Flugzeug und dahinter Halle von Ruag

Rheinmetall will Unternehmensteile von Ruag kaufen. - (Bild: Ruag)

Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall will sein brummendes Militärgeschäft weiter ausbauen. Derzeit verhandelt das MDax-Unternehmen mit dem Schweizer Staatsunternehmen Ruag über den Kauf von Unternehmensteilen, wie Konzernchef Armin Papperger der 'Wirtschaftswoche' laut einer Vorabmeldung vom Freitag (30.4.) sagte. Er habe dabei den Bereich Munition für das Heer oder Simulationsanlagen für Gefechtsübungen konkret im Auge.

Rheinmetall plant zudem weitere Zukäufe. So will Papperger auch die Bereiche Elektronik, Cloud-Technologie, Drohnen oder Lenkwaffen ausbauen. An einer in der Vergangenheit ins Auge gefassten Übernahme des Münchner Panzerbauers Krauss-Maffei Wegmann (KMW) habe Rheinmetall hingegen kein Interesse mehr, sagte der Manager. Zusammen mit den Münchnern baut Rheinmetall unter anderem den Kampfpanzer Leopard und den Schützenpanzer Puma.

Unterdessen würde Papperger eine Beteiligung Polens am neuen deutsch-französischen Panzerprojekt Main Ground Combat System (MGCS) begrüßen. Aus seiner Sicht wäre dies "ein echter Gewinn", sagte er. Zunächst müssten die heutigen Partner zwar ein Grundgerüst an Technologie festlegen. "Aber dann brauchen wir Partner, die sich beteiligen und das Produkt kaufen." Er könnte sich auch vorstellen, dass sich polnische Unternehmen an der Produktion beteiligen.

Geschäft mit der Autobranche gilt schon länger als Sorgenkind

Bei Rheinmetall läuft das Rüstungsgeschäft seit geraumer Zeit rund. Das Geschäft mit Munition, Panzern, Radfahrzeugen und Lkw erwies sich im vergangenen Jahr als wichtiger Stabilitätsanker in der Corona-Krise. Dagegen hatten die Düsseldorfer in der Autozulieferung erhebliche Probleme. Das Geschäft mit der Autobranche gilt schon länger als Sorgenkind.

Die bisherige Aufteilung in die zwei Sparten Rüstung und Automotive entfällt nun allerdings. Stattdessen gibt es jetzt fünf Divisionen unter direkter Führung des Konzernvorstands. Das soll helfen, den technologischen Austausch zwischen den Bereichen zu forcieren.

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dpa