SAF Holland, im Bild eine servohydraulische Prüfanlage, hat 2017 sein Umsatzziel übertroffen

SAF Holland, im Bild eine servohydraulische Prüfanlage, hat 2017 sein Umsatzziel übertroffen. - (Bild: SAF Holland)

Überblick SAF Holland 2017

  • Konzernumsatz 2017 bei 1.138,9 Millionen Euro (Vorjahr 1.042,0), organisches Wachstum von 9,3 Prozent
  • Bereinigtes EBIT 2017 mit 91,2 Millionen Euro leicht über Vorjahr (90,4 Millionen Euro), trotz erneuter operativer Mehraufwendungen in den USA im vierten Quartal
  • Bereinigte EBIT-Marge bei 8,0 Prozent
  • Ausblick 2018: Konzernumsatz soll organisch um 4 Prozent bis 5 Prozent zulegen, bereinigte EBIT-Marge in der Bandbreite von 8 Prozent bis 8,5 Prozent erwartet

Negative Währungseffekte und ein positiver Konsolidierungseffekt aus dem Zukauf der brasilianischen Gesellschaft KLL hielten sich die Waage, so dass auch das organische Umsatzwachstum 9,3 Prozent erreichte.

Im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2017 hat die organische Umsatzentwicklung gegenüber dem Vorquartal (Q3 2017: + 9,6 Prozent) nochmals an Dynamik gewonnen. Die berichteten Umsatzerlöse stiegen um 8,6 Prozent auf 274,2 Millionen Euro (Vorjahr 252,6). Darin enthalten waren negative Effekte aus der Währungskursumrechnung in Höhe von 11,4 Millionen Euro. Auf organischer Basis erhöhten sich die Umsatzerlöse um 13,1 Prozent.

Das bereinigte Konzern-Ebit erreichte im Geschäftsjahr 2017 auf Basis vorläufiger Zahlen 91,2 Millionen Euro und übertraf damit den Vorjahreswert (90,4 Millionen Euro) leicht. Das berichtete Konzern-Ebit 2017 betrug rund 72,7 Millionen Euro (Vorjahr 78,4) und beinhaltete einmalige Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von insgesamt 13,2 Millionen Euro (Vorjahr 6,6) und negative Effekte aus der Kaufpreisallokation von rund 5,3 Millionen Euro (Vorjahr 5,3).

Die bereinigte Konzern-Ebit-Marge erreichte mit 8,0 Prozent (Vorjahr 8,7 Prozent) wie erwartet das untere Ende der Anfang Oktober 2017 spezifizierten Prognosespanne (Marge tendenziell am unteren Ende der Bandbreite von 8 - 9 Prozent) obwohl die Kosten in der Region Amerika in der zweiten Jahreshälfte 2017 merklich höher ausfielen als geplant.

Im Rahmen der Konsolidierung des US-Werksverbunds fielen insbesondere für die Verlagerung der Produktion von den Standorten Holland und Muskegon (beide Michigan) an die Standorte Cincinnati (Ohio), Warrenton (Missouri), Dumas (Arkansas) und Wylie (Texas), einmalige Restrukturierungskosten für Umzug, Abfindungen und Abschreibungen auf Maschinen und Werkzeuge in Höhe von 10,9 Millionen Euro an, die bei der Herleitung des bereinigten Ebit wieder eingerechnet wurden.

Ungeplante Mehraufwendungen

Aufgrund des spürbar über den Erwartungen liegenden dynamischen Nachfrageanstiegs bei den Erstausrüstungskunden in Nordamerika, der zeitlich mit den Verlagerungsmaßnahmen der US-Werkskonsolidierung und den sich daraus ergebenden temporären Kapazitätsbeschränkungen zusammenfiel, ergaben sich zudem merkliche Produktionsineffizienzen.

Diese erforderten ungeplante, temporäre Mehraufwendungen in Höhe von 4,0 Millionen Euro im dritten Quartal und 6,3 Millionen Euro im vierten Quartal 2017, die voll aufwandswirksam erfasst wurden, und das Bruttoergebnis sowie gleichermaßen das Ebit und das bereinigte Ebit des Konzerns belasteten. So bedingte die Bewältigung der hohen Mengen in der Fertigung eine über der ursprünglichen Planung liegende Anzahl von Mitarbeitern sowie spürbar erhöhte Expressfracht- und Logistikkosten.

Negatives bereinigtes Ebit in den USA

Zum Jahresende 2017 leistete SAF-Holland liefervertragliche Ausgleichszahlungen in Höhe von 1,1 Millionen Euro, die in den erwähnten operativen Mehraufwendungen enthalten sind. In Summe verzeichnete die Region Amerika gemäß vorläufiger Zahlen im vierten Quartal 2017, bei einem organisch um 11,0 Prozent gesteigerten Gesamtumsatz und einem um 13,7 Prozent höheren organischen Umsatz in der US-Erstausrüstung, ein negatives bereinigtes Ebit von -3,9 Millionen Euro (Vorjahr 5,7).

Die berichteten Umsätze in der Region erhöhten sich im gleichen Zeitraum auf 94,1 Millionen Euro (Vorjahr 92,6). Ergebnisbelastend wirkten in der Region zudem die nochmals gestiegenen Stahlpreise und Engpässe bei der Belieferung des Aftermarket.

Starke Entwicklung in EMEA/I und APAC/China

Die ungeplanten Mehraufwendungen in der Region Amerika konnten durch die starke Umsatz- und Ertragsentwicklung sowohl in der Region EMEA/I als auch in der Region APAC/China teilweise kompensiert werden. In der Region EMEA/I wirkten sich im Jahresendquartal, an das Erreichen bestimmter Abnahmemengen geknüpfte, positive Effekte von rund 4,5 Millionen Euro vorteilhaft aus.

In Summe blieb das bereinigte EBIT des Konzerns im saisonal bedingt in der Regel schwächeren vierten Quartal 2017 mit 18,5 Millionen Euro (Vorjahr 19,8) um 6,6 Prozent hinter dem Vorjahresvergleichsquartal zurück. Die bereinigte EBIT-Marge des Konzerns belief sich demnach im gleichen Zeitraum auf
6,7 Prozent (Vorjahr 7,8 Prozent). 

Ausblick 2018

Für 2018 erwartet SAF-Holland ein fortgesetztes Umsatzwachstum. Dazu soll neben der weiteren Erholung des nordamerikanischen Marktes auch das starke Wachstum des Konzerns in China beitragen. Dort profitiert das Unternehmen von der verschärften Transportgesetzgebung und konnte unlängst mehrere Großaufträge verbuchen. In Summe geht SAF-Holland davon aus, den Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2018 auf organischer Basis um 4 Prozent bis 5 Prozent steigern zu können.

Konsolidierung abgeschlossen

Mit der Schließung des Werks Holland Ende September 2017 und des Werks Muskegon Ende Dezember 2017 wurde die Konsolidierung der nordamerikanischen Werke zum Jahresende abgeschlossen. Im Mittelpunkt der Maßnahmen steht es nun, in den ersten Monaten des Jahres 2018, die hohen Anlaufkosten des neu strukturierten Werksverbunds sukzessive zurückzuführen und die Kapazitätsplanungs- und Logistikprozesse mit den Fertigungsabläufen wieder optimal zu verzahnen.

Zudem werden die temporär erhöhte Anzahl von Mitarbeitern sowie die erhöhten Expressfracht- und Logistikkosten zurückgeführt. Dem Einspielen des neuen Werksverbunds steht dabei unverändert eine dynamische Nachfrage der Erstausrüstungskunden gegenüber, die im Laufe des Jahres aber zunehmend besser bewältigt werden kann. Bis zum Abbau der anlaufbedingten, noch bestehenden Produktionsineffizienzen geht das Unternehmen daher noch von operativen Mehraufwendungen aus, die im Wesentlichen im ersten Quartal 2018 wirksam werden. SAF-Holland erwartet demzufolge in der Region Amerika eine schrittweise Verbesserung der Kostenstruktur im weiteren Jahresverlauf.

Ebit-Marge nur schrittweise steigern

Unterstützt auch durch die weiterhin solide Ergebnisentwicklung in den Regionen EMEA/I und APAC/China, geht SAF-Holland aus heutiger Sicht davon aus, dass die bereinigte Ebit-Marge des Konzerns im Gesamtjahr 2018 in einer Bandbreite von 8 bis 8,5 Prozent liegen wird. Aufgrund der prognostizierten Entwicklung in der Region Amerika rechnet das Unternehmen damit, dass die bereinigte Konzern-Ebit-Marge erst schrittweise steigen wird und folglich in der ersten Jahreshälfte geringer ausfallen wird als in der zweiten Jahreshälfte 2018. 

Positive Effekte auf das Nettoergebnis 2018 erwartet

Über die erwartete Verbesserung beim bereinigten Ebit hinaus, rechnet SAF- Holland für das Jahr 2018 mit weiteren positiven Effekten auf das Periodenergebnis und geht davon aus, dass sich das Periodenergebnis 2018 überproportional zum bereinigten Ebit entwickeln wird. Ende April 2018 wird die im Jahr 2012 mit einem Coupon von 7,0 Prozent aufgelegte Anleihe mit einem Nominalvolumen von 75,0 Millionen Euro fällig.

Die Anleihe soll aus bestehenden Barmitteln abgelöst werden. Bei einer vollständigen Ablösung durch Barmittel ergibt sich für die restlichen acht Monate des Geschäftsjahres 2018 ein positiver Effekt auf das Zinsergebnis in Höhe von etwas über 3,0 Millionen Euro vor Steuern. Überdies rechnet SAF-Holland für das Geschäftsjahr 2018 mit einer Reduzierung des Gesamtsteuersatzes in den USA auf rund 23 Prozent. Abhängig von der weiteren Ergebnisentwicklung der US-Gesellschaft wird sich daraus eine entsprechende Senkung der Steuerbelastung in den USA ergeben.

SAF Holland

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