Im Hause Schunk ist man mächtig stolz auf das Ergebnis: Man sei somit mehr als doppelt so schnell gewachsen wie die Weltwirtschaft, die im Jahr 2016 mit 2,8 Prozent nur mäßig zugelegt habe, hieß es in der Mitteilung des Konzernst. Das Wachstum sei auch höher als im Automobilmarkt (4,8 Prozent), in dem Schunk rund 40 Prozent seines Umsatzes macht.
Mit dem hohen Umsatzwachstum einher sei ebenfalls eine deutliche Steigerung des Gewinns gegangen, der einen sehr guten Rekordwert erreichte. Dadurch stieg auch die Eigenkapitalquote des im Jahr 1913 gegründeten Konzerns auf rund 64 Prozent. „Das unterstreicht die hohe finanzielle Stärke und Stabilität der Schunk Group“, fasst Dr. Arno Roth, Vorsitzender der Unternehmensleitung der Schunk Group, zusammen.
Fast konzernweites Wachstum
„Das gute Wachstum fußt sowohl auf der positiven Entwicklung unserer Schlüsselmärkte, als auch auf unserer erfolgreichen Marktbearbeitung“, so Dr. Roth weiter. „Alle Divisions von Schunk haben zu diesem Wachstum beigetragen und konnten, jede für sich, neue Rekordumsätze erzielen.“ Das Wachstum wurde zudem unterstützt durch die Ende 2015 akquirierte Automotive Testing Solutions.
Auch regional betrachtet sei Schunk im Jahr 2016 auf der ganzen Linie gewachsen: In allen Marktregionen legte der Umsatz laut Mitteilung zu. Besonders hoch, nahezu acht Prozent, war das Wachstum in Asien, wo insbesondere China der Wachstumstreiber für das Geschäft war. Eher heterogen war das Bild in Amerika: Während sich der Umsatz in Nordamerika sich positiv entwickelte, musste Schunk in Südamerika Umsatzeinbußen, insbesondere wegen der anhaltenden Rezession in Brasilien, hinnehmen.
Investitionen erreichen Höchststand
Hatte Schunk im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben insgesamt 64 Millionen Euro investiert, sind für 2017 rund 113 Millionen eingeplant, um das anvisierte Wachstum realisieren zu können. Damit erreichten auch die Investitionen einen Höchststand. Große Einzelinvestitionen sind der Neubau des Standortes Helmond in den Niederlanden sowie die Fertigstellung des Versandgebäudes am Standort Heuchelheim, einer Produktionshalle in Balingen und des Büro- und Kantinengebäudes des Standortes Bad Goisern in Österreich. Außerdem investiere Schunk in die Erweiterung und Modernisierung des Maschinenparks und der Ausstattung seiner Standorte und unterstützt die Innovationen mit den dafür notwendigen Investitionen.
Schunk beteiligt Mitarbeiter
„Die Mitarbeiter bleiben das Fundament des Erfolges von Schunk“, so Dr. Roth. Aufgrund des guten Jahresergebnisses und der hohen finanziellen Stabilität der Schunk Group werden die Mitarbeiter daher am Gewinn des Geschäftsjahres 2016 beteiligt. Insgesamt werden 2017 rund 26,5 Millionen Euro an die Mitarbeiter ausgeschüttet. „Je nach Standort und Dauer der Unternehmenszugehörigkeit beträgt die Gewinnbeteiligung bis zu 5.000 Euro pro Person – das ist ein außerordentlich hoher Betrag, der sich sehen lassen kann“, betont Dr. Roth.
Aus- und Weiterbildung
Neben der Beteiligung am Gewinn profitieren die Mitarbeiter von Schunk von den sehr guten Aus- und Weiterbildungsangeboten des Technologiekonzerns, so die Mitteilung. So seien aktuell die ersten Programme von CAMP (Corporate Advanced Management Program), dem internen Programm zur Führungskräfteausbildung, erfolgreich abgeschlossen worden. 2017 sollen weitere CAMP-Programme ins Leben gerufen werden, die sich auch an Mitarbeiter im übrigen Europa, Asien und Amerika wenden.
„Damit werden künftig Beschäftigte aller Konzerngesellschaften systematisch und nach einem Schunk Standard auf Führungsaufgaben vorbereitet und zu kompetenten Führungskräften entwickelt“, so Dr. Roth. Durch eine gesellschafts- und standortübergreifende Zusammensetzung der Trainingsgruppen werde dabei eine intensive Vernetzung der Teilnehmer gefördert.
Start von Global Graduate Program gelungen
Neu gestartet im Jahr 2016 ist das Global Graduate Program. Damit sollen kontinuierlich motivierte Hochschulabsolventen mit überdurchschnittlichen Studienleistungen auf anspruchsvolle internationale Aufgaben in der Schunk Group vorbereiten werden. Aktuell durchlaufen acht Trainees das Programm. In einer zweiten Runde werden im Herbst 2017 Trainees aus China, Mexiko, USA, Frankreich, Österreich und Deutschland ihre Karriere in der Schunk Group beginnen.
Die Beschäftigtenzahl der Schunk Group sank im vergangenen Jahr leicht. Im Jahresdurchschnitt 2016 wurden 8.038 Mitarbeiter beschäftigt und damit 0,5% weniger als in 2015 (8.079), was auf Personalanpassungen in einzelnen Gesellschaften wie etwa in Brasilien zurückzuführen ist.
Innovationen
Vielversprechend sind laut Schunk auch die Innovationen, die das Unternehmen im Jahr 2017 auf den Markt bringt. „Als technologisch diversifizierter Nischenanbieter sind wir mit unseren hochspezialisierten Produkten in vielen Märkten aktiv“, erläutert Dr. Roth. An einen für Schunk neuen Markt richte sich beispielsweise die Diamantelektrode zur Abwasserreinigung von Schunk.
Dank innovativer Beschichtungstechnologie ist es Schunk laut eigener Aussage gelungen, Diamantelektroden für die industrielle Abwasserbehandlung auf Basis besonders wirtschaftlicher Graphit- und Keramik-Substrate zu entwickeln. Dabei wird das bisher verwendete, teure und knappe Substrat Niob gegen Graphit, CFC und SiSiC-/SSiC-Keramiken ausgetauscht. Durch die einfachen mechanischen Bearbeitungsmöglichkeiten des Kohlenstoffsubstrats, in Kombination mit vielfältigen Beschichtungsvarianten, lassen sich die Elektroden flexibel designen, kundenspezifisch auslegen und wirtschaftlich auch in größeren Serien fertigen.
„2017 wird herausfordernd“
„Wir gehen davon aus, dass sich das konjunkturelle Umfeld nur wenig verändern wird“, blickt Dr. Roth auf das aktuelle Geschäftsjahr. 2017 verspreche für Schunk ein herausforderndes Jahr zu werden, insbesondere weil die vorhergesagten Wachstumsraten für die beiden Kernmärkte der Automobil- und Bahnindustrie deutlich hinter denen von 2016 zurückbleiben sollen. Dennoch halte Schunk an seinen mittelfristigen Zielen fest. „Das Ziel der im Jahr 2014 ausgearbeiteten Strategie ist klar: 1,5 Mrd. € Umsatz im Jahr 2020“, hält Dr. Roth fest. „Zwei Jahre sind seitdem vergangen, und es liegt nahe, eine erste Bilanz zu ziehen: Wir befinden uns auf einem guten Weg, unser Ziel zu erreichen. Die letzten beiden Jahre ist Schunk stärker gewachsen als geplant.“
Schunk Group