Porsche-Manager geben bei VW den Ton an 1

Führungskräfte von Porsche geben im Volkswagen Konzern künftig verstärkt den Ton an. Neben dem neuen Vorstandsvorsitzenden von Volkswagen, Matthias Müller, der zuvor Vorstandschef von Porsche war, wechselt auch der bisherige Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden, Thomas Edig, zum Konzern. Und der bisherige Porsche-Vorstand für Vertrieb und Marketing, Bernhard Maier, wird Chef der Volkswagen-Marke Skoda in Mlada Boleslav. Dort sind 1,2 Mio Fahrzeuge von den Abgas-Manipulationen betroffen.

Edig, der Ende September Porsche verlässt, fungiert künftig als Personalvorstand Volkswagen Nutzfahrzeuge. Diese Position ist wichtig, weil sie Einfluss auf die Kultur im Unternehmen hat. Denn 1,8 Mio leichte Nutzfahrzeuge sind ebenfalls mit der manipulativen Software ausgestattet.

 

Dr. Porsche: Porsche verfügt über eine hohe Zahl besonders qualifizierter Führungskräfte

„Porsche verfügt nicht nur über eine hoch motivierte Belegschaft, sondern auch über eine sehr hohe Anzahl besonders qualifizierter Führungskräfte“, gibt sich der Vorsitzende des Aufsichtsrats von Porsche, Dr. Porsche, selbstbewusst.
Porsche kann in der aktuellen Affäre um Abgasmanipulationen bei Volkswagen auftrumpfen, denn Porsche habe den Absatz, den Umsatz und auch die Zahl der Mitarbeiter in der fünfjährigen Amtszeit von Müller praktisch verdoppelt, wie Dr. Porsche, sagte. Dies sei eine Leistung, die in der deutschen Industrie ganz gewiss beispiellos sei.


Zudem ist es Porsche in den USA während der vergangenen sieben Jahren gelungen, die Anzahl ausgelieferter Neufahrzeuge von rund 26 000 im Jahr 2008 nahezu zu verdoppeln. Eingefahren hat diesen Erfolg der bisherige Chef von  Porsche Cars North America, Detlev von Platen. Der US-Chef kommt nun nach Zuffenhausen zurück und wird mit der Position des Vorstands für Vertrieb und Marketing belohnt.


Auch der Nachfolger von Porsche-Chef Müller kommt aus den eigenen Reihen: Der bisherige Porsche-Vorstand für Produktion und Logistik, Dr. Oliver Blume, lenkt ab 1. Oktober Porsche. Zudem ist der neue stellvertretende Vorstandsvorsitzende ein Eigengewächs: Lutz Meschke.


Derweil wirkt sich die Diesel-Affäre bereits auf die Produktion von Volkswagen aus: Im Motorenwerk Salzgitter wurde eine Sonderschicht pro Woche abgesagt. Nach Unternehmensangaben handelt es sich bei dem Motorenwerk Salzgitter um das weltgrößte seiner Art. Die rund 7 000 Werker fertigen dort täglich rund 7 100 Diesel- und Otto-Motoren in über 370 Varianten: von 3- bis zum 16-Zylinder. Bei der VW-Finanztochter Volks­wagen Financial Services gibt es einen Einstellungsstopp: Bis Jahresende werden keine neuen Mitarbeiter engagiert. Ferner sollen alle in diesem Jahr auslaufenden Verträge von Werkstudenten und Zeitarbeitern nicht verlängert werden.


Und neben den bekannt gewordenen möglichen Strafen und Klagen aus den USA wollen jetzt Spanien und Frankreich vom Volkswagen Konzern Subventionen für schadstoffarme Autos zurückverlangen. Spanien subventionierte den Kauf von Fahrzeugen mit 1 000 Euro, wenn das alte Auto verschrottet wurde. Die Regierung werde dafür sorgen, dass diese Subventionen in die Staatskasse zurück gelangten, sagte der spanische Industrieminister Jose Manaul Soria. Auch die Franzosen überlegen, eine Rückzahlung öffentlicher Förderung zu fordern. Wenn der Verkauf angeblich sauberer Fahrzeuge mit Fördergeldern zusammenhänge, müssten diese öffentlichen Hilfen zurückgezahlt werden, hieß es aus dem französischen Umweltministerium

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