Die Fahrerin dieses Fahrzeugs verwendet den Bosch „Virtual Visor“

Hier nutzt eine Fahrerin die neue Fahrzeug-Sonnenblende „Virtual Visor“ von Bosch. - (Bild: Bosch)

Keine Innovation ohne Investition. Getreu dieses Mottos investiert Bosch nicht nur in Software-Entwicklung, sondern auch in Experten und Kompetenzzentren. 100 Millionen Euro will das Unternehmen nun in die Hand nehmen, um einen neuen KI-Campus zu bauen.

Entstehen soll der Forschungskomplex in Tübingen, der Bezug ist für Ende 2022 geplant. Rund 700 KI-Spezialisten von Bosch selbst, aus separaten Start-ups sowie von öffentlichen Forschungseinrichtungen werden im Campus aufeinandertreffen.

So soll der Austausch der Experten in der Forschungskooperation Cyber Valley gestärkt werden. Sie ist Europas größtes Forschungskonsortium im Bereich der künstlichen Intelligenz und wurde gegründet, um die KI-Forschung zu beschleunigen. Zu den Gründungsmitgliedern zählen neben Bosch auch das Land Baden-Württemberg, die Max-Planck-Gesellschaft mit dem Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, die Universitäten Stuttgart und Tübingen sowie Amazon, BMW, Daimler, IAV, Porsche und ZF. Partner aus Industrie, Wissenschaft und Politik arbeiten zusammen, um die gewonnenen Erkenntnisse schnell in industrielle Anwendungen integrieren zu können.

Marktvolumen für KI bietet großes Potenzial

Zusätzlich gibt es noch das Bosch Artificial Intelligence (BCAI) an sieben internationalen Standorten. Rund 250 weitere KI-Experten arbeiten im BCAI an über 150 Projekten rund um Mobilität, Produktion, Smart Home und Landwirtschaft.

Bis 2025 soll das Marktvolumen für KI-Lösungen weltweit bei rund 120 Milliarden US-Dollar liegen. Das wäre laut dem Marktforschungsinstitut Tractica ganze zwölf Mal so viel wie noch im Jahr 2018. Deswegen investiert Bosch bereits jetzt jährlich 3,7 Milliarden Euro in die Software-Entwicklung. Von den über 30.000 Software-Entwicklern bei Bosch arbeiten 1.000 Mitarbeiter an der KI.

KI-Neuheiten von Bosch

Dass der Fokus von Bosch auf sicherer und robuster KI liegt, zeigen diese zwei Beispiele, die das Technologieunternehmen auf der CES in Las Vegas vorstellt:

Der „Virtual Visor“

Bei dem Bosch Virtual Visor handelt es sich um eine Fahrzeug-Sonnenblende. Was daran neu ist und sie zu einer KI-Weltneuheit macht? Sie ist sowohl transparent als auch digital. Der Virtual Visor funktioniert, indem sich eine Insassenbeobachtungskamera mit einem durchsichtigen LCD-Display verbindet.

Die Kamera erfasst die Position der Augen des Fahrers, die virtuelle Sonnenblende wertet diese Information anhand von Algorithmen aus – und schon verdunkelt sich auf dem Display genau der Teil, in dem das Sonnenlicht den Fahrer blenden würde. Belohnt wurde diese Neuheit in seiner Kategorie mit dem „CES Best of Innovation Award“.

„Vivascope“

Künstliche Intelligenz kann auch Ärzte bei ihrer Arbeit unterstützen. Die Bosch-Plattform „Vivascope“ kann Blut- und andere Proben mikroskopisch vergrößern und digital abbilden. Mithilfe der KI können die Proben anschließend sogar analysiert werden. Das hilft den Ärzten bei ihrer Diagnose, denn auch Zell-Unregelmäßigkeiten können schnell und präzise erkannt werden.

Die Zellanalyseplattform Vivascope von Bosch
Die Zellanalyseplattform Vivascope. - (Bild: Bosch)

Bosch-Neuheiten jenseits von KI-Anwendungen

Das „Smartglasses Light Drive System“

Mit ihrem Gewicht von unter zehn Gramm ist diese smarte Brille nicht nur leichter, sondern auch schmaler als bereits erhältliche Lösungen. Selbst wenn die Sonne direkt auf die Brille scheint – die Bilder werden gut erkennbar ins Sichtfeld projiziert.

Welche Informationen die Brille anzeigt hängt davon ab, welche Infos auf dem verbundenen Smartphone oder der Smartwatch ankommen. So werden dem Träger nicht nur Textnachrichten eingeblendet, sondern zum Beispiel auch Termine, Betriebsanleitungen oder Navigationsdaten.

IoT Shuttle

Auch für Automobilhersteller und Mobilitätsdienstleister hat Bosch Lösungen im Gepäck. Der Technologieträger IoT Shuttle richtet sich vor allem an die Bereiche Elektrifizierung, Automatisierung, Vernetzung sowie die Personalisierung von Shuttlefahrzeugen. Dank nahtlos vernetzter Mobilitätsdienste können die Shuttles flexibel eingesetzt, verwaltet, geladen und zudem sicherer gemacht werden.

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