Jürgen Geißinger

Der Autozulieferer Schaeffler zieht gegen seinen ehemaligen Chef Jürgen Geißinger vors Arbeitsgericht. - (Bild: Schaeffler)

Auch ein früherer Vorstand der Industrie-Sparte soll zahlen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, ermittelt zudem die Staatsanwaltschaft Würzburg. Ein Sprecher teilte mit, daß es in den Fällen „um den Tatvorwurf der Bestechung im geschäftlichen Verkehr, der Untreue sowie der Steuerhinterziehung" gehe. Die nach seinen Angaben "umfangreichen Ermittlungen" führt das bayerische Landeskriminalamt. Mehrere Büros und Wohnungen wurden durchsucht.

Die Vorwürfe wiegen schwer. Schaeffler und die Staatsanwaltschaft werfen Geißinger vor, in Sachen Türkei seine Sorgfaltspflichten als Geschäftsführer verletzt zu haben. Wie die "Süddeutsche Zeitung" weiter schreibt, soll etwa 150 mal aus Kassen der türkischen Niederlassung der Schaeffler-Tochter FAG in den Jahren 2004 bis 2011 Schmiergeld gezahlt worden sein, um an Aufträge oder an Informationen bei Ausschreibungen zu kommen. Insgesamt geht es um etwa 700.000 Euro. Damit soll der fränkische Automobil- und Industriezulieferer 25,5 Millionen Euro mehr Umsatz erwirtschaftet haben.

Jürgen Geißinger war von 1998 bis zu seinem unfreiwilligen Ausscheiden im Oktober 2013 zuerst oberster Geschäftsführer und dann Vorstandsvorsitzender bei Schaeffler.

Ein Schaeffler-Sprecher machte unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen keine Angaben.

Süddeutsche Zeitung

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