Aus einer Laptop-Tastatur wächst eine Pflanze

Das Potential der Mitarbeitenden wird beim Thema Nachhaltigkeit nicht optimal genutzt - (Bild: troyanphoto - stock.adobe.com)

Das Thema Nachhaltigkeit ist zwar in der Gesellschaft angekommen aber längst noch nicht in den strategischen Zielen und operativen Prozessen vieler Unternehmen verankert. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des internationalen Forschungs- und Beratungsunternehmens Great Place to Work. Sie untersuchte darin das Nachhaltigkeitsverständnis deutscher Unternehmen aus der Sicht der Mitarbeitenden. Die Studie wurde gemeinsam mit dem „Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production“ (CSCP) durchgeführt und kommt zu dem Ergebnis, dass das Thema Nachhaltigkeit zwar in der Gesellschaft angekommen aber längst noch nicht in den strategischen Zielen und operativen Prozessen vieler Unternehmen verankert ist.

Die Inhalte und Methodik der Befragung orientierten sich am Aufbau des Deutschen Nachhaltigkeitskodex. Dabei ist ein breites Nachhaltigkeitsverständnis maßgeblich, das deutlich über Umweltthemen hinausgeht. So unterscheidet die Befragung zum einen zwischen der Nachhaltigkeitsstrategie und dem Prozessmanagement der Unternehmen und geht dann in einer weiteren Ebene auf die konkreten Themen Umwelt, Gesellschaft und Compliance ein. Alle 24 Aussagen der Befragung konnten einem Themenfeld zugeordnet werden.

Potential der Mitarbeitenden wird nicht optimal genutzt

Aus Sicht der Mitarbeitenden haben Unternehmen unterschiedliche Stärken und Entwicklungsthemen im Bereich Nachhaltigkeit. Offenkundig werden die Themen „Gesellschaft“ – hier stellvertretend das Thema Chancengleichheit – und Compliance gut bedient. Potenziale werden aus Sicht der Befragten vor allem bei Umweltthemen gesehen.

Auf die Aussage: „Wir arbeiten aktiv daran, bis zum Jahr 2030 den Ausstoß von Treibhausgasen durch unsere Geschäftstätigkeit deutlich zu verringern“ antworten jedoch nur 34 Prozent der Befragten zustimmend. Besonders die jungen Befragten (18-24 Jahre) machen sich Sorgen über den Klimawandel und den Zustand der Natur (74 Prozent). Nur etwa die Hälfte (55 Prozent) aller Befragten sind zufrieden mit dem Beitrag, den das eigene Unternehmen für die Gesellschaft leistet.

Die Studienergebnisse machen deutlich: Es gibt offenkundig noch großes Potenzial, die eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten im Unternehmen besser zu strukturieren und zu erklären sowie die Mitarbeitenden zu aktivieren. Denn nur etwa 32 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass Mitarbeitende, die sich in ihrem Unternehmen für Nachhaltigkeitsthemen einsetzen, große Unterstützung erhalten.

Nachhaltigkeit ist auch ein HR-Thema

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit ist in der Gesellschaft angekommen und schließt die Arbeitswelt mit ein. Eine hohe Arbeitszufriedenheit stiftet Sinn, fördert Engagement, Mitarbeitende werden gewonnen, gehalten und gut entwickelt. In Zeiten enormen Fachkräftemangels und mit Blick auf den demografischen Wandel, sichert ein gutes Nachhaltigkeitsmanagement zunehmend auch den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen.

HR-Verantwortliche und Recruiter müssen sich die Frage stellen, wie das Engagement des Unternehmens in puncto Nachhaltigkeit für die Mitarbeitenden noch besser ausgestaltet und herausgestellt werden kann, so dass sich Identifikation und Zufriedenheit der Beschäftigten dauerhaft erhöhen.

„Die Themen Umwelt, gesellschaftliche Verantwortung und Compliance bekommen in der Arbeitsplatz- und Unternehmenskultur einen zunehmend größeren Stellenwert. Wir wollten wissen, wie weit dies bereits in den Unternehmen angekommen ist, von den Mitarbeitenden wahrgenommen wird und welcher Bedarf besteht“ sagt Anne Brüne, Senior Consultant bei Great Place to Work. „Das Ergebnis unserer Studie zeigt, dass es für Unternehmen unabdingbar ist, den Aspekt der Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur zu verankern. Mitarbeitende sollten klar erkennen können, dass ihr Unternehmen im Einklang mit wichtigen globalen und gesellschaftlichen Zielen operiert, um sich als Teil der Lösung zu fühlen.“

Quelle: Great Place to Work

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