Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Der Zeitung zufolge will Neumann den Aufsichtsrat in seiner nächsten Sitzung am 22. Juni unterrichten. Opel teilte am Samstag mit, man kommentiere grundsätzlich keine Personalspekulationen.
Weiter hieß es, der Topmanager will die Führung nur noch so lange behalten, bis der Verkauf von Opel an den französischen Konzern PSA Peugeot-Citroën vollzogen ist. Sein Nachfolger soll aus dem eigenen Unternehmen kommen, so die "FAS". PSA will den Autobauer inklusive Vauxhall und der Finanzsparte für rund 2,2 Milliarden Euro von General Motors übernehmen.
Der ehemalige VW-Manager, bis Mitte 2012 verantwortlich für das wachstumsstarke China-Geschäft der Wolfsburger, steht seit März 2013 an der Spitze von Opel. Vor seiner Zeit bei Volkswagen führte er den Automobilzulieferer Continental.
Kehrt Neumann an seine alte Wirkungsstätte zurück?
Spekuliert wird über eine Rückkehr in den VW-Konzern. Bereits Ende 2016 wurden Spekulationen laut, Neumann könnte Rupert Stadler als Audi-Chef ablösen. Seine Aufgabe bei Opel sei "spannend", sagte Neumann. "Ich weiß nicht, warum ich für alle möglichen Nachfolgen gehandelt werde."
Der frühere Opel-Betriebsratschef Klaus Franz bedauerte im Gespräch mit der "Automobilwoche" bereits den möglichen Rückzug Neumanns. "Ich persönlich habe schon lange mit Neumanns baldigem Abschied gerechnet, denn eine Persönlichkeit wie er kann schlicht und einfach nicht unter einem PSA-Chef Carlos Tavares arbeiten," so Franz.
Sollte Karl-Thomas Neumann an der Opel-Spitze tatsächlich im Herbst seinen Hut nehmen, dann könnten die Nachfolger durchaus aus dem eigenen Haus kommen, so die "F.A.S.". Mögliche Kandidaten für den Chefposten wären Vertriebschef Peter Christian Küspert, Finanzchef Michael Lohscheller und Marketingchefin Tina Müller.
Mit Material von FAS und Dow Jones
Dudenhöffer: PSA muss bei Opel hart sanieren
Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer geht davon aus, dass PSA bei Opel hart Kapazitäten anpassen und sanieren muss.
Wie die Sanierung aussehen könnte deutet aus Sicht des CAR-Institut-Direktors an der Universität Duisburg-Essen die Entwicklung von PSA an. Denn die Franzosen sind in den Jahren 2011 bis 2013 selbst durch eine große Verlustkrise gegangen. mehr...