
Schaeffler hat eine Razzia veranlasst, bei der mehrere Produktpiraten verhaftet und gefälschte FAG-Produkte sichergestellt wurden. - (Bild: Fritz Jörn/Wikipedia)
Eine Razzia im indischen Mumbai hat dem Handel mit gefälschten FAG-Wälzlagern einen schweren Rückschlag beschert. Das teilte der Schaeffler-Konzern jetzt mit.
Erfolgreiche Razzien sind für Schaeffler ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Produktpiraterie und damit zum Schutz des Kunden. Vier Produktions-, Verpackungs- und Handelsbetrieben in Mumbai wurde kürzlich der Handel mit gefälschten FAG-Wälzlagern nachgewiesen, wie der Konzern jetzt mitteilte.
Dort konnten insgesamt tausende gefälschte FAG-Verpackungen, über 500 FAG-Wälzlager-Plagiate und diverse Maschinen beschlagnahmt werden. Die verantwortlichen Inhaber wurden verhaftet und die Strafverfahren eingeleitet. Die Inhaftierung der Verantwortlichen dient auch als Abschreckung in den Kreisen der Fälscher.
Sorgfältige Planung und Beobachtung
Produkte der Marke FAG zählen zu den führenden Wälzlager-Marken und stehen bei Fälschern hoch im Kurs, so die Mitteilung. Das Ermittlungsteam der Agentur TACT India, die die Rechte von Schaeffler in Indien vertritt, hat Mumbai als einen zentralen Markt dieser Plagiate erkannt und die Hauptakteure identifiziert. Die Untersuchungen ergaben bereits im Vorfeld ausreichend Informationen als Grundlage für die Razzien. Allerdings hatten die betroffenen Firmen vorab von den Aktionen erfahren und hielten ihre Geschäfte geschlossen oder suchten sich neue Lagerräume.
Nach fünf Tagen Wartezeit und weiterer Beobachtung konnten in vier Betrieben die Razzien durchgeführt werden. Gemeinsam mit der lokalen Polizeibehörde stellte TACT India über 37.000 FAG-Verpackungen und -Aufkleber, 530 FAG-Wälzlager und 250 FAG-Druckvorlagen sowie diverse Schleif- und Verpackungsmaschinen sicher. Zudem wurden zwei der Eigentümer und ein weiterer Mitarbeiter festgenommen und in Untersuchungshaft überführt.
Schaeffler im Kampf gegen Produktpiraterie
Bereits seit 2004 hat Schaeffler eine zentrale Stelle zur Bekämpfung der Produkt- und Markenpiraterie eingerichtet. Seitdem ist viel passiert: Mehrere tausend Fälle hat das Brand-Protection-Team in der Zwischenzeit bearbeitet. Dabei handelte es sich keineswegs nur um Fälle aus dem asiatischen Raum, wie in diesem Beispiel. Auch in Europa und den USA gab es eine Vielzahl von größeren Fälschungsdelikten. Anhand dieser weltweiten Erfahrungen wird die Vorgehensweise zur Verfolgung von Markenrechtsverletzungen laufend verfeinert und weiterentwickelt.
Grundsätzlich gilt in der Schaeffler Gruppe für Fälle von Produkt- und Markenpiraterie eine Null-Toleranz-Strategie. Oberstes Ziel ist dabei der Schutz des Kunden. Um auch Abnehmer und Endkunden zu schützen, die INA- und FAG-Produkte über den Handel beziehen, hat Schaeffler seine Vertriebspartner weltweit bewertet und zertifiziert. Die autorisierten Händler sind auf der Schaeffler-Homepage hinterlegt und können durch Eingabe der Zertifikatsnummern überprüft werden.
Schaeffler / Stefan Weinzierl
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

Siemens kauft Software-Anbieter für 1,5 Milliarden Euro
Durch den Kauf der Softwarefirma Brightly will Siemens eine führende Position im Softwaremarkt für Gebäude und bestehende Infrastruktur erreichen.Weiterlesen...

Welche Folgen hat ein Gaslieferstopp auf die Industrie?
Dreht Putin bald den Gashahn zu? Was würde das für deutsche Industrieunternehmen bedeuten? Welche Diversifizierungsmöglichkeiten gibt es?Weiterlesen...

Materialengpässe und Fachkräftemangel behindern Maschinenbau
Engpässe bei Material und Fachkräften bremsen den deutschen Maschinenbau immer massiver aus. Das hat eine Umfrage des VDMA ergeben. Demnach spitzt sich die Lage immer weiter zu.Weiterlesen...

United Grinding und Titans of CNC gründen Grinding Academy
Kostenlose Online-Kurse im CNC-Schleifen sollen die Ausbildung von Zerspanungsmechanikern unterstützen. Das steckt dahinter.Weiterlesen...

Die spannendsten Eindrücke von der ILA in Berlin
72.000 Menschen haben die ILA 22 in Berlin besucht. Im Zuge des Ukraine-Krieges zogen besonders Kampfjets und -hubschrauber sowie anderes militärisches Gerät die Aufmerksamkeit auf sich. Hier sehen Sie mehr dazu.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit