit acht Prozent Produktionszuwachs und den Maschinenbau mit plus sieben Prozent.

Stark gestiegene Energiepreise belasten die Unternehmen. Sie müssen außerdem für Vorleistungsgüter deutlich höhere Aufpreise bezahlen als sie beim Verkauf ihrer Investitionsgüter durchsetzen können, wie Gesamtmetall erklärte. In gut drei Viertel der Mitgliedsunternehmen hemme Materialmangel die Produktion.

"Die Kosten steigen schneller als die Erlöse, was die Erholung zusätzlich bremst und die finanziellen Möglichkeiten für Investitionen und Innovationen gerade in den massiv vom Strukturwandel betroffenen Zuliefererunternehmen weiter einschränkt", sagte Kroemer weiter.

Die Branche war schon im Jahr vor Corona ins Minus gerutscht. Unter dem Eindruck des EU-Austritts Großbritanniens und von Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China senkte die exportstarke Metall- und Elektroindustrie ihre Produktion 2019 um 4,5 Prozent. In der Corona-Krise 2020 schrumpfte diese um weitere 14 Prozent.

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dpa